Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Schwestern des Mondes 05 - Katzenkrallen-09.06.13

Schwestern des Mondes 05 - Katzenkrallen-09.06.13

Titel: Schwestern des Mondes 05 - Katzenkrallen-09.06.13 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Yasmine Galenorn
Vom Netzwerk:
ficken, solange er wollte. Anscheinend leistete sie ihm spontan und kurzfristig viel bessere Dienste als ich.
    Als Iris nach Hause kam, war Menolly schon wach und bereitete in der Küche Maggies Abendessen zu. Beide hörten schweigend zu, während Camille und ich unsere Begegnung mit den Toxidämonen, dem Höllenhund und dem Schatten schilderten, und die Verwundung, die Camille davongetragen hatte.
    »Scheiße, da hat's dich ja wirklich übel erwischt«, sagte Menolly und musterte Camilles Hand. »Schade, dass ich nicht dabei sein konnte. Diesen Höllenhund hätte ich in Einzelteilen zurück nach Hause geschickt. Bist du sicher, dass du wieder ganz gesund wirst?«
    Sie goss die angewärmte Sahne mit Zucker, Salbei und Zimt in eine Schüssel und stellte sie vor Maggie auf den Boden. Dann bereitete sie das Hackfleisch zu, mit dem wir ihre Milchnahrung inzwischen ergänzten. In Aufzucht, Pflege und Ernährung der Waldgargoyle stand klar und deutlich, dass es höchste Zeit war, Maggie an feste Nahrung zu gewöhnen.
    »Zum hundertsten Mal, mir fehlt weiter nichts«, sagte Camille. Sie deutete auf die Scheibe rohes Fleisch, die Menolly durch den Wolf drehte. »Wie schmeckt ihr Lamm denn so?«
    Maggie hatte - wie jedes Kleinkind - ein paar unerklärliche Vorlieben und Abneigungen entwickelt. Sie liebte Huhn und Truthahn und verabscheute Fisch. Rind und Büffel verschlang sie nur so, während sie Schwein nur zögerlich aß, und durch nichts auf der Welt konnten wir sie dazu bewegen, Leber oder andere Innereien anzurühren.
    Menolly schüttelte den Kopf. »Bisher frisst sie es, aber ich glaube nicht, dass Lamm ihr Lieblingsessen wird. Steht in dem Buch etwas darüber, ob sie irgendwelches Gemüse oder Obst bekommen sollte?«
    Ich griff nach dem Buch, das sie auf dem Tisch liegengelassen hatte. Es war schon so zerfleddert, dass wir bald ein neues Exemplar brauchen würden. Es war ein seltsames Gefühl, wieder etwas in unserer Heimatsprache zu lesen, nachdem wir seit über einem Jahr fast nur noch Englisch gelesen hatten. Aber Mutter hatte uns von klein auf sowohl Englisch als auch Spanisch beigebracht, zusätzlich zu den diversen Feendialekten. Wir alle drei beherrschten mehrere Sprachen sehr gut.
    »Schauen wir mal.« Ich blätterte mich durch die Kapitel. »Schlaf... Spiel.. He, hast du schon mal versucht, ihr beizubringen, wie sie ihre Krallen gebrauchen kann? Hier steht, dass sie die Grundlagen der Jagd schon früh spielerisch erlernen sollte, obwohl sie noch viele Jahre lang nicht in der Lage sein wird, richtig zu jagen.«
    Menolly zuckte mit den Schultern. »Ich habe es versucht, aber es widerstrebt ihr anscheinend, nach irgendetwas zu schlagen. Ich habe es mit einer toten Maus versucht, aber sie hat wenig Interesse daran gezeigt, weder als Spielzeug noch als Fressen.«
    Das war seltsam. Gargoyles waren notorische Fleischfresser und ernährten sich in der Natur vorwiegend von Wild. Ich überflog das Kapitel über Ernährung. »Nein, da steht nichts von... oh, hier - sie braucht Beeren wegen der Ballaststoffe, und sie empfehlen, ihr einmal pro Woche wilde Kresse und Grasmut zu geben. In freier Wildbahn kauen die Mütter diese Kräuter vor und würgen sie dann für ihre Jungen wieder aus.« Ich verzog das Gesicht. »Ich glaube nicht, dass ich eines von beiden zerkauen, geschweige denn hinterher an Maggie verfüttern möchte. Ich würge vielleicht Haarballen aus, aber das bedeutet noch lange nicht, dass mir Würgen an sich Spaß macht.«
    Camille lachte. »Dafür gibt es ja Mixer. Was kommt wilder Kresse und Grasmut Erdseits am nächsten?«
    Iris meldete sich aus dem Schaukelstuhl zu Wort, wo sie es sich mit einer leichten Wolldecke und einer Tasse Orangen-Zimt-Tee gemütlich gemacht hatte. »Wasserkresse und Weizengras, denke ich. Die kann ich besorgen, wenn ich nächstes Mal zum Markt gehe. Hier würde ich sie lieber nicht wild sammeln, wegen der vielen Pestizide und anderen Chemikalien, die an den Straßen und Obstgärten versprüht werden.«
    »Klingt vernünftig«, sagte ich. Da klingelte das Telefon.
    Menolly wischte sich die Hände ab und ging dran, während Camille und ich Maggie abwechselnd mit dem Hackfleisch fütterten, ein Löffelchen nach dem anderen. Menolly flüsterte etwas und verschwand dann mit dem Telefon im Flur. Musste Wade sein, der Vorsitzende der Anonymen Bluttrinker. Sie waren zwar ein paarmal miteinander ausgegangen, am Ende aber doch nur gute Freunde geblieben. Menolly war in der lokalen

Weitere Kostenlose Bücher