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Schwestern des Mondes 05 - Katzenkrallen-09.06.13

Schwestern des Mondes 05 - Katzenkrallen-09.06.13

Titel: Schwestern des Mondes 05 - Katzenkrallen-09.06.13 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Yasmine Galenorn
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interessante Dinge erfahren, zum Beispiel, dass einer von ihnen vor ein paar Wochen auf eine Höhle gestoßen ist. Eine Höhle, in der es spukt. Ehe der Mann aus der Höhle fliehen konnte, allerdings ohne seinen Kumpel, hat er eine Halskette gesehen, die von etwas bewacht wurde, das sich verdächtig nach einer Schar Gespenster anhörte. Ein Rubin in einer goldenen Fassung.
    Und er hat geleuchtet wie ein Glühwürmchen im Juni.«
    Ein Rubin? Ich warf Camille einen Blick zu. »Ist eines der Geistsiegel.. «
    Sie nickte. »Ein Rubin? Ja. Konnte der Mann sich daran erinnern, wo genau die Höhle ist? Und vor allem, hat er Karvanak davon erzählt?«
    Vanzir schüttelte den Kopf. »Ja und nein. Und er wird seine Geschichte auch nie wieder ausplaudern können.«
    »Du hast ihn doch nicht... «, japste Iris und fiel beinahe von dem hohen Barhocker, der ihr erlaubte, am Tisch zu sitzen. »Du hast den armen Mann doch nicht umgebracht, oder?«, fragte sie und fing sich wieder.
    Roz räusperte sich. »Immer mit der Ruhe, hübsches Frauenzimmer. Nein, Vanzir hat ihn nicht umgebracht. Ich auch nicht, obwohl ich zugeben muss, dass wir daran gedacht haben. Immerhin kann ein toter Karvanak nicht mehr viel erzählen, nicht wahr? Aber ich habe ihn bezaubert und in den Schlaf hypnotisiert, und Vanzir ist in seine Träume geschlüpft und hat die Erinnerung aufgegessen. Jetzt ist nichts mehr da, wovon er erzählen könnte, also dürfte er auch keine Gefahr mehr darstellen. Wir sind sicher.«
    Ich starrte auf meinen Teller hinab, und allmählich kehrte mein Appetit zurück. »Das bedeutet, wir wissen, wo das vierte Geistsiegellist, und Karvanak hat keine Ahnung. Wir können es uns holen und zu Königin Asteria zurückschicken.«
    »Was du nicht sagst, Sherlock«, entgegnete Vanzir, doch seine Augenwinkel legten sich in Fältchen, und einen Moment lang wich das kalte Feuer aus seinem Blick. »Diesmal sind wir Schattenschwinge und seinen Kumpanen einen Schritt voraus. Sorgen wir dafür, dass das auch so bleibt.«
    Plötzlich hatte ich gewaltigen Hunger. Ich häufte mir den Teller voll und kaute begeistert, während wir versuchten, die nächsten Schritte zu planen. Heute Abend waren wir zu müde, um noch etwas zu unternehmen, und morgen stand der Ausflug in die Anderwelt an. Aber morgen Nacht konnten wir hinauf in die Berge fahren und nach der Höhle suchen. Mit etwas Glück würden wir das Siegel finden, ohne dass es überhaupt irgendwer bemerkte.

 
Kapitel 10
     
    Zum ersten Mal seit langer Zeit kroch ich allein ins Bett, ohne zu wissen, ob Chase je wieder darin liegen würde. Obwohl ich so erschöpft war, warf ich mich erst unruhig herum und konnte nicht einschlafen. Ich dachte daran, wieder aufzustehen, mich nach unten zu schleichen und mit Menolly irgendwelchen Mist im Spätprogramm anzuschauen, bis sie zur Arbeit gehen musste. Aber sie war immer noch sauer auf mich, und ich hatte im Moment keine Lust, irgendwelche Fragen über Chase zu beantworten.
    Also tapste ich hinüber zum Fenstersitz und nahm meine Katzengestalt an. Ich sprang auf die niedrige, gepolsterte Fensterbank, rollte mich zusammen und starrte zum Mond hinauf.
    Manchmal verstand ich das Leben besser, wenn ich eine Katze war. Ich war immer noch ich, meine Emotionen änderten sich kein bisschen, aber das Leben auf zwei Beinen erschien mir dann nicht mehr ganz so wichtig oder schmerzerfüllt. Ich holte tief Luft und stieß sie mit einem leisen Schnurren wieder aus. Chase trieb sich also in fremden Betten herum. Spielte das wirklich eine Rolle? Würde es langfristig überhaupt etwas bedeuten?
    Wir waren noch weit davon entfernt, den Krieg gegen die Dämonen zu gewinnen, und niemand konnte wissen, ob in einem Jahr überhaupt noch einer von uns am Leben sein würde. Wir könnten bis dahin alle tot sein. Oder meine Schwestern und ich in die Anderwelt zurückbeordert werden. Chase könnte auf der Landkarte meines Lebens nichts weiter sein als ein winziger Schlenker.
    Ich stand auf, streckte mich, drehte mich drei- oder viermal um mich selbst und versuchte, die bequemste Stelle zu finden. Als ich den Kopf auf die Pfoten legte und es mir zu einem dringend nötigen Nickerchen gemütlich machte, klopfte es leise an der Tür.
    Sie ging auf, und Menolly schob den Kopf durch den Türspalt. Sie blickte sich verwundert in meinem Zimmer um, bis sie mich entdeckte.
    »Kätzchen? He, Kätzchen, was machst du denn da drüben, du Fellknäuel?« Lautlos durchquerte sie den Raum und setzte sich

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