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Schwestern des Mondes 05 - Katzenkrallen-09.06.13

Schwestern des Mondes 05 - Katzenkrallen-09.06.13

Titel: Schwestern des Mondes 05 - Katzenkrallen-09.06.13 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Yasmine Galenorn
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später bekam ich auch wieder Luft. Ich stand auf und schluckte meine Angst hinunter. Dann straffte ich die Schultern. Mir blieb keine andere Wahl. Ich würde mich allem stellen, was der Räksasa angerichtet haben mochte.
    Mein Puls raste, als ich das Handy aufklappte und im Indigo Crescent, Camilles Buchhandlung, anrief. Sobald sie dranging, sagte ich: »Komm sofort nach Hause. Die Dämonen waren hier. Und versuche Smoky zu erreichen. Wir brauchen ihn vielleicht.«
    Ich steckte das Handy in die Tasche und rückte langsam zur Treppe vor. Ich besaß die Gabe, mich beinahe lautlos zu bewegen - wie eine Katze. Die nutzte ich jetzt vol aus und glitt die Treppe hinauf in Camilles Stockwerk. Alle Türen standen offen.
    Ich überprüfte jedes Zimmer. Alles war auseinandergerissen worden. In ihrem Schlafzimmer lagen überall Kleider herum. Ich warf einen Blick in ihr Arbeitszimmer.
    Ihre magischen Öle waren ausgeschüttet, magische Gegenstände zerstört worden, doch von den Eindringlingen war nichts zu sehen. Den Göttern sei Dank dafür, dass sie das Einhorn-Horn bei sich trug.
    Während ich mich zu meinem eigenen Stockwerk emporarbeitete, lauschte ich aufmerksam und versuchte, irgendein auffälliges Geräusch aufzuschnappen. Als ich den zweiten Stock erreichte, erwartete mich das gleiche Bild. Alles war über den Boden verstreut, ein paar Sachen zerstört, aber es war niemand da.
    Blieb nur noch Menollys Unterschlupf. Ich betete darum, dass ihr nichts geschehen war und dass ich vielleicht sogar Iris und Maggie lebendig wiederfinden würde. Ich rannte die Treppe hinab und prallte gegen Camille, die gerade mit Smoky im Wohnzimmer erschien.
    Smoky hatte einen Arm um Camilles Taille gelegt.
    »Wir sind über das Ionysische Meer gekommen«, erklärte sie und blickte etwas desorientiert drein. »Das Auto habe ich vor dem Laden stehenlassen.«
    »Den Göttern sei Dank, dass ihr da seid«, sagte ich. »Ich habe Iris und Maggie noch nicht gefunden, aber den ersten und zweiten Stock habe ich schon durchsucht, und da ist nichts von Blut, Leichen oder den Dämonen zu sehen. Riechst du das? Karvanak war hier.«
    Sie atmete tief ein und wurde blass, als sie den Duft des Räksasa erkannte. »Das darf nicht wahr sein.«
    »Wir müssen nach Menollys Unterschlupf schauen.« Ich schob mich an ihr vorbei.
    Vor dem Bücherregal in der Küche hielt ich inne. Smoky stand hinter uns. Ich warf Camille einen Blick zu, doch sie schüttelte den Kopf. »Er wird es ja doch irgendwann herausfinden. Mach auf.«
    Und so enthüllten wir zum zweiten Mal, seit wir hierhergezogen waren, jemandem den Eingang zu Menollys sicherem Unterschlupf. Als das Regal aufschwang, sagte Smoky nichts, nickte mir aber knapp zu.
    Ich schlüpfte durch die dunkle Öffnung und schaltete das trübe Licht ein, das die Treppe zu Menollys Nest beleuchtete. Während wir langsam hinabstiegen, bemühte ich mich, den Geruch des Dämons zu wittern, aber hier hing kein verräterischer Geruch in der Luft, der darauf hinwies, dass er den Unterschlupf gefunden hatte.
    »Iris? Iris?«, rief Camille leise in die Tiefe des Kellers hinab, den wir für Menolly ausgebaut hatten. Als ich den Fuß auf die unterste Stufe setzte, sah ich mich plötzlich Iris gegenüber, deren blaue Augen vor Angst und Zorn weit aufgerissen waren. Maggie versteckte sich hinter ihr, und Iris hielt ihren Zauberstab mit dem Aqualin-Kristall an der Spitze in der Hand.
    »Bleibt, wo ihr seid«, sagte sie und richtete den Zauberstab auf uns.
    »Wir sind es, Iris... « Ich unterbrach mich. Sie war zu Recht so misstrauisch. Räksasas waren Meister der Illusion. Wir hätten leicht der Dämon und seine Kumpane sein können, verborgen hinter einem Trugbild. »Nur zu. Sprich deinen Desillusionierungszauber, dann kannst du sicher sein.«
    Sie hob den Zauberstab, und ich konnte sehen, dass ihre Hand zitterte. Aber sie rief mit lauter, klarer Stimme: »Piilevä otus, tulee esiin!«
    Licht schwappte über uns hinweg wie eine Welle, und ich fühlte mich etwas seltsam, aber es geschah nicht viel, außer dass ich einen Augenblick lang glaubte, ich würde mich in das Tigerkätzchen verwandeln. Als das Licht erlosch, ließ sie den Zauberstab sinken, sackte auf dem Boden zusammen und zog Maggie in ihre Arme.
    »Den Göttern sei Dank, den Göttern sei Dank... Ich dachte... «
    »Du dachtest, wir seien die Dämonen«, sagte ich und eilte zu ihr. Camille sah nach Menolly. Wenn Menolly in ihren Träumen wandelte, sah sie blass und fahl aus,

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