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Schwestern des Mondes 05 - Katzenkrallen-09.06.13

Schwestern des Mondes 05 - Katzenkrallen-09.06.13

Titel: Schwestern des Mondes 05 - Katzenkrallen-09.06.13 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Yasmine Galenorn
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Teigtaschen, Reis, Mandelhühnchen und eine Frühlingsrolle auf den Teller.
    Menolly funkelte mich düster an. »Kätzchen, du erzählst mir doch immer alles. Ich kann gar nicht glauben, dass du vorhattest, mir das zu verheimlichen. Chase hat wirklich kein Recht, dich so zu behandeln... «
    Ich sprang auf. »Siehst du? Genau deshalb wollte ich es dir nicht sagen. Camille habe ich davon erzählt. Okay? Sie überlässt meine Entscheidungen in letzter Zeit auch mir, und das weiß ich zu schätzen. Du hingegen führst dich auf, als sei ich gerade mal fünf Jahre alt. Ich bin älter als du, falls du dich daran erinnern möchtest... ach, was soll's.«
    Als ich ihren Gesichtsausdruck sah, wurde mir klar, dass es keinen Zweck hatte. Ich sank wieder auf meinen Stuhl nieder und schnappte mir die nächste Schachtel voll Essen. »Du hörst ja nie auf mich. Lass es für den Moment einfach gut sein, ja? Vanzir, was gibt es Neues? Aber es sollte besser nichts mit Freunden, Liebe oder Sex zu tun haben.«
    Er lächelte mitfühlend, aber sein Blick wirkte kalt. Manchmal vergaß ich beinahe, dass er eben doch ein Dämon war. Kein Mensch, keine Fee, sondern ein Traumjäger, ein Dämon, der noch bis vor kurzem in die Träume von Menschen eingedrungen war, um sich von ihrer Lebenskraft zu nähren und sie dann geschwächt zurückzulassen; seine Opfer litten außerdem an schrecklichen Ängsten wegen der unablässigen Alpträume, die er mit sich in ihren schlafenden Geist hineintrug.
    »Ich habe ein bisschen im Bloody Gin herumgehangen und dort jemanden über Karvanak sprechen hören«, sagte er.
    Ich schnitt eine Grimasse. Das Bloody Gin war eine weitere Vampir-Bar, die zwielichtige Kundschaft anzog. Wie Dominick's und das Fangzabula widerstand auch dieser Club Wades und Menollys Versuchen, sie für die Mission der Anonymen Bluttrinker zu gewinnen.
    Und Karvanak war ein Räksasa - ein persischer Dämon. Er hatte uns den letzten großen Kampf geliefert und uns dabei das dritte Geistsiegel gestohlen. Da war Vanzir zu uns übergelaufen, doch das Siegel hatten wir trotzdem nicht retten können. Camille machte sich deswegen Vorwürfe, obwohl sie das wirklich kaum hätte verhindern können. Räksasas waren Höhere Dämonen, die wesentlich mehr Macht besaßen als wir.
    Selbst mit dem Horn des Schwarzen Einhorns - ein Geschenk der Dahns-Einhörner an Camille - als magischer Unterstützung war es ihr nicht gelungen, den Dämon aufzuhalten, und so hatte sie das Siegel an ihn verloren. Ein Punkt für Schattenschwinge. Wir waren fest entschlossen, das nie wieder geschehen zu lassen.
    »Was genau hast du denn gehört?«, fragte Menolly und beugte sich über ihn.
    Vanzir warf ihr einen langen, ostentativ ruhigen Blick zu, und sie wich ein wenig zurück, was mir sagte, dass sie ihm immer noch nicht ganz traute. Wie wir alle.
    »Ich habe gehört, wie ein Goblin einem Vampir erzählt hat, dass Karvanak viel Geld für jeden Hinweis bezahlt, der zu einem großen Schatz führen könnte, einem unschätzbaren Juwel. Der Goblin glaubt anscheinend, es ginge um eine Art Ring oder so etwas, aber ich wette, Karvanak streckt die Fühler nach dem vierten Siegellaus.« Er ging zur Besteckschublade. »Braucht noch jemand eine Gabel? Ich kann mit Essstäbchen nicht umgehen.«
    »Ja, bitte«, sagte ich und hob die Hand, und Smoky tat es mir gleich. Menolly starrte das Essen an, als sei sie am Verhungern und zugleich kurz davor, sich zu übergeben. Ich konnte sie nur bewundern. Daneben zu sitzen und uns allen beim Abendessen zuzuschauen, während sie selbst nie wieder etwas davon anrühren konnte, musste hart sein, aber sie tat es um der gemeinsamen Sache willen.
    »Und warum hilft uns das?«, fragte Iris.
    Vanzir reichte mir und Smoky je eine Gabel, setzte sich wieder hin, und ein Lächeln breitete sich langsam über sein Gesicht. »Das hilft uns, weil ich mich heute außerdem mit ein paar modernen Goldsuchern unterhalten habe, die Karvanak offenbar engagieren wollte. Sie hatten kein Interesse daran, die Berge für ihn abzusuchen, und statt ihnen zu sagen, warum er ihre Hilfe brauchte, hat er ihre Zurückweisung einfach geschluckt und sie gehen lassen.«
    »Goldsucher?«, fragte ich. »Die verbringen wohl viel Zeit oben in den Cascade Mountains?«
    Er nickte, und sein Lächeln wurde breiter. »O ja, und heute waren sie ganz versessen darauf, sich schnell ein paar Dollar nebenher zu verdienen, vor allem, als Rozurial seinen Charme aufgedreht hat. Wir haben gleich mehrere

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