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Schwestern des Mondes 05 - Katzenkrallen-09.06.13

Schwestern des Mondes 05 - Katzenkrallen-09.06.13

Titel: Schwestern des Mondes 05 - Katzenkrallen-09.06.13 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Yasmine Galenorn
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und lag in der Ecke eines kleinen Parks, den die Stadt hatte verwildern lassen.
    Zum Glück kamen nur wenig Leute hierher, so dass es reichte, eine ältliche - aber immer noch mächtige - Elfe als Wächterin zu postieren.
    Königin Asteria hatte Mirela zu uns geschickt. Sie verkleidete sich als Pennerin, um keine Aufmerksamkeit zu erregen, und verbrachte den ganzen Tag im Park. Nachts verschloss sie das Portal mit einem provisorischen Siegel, aber es hielt nie lange; die Energie des Portals zersetzte es. Bis zum Morgen hatte sich das Siegel stets wieder aufgelöst, und Mirela kampierte erneut im Park und passte auf, dass kein Scheusal durchkam. Falls doch, hatte sie ein Handy und alle unsere Nummern, so dass wir binnen Minuten davon erfahren würden.
    Das Portal führte schnurstracks in die Wälder von Finstrinwyrd, was problematisch war, weil der dunkle Wald ans Schattenreich und das Südliche Ödland grenzte. Falls die Biesterchen, die in den Wäldern umherstreiften, das neue Portal bemerken sollten, gäbe es dort eine Menge Geschöpfe, die großen Spaß daran hätten, hierher durchzuschlüpfen und so viel Chaos zu verbreiten, wie sie nur konnten.
    Das war das Problem mit den Goblins, Trollen und zahllosen anderen Bewohnern der Anderwelt. Je mehr Ärger sie verursachten, desto mehr schulterklopfender, Ellbogenstupsender Blödsinn wurde an ihren heimischen Wasserlöchern verbreitet. Da ging es zu wie in einer Umkleidekabine, nur schlimmer. Und die Frauen waren auch nicht besser. Ich hatte erst wenige Goblin-Weiber kennengelernt, aber die waren echt übel.
    Camille winkte Mirela zu. »Hallo, wir sind so weit. War heute Morgen jemand hier?«
    Mirela schüttelte den Kopf. »Nichts rührt sich außer den Vögeln, und selbst die waren ungewöhnlich stil . Da braut sich was zusammen - wie Donner fühlt es sich an, und Blitze, und dicke, dunkle Wolken ziehen heran.«
    Iris setzte sich neben sie auf die Parkbank. »Da hast du recht. Ich spüre das Unwetter schon, seit ich heute Morgen aufgewacht bin. Camille, du könntest es sicher auch fühlen, wenn du die Augen schließt und dich konzentrierst.«
    Wir hatten beschlossen, Iris mitzubringen, weil sie eine Expertin war, was Kräuter anging, und problemlos eine Pan-therisphir-Püznze aufspüren würde. Maggie war in Menollys Unterschlupf versteckt, und Rozurial passte auf das Haus auf. Vanzir hatten wir für heute fortgeschickt. Nicht, dass wir ihm nicht trauten, aber Vorsicht war nun einmal besser als Nachsicht.
    Die Elfe wies auf die beiden Bäume, die den Rahmen des Portals bildeten. Manchmal wurden Portale zwischen Menhiren eingerichtet, andere hingen an Bäumen, in Höhleneingängen oder sogar an großen Felsbrocken. Im Hydegar Park war einer der Bäume eine Eiche, der andere eine Zeder. Beide waren Wächter, mit Empfindungen und Bewusstsein ausgestattet, doch sie wollten nicht mit mir sprechen. Ich spürte ihre wachsame Präsenz, während sie uns beobachteten und alles aufnahmen, was um sie herum vorging. Erdseits blieben die Wälder lieber für sich. Verglichen mit denen unserer Heimat waren sie stil und manchmal mürrisch oder unfreundlich, aufgebracht gegen diejenigen, die ganze Haine gefällt und große Flächen Dickicht gerodet hatten.
    Die Energie floss zwischen den Baumstämmen hindurch, lebendig, kraftvoll und neu.
    Das Portal hatte wer weiß wie lange geruht, mindestens tausend Jahre lang, und war vor ein paar Wochen wieder zum Leben erwacht. Die neuen Portale, die sich wild und unabhängig von den Geistsiegeln auftaten, wiesen auf einen Zusammenbruch der Energien hin, die die Welten voneinander trennten. Selbst wenn wir alle restlichen Geistsiegel fanden, selbst wenn wir es schafften, den Dämonen das dritte wieder abzunehmen - wer konnte wissen, wie lange die Abgrenzung noch bestehen bleiben würde?
    Aeval, Morgana und Titania, die drei Feenköniginnen der Erdwelt, waren der Ansicht, die Spaltung der Welten sei ein kolossaler Fehler der Feen gewesen. Ihrer Meinung nach war die Energie, die die Reiche trennte und verband, auf eine Art und Weise verändert worden, die eine heftige Gegenreaktion unvermeidlich machte. Vielleicht hatten sie recht.
    Smoky nahm die Bäume in Augenschein. »Die Energie ist nicht stabil. Ich glaube, dieses Ding könnte sich jederzeit von selbst wieder schließen. Wir gehen ein großes Risiko ein, indem wir hier durchreisen.«
    »Uns bleibt nichts anderes übrig«, sagte ich. »Wenn wir Großmutter Kojotes Portal benutzen, müssen wir

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