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Schwestern des Mondes 05 - Katzenkrallen-09.06.13

Schwestern des Mondes 05 - Katzenkrallen-09.06.13

Titel: Schwestern des Mondes 05 - Katzenkrallen-09.06.13 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Yasmine Galenorn
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leise telefonierte, ging Iris hinters Haus und schleifte eine Mülltonne herein. Das Sandwich in der einen Hand, begann ich mit der anderen größere Scherben von zerbrochenen Gläsern und zerbeulte Töpfe in die Tonne zu werfen.
    Iris kniete sich neben den Tisch, wo mindestens vier ganze Gedecke von unserem besten Porzellanservice in tausend Stücke zersprungen waren. Sie sammelte die beiden Hälften einer Servierplatte auf und ließ den Kopf hängen.
    »Es tut mir so leid, ihr Mädchen. Ich hätte sie irgendwie aufhalten müssen.«
    »So ein Unsinn«, sagte Smoky. »Du hattest Glück, dass du es noch geschafft hast, dich zu verstecken. Du hast dein Leben gerettet, und den Welpen. Ansonsten wärt ihr jetzt beide Dämonenfutter. Räksasas sind Kannibalen, weißt du? Sie fressen alles, was sich auf zwei oder vier Beinen bewegt. Karvanak hätte dich bedenkenlos zu Mittag verspeist und Maggie als Nachtisch hinterhergeworfen. Also komm gar nicht erst auf den Gedanken, du hättest mutiger sein müssen. Du hast das einzig Kluge getan. Jetzt setz dich an den Tisch und iss.«
    Iris lächelte ihn dankbar an. »Dafür danke ich dir, Freund Drache. Ich habe mich so hilflos gefühlt, als ich da im Dunkeln saß. Etwa zwei Stunden lang habe ich mich gefragt, ob ich jetzt wieder rausgehen könnte. Sollte ich es versuchen? Sollte ich noch abwarten?
    Was, wenn Delilah oder Camille nach Hause kamen und der Räksasa noch im Haus war?
    Das war einer der schlimmsten Vormittage meines Lebens, kann ich euch sagen.«
    Ich starrte auf das Chaos. Nun, da meine Sorge um Maggie und Iris besänftigt war, erwachte ein neues ungutes Gefühl in mir. »O Scheiße. Verdammt!«
    »Was ist? Was ist los?«, fragte Camille, die gerade ein paar heil gebliebene Teller aussortierte.
    »Chase! Ich war in seiner Wohnung und habe ihn gesucht. Das Wohnzimmer war total verwüstet. Als Nächstes war ich bei Erika, aber die hat gesagt, sie hätte ihn seit gestern Nachmittag nicht mehr gesehen, und ich bin ziemlich sicher, dass sie die Wahrheit sagt.«
    Es drehte mir den Magen um. War Karvanak etwa dort gewesen? Ich hatte seinen typischen Duft nicht wahrgenommen, aber schließlich hatte er genug Lakaien, die ihm Arbeit abnahmen.
    »Glaubst du... « Camille ließ die Mülltüte fallen. »Du glaubst doch nicht, dass die Dämonen ihn entführt haben, oder?«
    »Ich weiß es nicht«, antwortete ich kläglich. »Da war kein Blut - jedenfalls habe ich keines gesehen. Nur das Wohnzimmer war auf den Kopf gestellt worden. Als ich gefahren bin, kam Sharah gerade an. Aber könnte das nicht auch Zufallsein? Iris, hast du irgendeine Ahnung, wonach die Dämonen gesucht haben?«
    Sie schüttelte den Kopf. »Nein. Vielleicht nach dem Siegel?« Mit einem lauten Seufzen bedeutete sie Camille, sich zu uns an den Tisch zu setzen, dann wackelte sie mit den Fingern. Der Kehrbesen und die Schaufel, mit denen Camille eben noch hantiert hatte, erhoben sich in die Luft und machten sich allein an die Arbeit. »Wir brauchen uns wirklich nicht mit dieser Schweinerei herumzuschlagen, wenn das Werkzeug die Arbeit auch selbst tun kann.«
    »Oder wen«, sagte Smoky gleich darauf.
    »Wen was?«, fragte ich. Camille hatte im Kühlschrank Kartoffelsalat gefunden und verteilte ihn. Er passte gut zu Smokys Sandwiches, die so reichlich mit Roastbeef und Käse belegt waren, dass man die Tomaten, den Salat und das Weißbrot kaum herausschmeckte. Ich hatte nichts dagegen. Ich war Fleischfresserin. Ich biss in mein zweites Sandwich und schloss die Augen, als leicht rohes Rindfleisch meine Kehle hinabglitt.
    »Ich meine, vielleicht haben die Dämonen nicht etwas gesucht, sondern jemanden. Was, wenn sie es auf Iris und Maggie abgesehen hatten? Alle eure Autos waren weg bis auf Menollys, und Karvanak weiß, dass sie ein Vampir ist. Er wusste also, dass sie schlafen würde. Euch ist sicher aufgefallen, dass sie nicht nachts oder am frühen Morgen gekommen sind, wenn ihr alle zu Hause und wach gewesen wärt.«
    Es gefiel mir nicht, worauf das hinauslief.
    »Ich glaube, die Dämonen haben auf eine Gelegenheit gewartet, Iris allein und schutzlos zu erwischen«, sagte er.
    »Du meinst, sie wollten sie töten?«, fragte Camille und sank auf den nächsten Stuhl nieder.
    »Nicht unbedingt. .« Smoky verstummte mitten im Satz, als mein Handy klingelte.
    Ich klappte es auf. »Hallo?«
    Eine tiefe Stimme, maskulin und kehlig, meldete sich. »Spricht da Delilah D'Artigo?«
    »Ja«, sagte ich. In meinem Bauch schrillten

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