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Schwestern des Mondes 05 - Katzenkrallen-09.06.13

Schwestern des Mondes 05 - Katzenkrallen-09.06.13

Titel: Schwestern des Mondes 05 - Katzenkrallen-09.06.13 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Yasmine Galenorn
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dieser menschlichen Form. Er knurrte tief in der Kehle und griff an. Sein Schwert traf den Blähmörgel am Arm und brachte ihm einen netten, tiefen Riss bei, ehe die Klinge wieder abprallte. Mann, waren diese Biester zäh!
    »Weg da«, sagte Morio und hörte sich ein wenig an wie Smoky. Er verwandelte sich. Binnen Sekunden war er nicht mehr eins siebzig, sondern zwei Meter vierzig groß. Nase und Kinn verlängerten sich zu einer Schnauze, und von seinen Reißzähnen troff der Geifer. Ich starrte ihn an, wie immer beeindruckt von seiner Yokai-Gestalt. Im Gegensatz zu Werwesen blieb er beim aufrechten, zweibeinigen Gang, wenngleich sein Kopf vage fuchsartig wirkte. Sein Körper war mit flaumigem, rötlichem Fell bedeckt, Hände und Füße blieben menschenähnlich. Doch seine Augen spiegelten Morios Wesen durch und durch.
    Alles in allem konnte er einem eine Scheißangst einjagen.
    Ehe das Biest ihn angreifen konnte, packte Morio es mit beiden Händen um den Hals und schleuderte es gegen die Wand. Das Haus erbebte, und der Blähmörgel stieß ein ersticktes Gurgeln aus und sackte zu Boden. Morio wandte sich zu Camille um, und sie nickte.
    In diesem Moment entdeckte ich die Tür am anderen Ende des Kellerraums.
    Chase war da drin; er musste dort sein. Ich rannte auf die Tür zu, ohne auf weitere Dämonen zu achten. Als meine Hand den Türknauf berührte, hörte ich Lärm hinter mir und blickte über die Schulter zurück. Menolly und Morio hatten sich einen weiteren Blähmörgel vorgenommen und benutzten ihn als Volleyball. Ich ignorierte sie - die wurden schon mit ihm fertig - und riss die Tür auf.
    Ich schaltete das Licht an, und Kakerlaken huschten in alle Richtungen davon.
    Der Raum war klein, nicht viel mehr als eine Besenkammer. An die Rückwand war ein Käfig angebaut, eigentlich eher eine Zelle, mit Gitterstäben vom Boden bis zur Decke. Eine einzelne, nackte Glühbirne hing von der Decke und erhellte den Raum mit ganzen vierzig Watt. Das Zimmer war leer, bis auf einen Stuhl in der Nähe der Zellentür. Eine schmierige Schmutzschicht bedeckte die Wände. Hier drin stank es nach Scheiße, Blut und verdorbenem Essen.
    Ich schluckte den Kloß hinunter, der sich in meiner Kehle bildete, und trat vor, den Blick auf die Zelle geheftet. In der Ecke, unter einer dünnen Decke auf einer Matratze zusammengekauert, saß mein Chase. Mein liebster Chase.
    Er hob den Kopf und blickte mit glasigen Augen um sich. Als er mich sah, breitete sich ein ungläubiger Ausdruck über sein Gesicht, und er begann zu weinen.
    »Chase! Chase!« Ich rüttelte an der Zellentür, doch sie war verschlossen. »Warte.
    Ich hole jemanden, der die Stangen auseinanderbiegen kann.« Ich eilte in den großen Kellerraum zurück. Ein dritter Blähmörgel war inzwischen tot. »Menolly, du musst die Gitterstäbe auseinanderbiegen. Ich habe Chase gefunden.«
    Menolly flog buchstäblich zu mir herüber, ihre Füße berührten kaum den Boden.
    Sie raste in die Kammer. Ihr Gesicht verzerrte sich vor Ekel, als sie sich umsah, doch dann konzentrierte sie sich ausschließlich auf Chase. Sie packte die Gitterstäbe und begann, sie auseinanderzuziehen.
    »Warte!« Morio platzte herein, wieder in seiner menschlichen Gestalt. »Lasst mich vorsichtshalber noch einen Desillusionierungszauber sprechen.« Helles Licht erfüllte den Raum, als er den Zauber wirkte, doch niemand entpuppte sich als irgendjemand anders.
    Menolly machte sich sofort wieder an die Arbeit, und die Stangen kreischten, während sie sie langsam auseinanderbog. Die Haut an ihren Händen warf Blasen - in den Stangen musste Eisen sein -, doch sie zögerte nicht und zeigte auch keinen Schmerz. Bald war die Lücke so breit, dass sie hindurchschlüpfen konnte.
    »Lass mich das machen. Ich bin stärker als du und kann ihn problemlos tragen.«
    Ohne ein weiteres Wort trat sie durch die Lücke, kniete sich neben Chase und sprach leise mit ihm. Er nickte, sie half ihm auf und hängte sich den Mann, der einen guten Kopf größer war als sie, praktisch über die Schultern. So trug sie ihn zum Gitter.
    Ich nahm seinen Arm und half ihm aus der Zelle. Der blutige Stumpf des abgehackten Fingers sah entzündet aus.
    Ich musste mich beherrschen, um nicht in Tränen auszubrechen. Ich musste für ihn stark sein. Ich musste sein sicherer Anker sein. Die Götter mochten wissen, wie verängstigt und verloren er sich im Augenblick fühlte.
    Als er sich zitternd und bleich an das Gitter lehnte, flüsterte er: »Delilah, es

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