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Schwestern des Mondes 05 - Katzenkrallen-09.06.13

Schwestern des Mondes 05 - Katzenkrallen-09.06.13

Titel: Schwestern des Mondes 05 - Katzenkrallen-09.06.13 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Yasmine Galenorn
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und runden Bäuchen, und ihr Gift konnte einen ausgewachsenen Mann lähmen. Ich hatte Geschichten von einsamen Wanderern gehört, die den Wald betreten hatten und in quer über den Pfad gesponnene Netze gestolpert waren; später hatte man ihre Skelette in Kokons aus Spinnenseide gefunden. Die Wälder von Finstrinwyrd waren für einsame Reisende nicht sicher, außer sie verfügten über starke Magie oder besaßen zumindest starke Talismane, die sie schützten.
    Zwischen den Bäumen verstreut wuchsen hier und da Brombeerranken und Skunkwurz, Yungbeerbüsche - die Beeren wurden gern in der magischen Trancearbeit verwendet -
    und Eisha, deren Blüten man für Liebes- und Lusttränke erntete. Finstrinwyrd war eine Schatztruhe von Zauber-Zutaten und Kräutern für Heiler, Hexen und Zauberer, doch die Ernte konnte gefährlich sein. Die Leshispinnen waren schon schlimm genug, doch in diesem Wald wimmelte es obendrein von Giftschlangen und scharfzahnigen Wyrratten.
    Und dann waren da noch die Goblins und Trolle und anderen, dunkleren Geschöpfe.
    Vater hatte uns stets gewarnt, diesen Wald zu betreten, und das allein reichte, um mir eisige Schauer über den Rücken zu jagen. Ich umklammerte zitternd Camilles Hand und versuchte, meine Nerven zu beruhigen. Camille wirkte auf mich allzu ruhig und gesammelt.
    Ich runzelte die Stirn. »Hast du denn keine Angst?«
    Sie schüttelte den Kopf. »Hier liegt Spannung in der Luft, ja, aber denk mal daran, was wir im vergangenen Jahr durchgemacht haben. Was könnte schlimmer sein, als gegen Dämonen zu kämpfen? Dredge gegenüberzutreten? Oder Kyoka? Goblins sind lästig, aber für uns leicht zu töten. Erst vor einem Monat haben wir zwei Dubba-Trolle ausgeschaltet. Ich habe fleißig Todesmagie geübt. Und sieh dich an: Du bist vom Herbstkönig gezeichnet worden. Du hast einem der Schnitter höchstselbst gegenübergestanden. Warum solltest du dich fürchten?« Sie lachte. »Ich hätte eher Angst davor, Lethesanars Truppen über den Weg zu laufen, als vor irgendeiner Gefahr, die uns hier erwarten könnte.«
    Ich starrte sie an und dachte im Stil en, dass sie sich mit jedem Tag mehr wie Menolly anhörte. Aber sie hatte recht. Nach allem, was wir durchgemacht hatten, sollte ich mich von einem bloßen Wald nicht ins Bockshorn jagen lassen. Außerdem hatten wir Smoky dabei. Der Drache würde nie zulassen, dass Camille irgendetwas geschah, und jeden Feind einfach wegwischen. Eher würde er den ganzen Wald niederbrennen, als dass jemand Camille ein Haar krümmen konnte.
    Ich schnaubte leise und sagte: »Du hast recht. Das ist wohl ein Überbleibsellaus unserer Kindheit. So viele Jahre lang wurden wir ermahnt, niemals hierherzukommen und uns niemals in den dunklen Wald zu wagen. Vater hätte sich wohl nie träumen lassen, wo wir heute stehen würden.« Ich verlor mich einen Moment lang in meinen Gedanken.
    »Glaubst du, wir werden ihn finden? Werden wir ihn je wiedersehen?«
    Camille wurde ernst. »Ich weiß es nicht, Kätzchen. Ich hoffe es, ich würde es zu gern glauben. Genauso, wie ich daran glauben muss, dass ich Trillian wiederfinden werde.
    Wenn wir keine Hoffnung mehr hätten, was würde all das noch nützen? Wir müssen immer auf der Hut sein, aber auch an dem Glauben festhalten, dass wir irgendwann wieder mit unseren Lieben vereint sein werden. Denk daran - Cousin Shamas hat zu uns gefunden. Wir alle hielten ihn für tot, aber es geht ihm gut, und er kämpft auf unserer Seite. Wenn jemand den Anschlag einer Meuchlertriade vom Jakaris-Orden überleben kann, dann müssten es auch Vater und Trillian schaffen, sich den Weg zurück zu uns zu erkämpfen.«
    Morio blickte über die Schulter zu uns zurück. »Trillian ist gerissener, als ihr glaubt. Er ist ein Überlebenskünstler. Ganz gleich, was mit ihm geschehen sein mag, ihr könnt darauf wetten, dass er sich aus jeder Notlage befreien und die Kontrolle über die Situation übernehmen wird. Denkt daran, er hat jahrelang in den Unterirdischen Reichen gelebt, bevor die gesamte Stadt Svartalfheim in die Anderwelt übersiedelt ist.«
    Während wir durch den Wald marschierten, der sich gut dreihundert Kilometer weit bis zum Schattenreich und dem Südlichen Ödland erstreckte, verfiel ich in den Rhythmus des Finstrinwyrd. Wenn ich die Augen schloss, konnte ich spüren, wie er um uns atmete.
    Ich versenkte mich in seinen Pulsschlag und ließ Camilles Hand los. Sie hatte recht. Was gab es hier schon zu fürchten? Wir waren abgehärteter als bei

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