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Schwestern des Mondes 05 - Katzenkrallen-09.06.13

Schwestern des Mondes 05 - Katzenkrallen-09.06.13

Titel: Schwestern des Mondes 05 - Katzenkrallen-09.06.13 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Yasmine Galenorn
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drüben den ganzen weiten Weg bis zum Finstrinwyrd bewältigen.
    Das hier wird schon für unseren kleinen Ausflug reichen. Und den Rückweg. Hoffe ich.«
    Dass der Drache den Übertritt hier für riskant hielt, machte mich nervös. Es gab nicht viel, wovor Smoky sich fürchtete. Genau genommen hatte ich ihn erst zweimal ein wenig vorsichtig erlebt - bei der Begegnung mit dem Herbstkönig und - in gewissem Maß - bei den Werspinnen. Aber deshalb würde ich unsere Pläne jetzt nicht umwerfen. Ich brauchte diese Pflanze. Ich wollte lieber nicht herausfinden, was geschehen würde, wenn ich einem direkten Befehl Hi'rans nicht gehorchte.
    Camille zuckte mit den Schultern. »Wir versuchen es einfach. Falls wir drüben feststellen, dass es sich verschlossen hat, müssen wir uns für den Heimweg eben ein anderes Portal suchen. Das wäre nicht das Ende der Welt.«
    Ich dankte ihr im Stil en und marschierte auf den Verbindungspunkt zwischen den Baumstämmen zu. »Na dann«, sagte ich, blickte mich nach den anderen um, die hinter mich getreten waren, und tat einen Schritt in den Wirbellaus Licht hinein.

 
Kapitel 11
     
    Durch ein Portal zu gehen ist etwa so, als spaziere man in einer Ritterrüstung zwischen zwei gigantischen Magneten herum. Es fühlt sich an, als würde man binnen eines Augenblicks in winzige Teilchen zerlegt. Dann verschwinden die Magnete urplötzlich wieder, und ein Wirbelwind spuckt einen an einem Stück auf der anderen Seite wieder aus. Das Ganze ist nicht direkt schmerzhaft, aber schwindlig wird einem dabei schon.
    Ich war lange nicht mehr zu Hause gewesen. Als Camille und Menolly vor ein paar Monaten nach Aladril gereist waren, war ich furchtbar neidisch auf sie gewesen. Jetzt war ich dran. Ein Jammer, dass unser Ziel Finstrinwyrd lautete, aber zumindest war die Gefahr mit Morio und Smoky im Rücken nicht ganz so groß wie sonst.
    Allein vom Geruch der Luft bekam ich Heimweh. Ushabäume und nachtblühende Khazmirien und der Duft von -Reinheit. Kein saurer Regen, keine Luftverschmutzung bis auf ein wenig Holzrauch.
    Als wir aus dem Portal hervorstolperten, musste ich unwillkürlich an Vater denken. Wo war er? Er galt als vermisst, wie Trillian. Mehr wussten wir nicht. War er in Sicherheit?
    Verletzt? Gefangen genommen? Seine Seelenstatue war noch intakt, was bedeutete, dass er lebte, aber ansonsten hatten wir keine Ahnung, wo unser Vater stecken oder was er gerade tun mochte. Auch Tante Rythwar war verschwunden.
    Der Bürgerkrieg, den Lethesanar in ihrem Drogenrausch angezettelt hatte, hatte unsere Familie auseinandergerissen. Wir konnten nur hoffen, dass Tanaquar, die Schwester der Königin, den Kampf um den Thron bald gewann und in Y'Elestrial wieder für Ordnung sorgte. Wenn man bedachte, was unsere Familie Lethesanars wegen durchgemacht hatte, hoffte ein finsterer kleiner Winkel meines Herzens, dass einer ihrer eigenen Folterknechte ihren Kopf auf einen Spieß an der Stadtmauer stecken würde. Ich versuchte, diesen hässlichen Wunsch zu verscheuchen, aber ich kam nicht dagegen an. Es gefiel mir nur nicht, wie sich dieser Gedanke anfühlte.
    Sobald wir das Portal hinter uns gelassen hatten, fanden wir uns auf einem schmalen Streifen Grasland wieder, der zwischen den Ausläufern des Qeritan-Gebirges und dem Finstrinwyrd lag. Der Gebirgszug trennte das Schattenreich vom Reich der Elfen.
    Wenn man das Wesen des Schattenreichs bedachte - und des Südlichen Ödlands jenseits -, konnten die Elfen von Glück sagen, dass die Bergkette eine natürliche Barriere bildete.
    Während der Sommermonate wurden die Bergpässe dennoch streng bewacht. Der Winter bot mehr Sicherheit. Nur wenige Reisende schafften es über die hohen Berge.
    Wer von Südwesten nach Elqaneve wollte, musste einen langen Umweg machen, und die weite Reise war den meisten Plünderern, die auf ein kleines Scharmützellaus waren, zu anstrengend.
    Smoky blickte sich um und rümpfte sofort die Nase. »Ich rieche einen Lindwurm.
    Elender Hochstapler.« Er runzelte die Stirn. »Er ist vor ein paar Stunden hier vorbeigekommen. Lindwürmer bewegen sich recht schnell vorwärts, also müsste er längst weg sein. Hoffe ich.«
    »Wohl nicht scharf auf einen Wettkampf im Feuerspucken, was?« Ich blinzelte und lächelte unschuldsvoll, während er mir einen vernichtenden Blick zuwarf.
    »Auf gar keinen Kampf, besten Dank.« Er trat hinter uns. »Ich gebe euch Rückendeckung. Morio, übernimm du die Führung, gemeinsam mit Iris, weil sie weiß, wonach wir

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