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Schwestern des Mondes 05 - Katzenkrallen-09.06.13

Schwestern des Mondes 05 - Katzenkrallen-09.06.13

Titel: Schwestern des Mondes 05 - Katzenkrallen-09.06.13 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Yasmine Galenorn
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du schneiden kannst.« Sie holte einen Plastikbeutel hervor, in den ein paar Löcher gestanzt waren. Darin lag ein Stück Küchenpapier, das sie nun mit etwas Wasser begoss und ausdrückte.
    »Wir wickeln die Stecklinge in das feuchte Küchenpapier und stecken sie dann in den Plastikbeutel. Das wird sie am Leben erhalten, bis wir sie zu Hause ins Wasser stecken, damit sie Wurzeln austreiben. Wenn sie dann bereit zum Einpflanzen sind, schaffen wir im Garten einen besonderen Platz für sie. Außerdem solltest du von den Blättern für deinen Tee so viel mitnehmen, dass es reicht, bis deine eigene Pflanze stark genug ist, um jeden Monat beerntet zu werden. Für eine Tasse Tee brauchst du nur wenig abzuzwicken.«
    Ich betrachtete die Pflanze. Was konnte ich ihr anbieten als Gegenleistung für einen Teil ihres Körpers? Ich hob den Blick und sah Iris an. »Blut und Haare von mir? Wäre das ein angemessenes Opfer? Immerhin reiße ich der Pflanze Teile ihres Körpers ab und nehme sie mit.«
    Sie lächelte sanft. »Du hast eine Menge gelernt, Delilah. Ja, das wäre sehr angemessen.
    Bring ihr deine Gabe an den Wurzeln dar. Das wird die Verbindung der Stecklinge mit der Mutterpflanze stärken. Also los, und sag dazu, was immer dir einfällt und passend erscheint.«
    Immer noch unsicher, tastete ich mich zu dem vor, was sich richtig anfühlte. Ich nahm meinen Dolch und bohrte ein kleines Loch neben die sichtbaren Wurzeln der Pflanze.
    Ich hielt eine Strähne meines Haars vom Kopf weg und schnitt sie mit dem Dolch ab, so dass ich nun eine Art seltsamen, schiefen Pony auf der rechten Stirnseite trug. Ich schob das Haar tief in die Erde und hoffte, dass kein anderes Wesen es hier fand. Haar und Blut konnten eine sehr starke magische Verbindung herstellen. Das hatte ich oft genug von Camille gehört.
    Dann hielt ich die Hand hoch und ritzte mit dem Dolch einen knapp drei Zentimeter langen Schnitt in meine Handfläche, an den fleischigen Ballen unterhalb der Finger. Er war nicht tief, blutete aber genug für meine Zwecke. Ich hielt die Hand über das Loch und ließ das Blut auf meine Haare tropfen.
    »Ich gebe dir von meinem Blut und meinem Haar im Austausch für einen Teil deines Körpers, für deine Kinder. Mögen wir beide Kraft aus dieser Verbindung schöpfen.«
    Weiter fiel mir nichts ein, aber ich fand, das hörte sich schon gut an. Ich warf Iris einen Blick zu, und sie nickte.
    »Sehr gut... das müsste reichen.«
    »Du glaubst doch nicht, dass irgendjemand anders mein Haar hier finden könnte, oder?
    Ich weiß, dass Hexen und Zauberer Haare benutzen, um Menschen ihren Willen aufzuzwingen. Wir können ja nicht wissen, wer uns vielleicht aus dem Wald heraus beobachtet.« Ich deutete auf den nahen Waldrand. »Vielleicht versteckt sich irgendein Geschöpf, das noch schlimmer ist als der Zentaur, gerade da drin und belauscht uns.«
    Iris bedachte meine Worte, und nachdem ich das Loch wieder aufgefüllt hatte, zeichnete sie eine Rune in die lockere Erde und hielt beide Hände darüber. »Versinke tief. Binde und schütze. Verflucht sei jeder, der diese Opfergabe zu missbrauchen sucht.« Ein Lichtblitz züngelte knisternd von ihren Händen in die Rune hinab, ließ das Zeichen kurz aufleuchten und verschwand. »Das müsste dein Haar so lange schützen, bis es sich zersetzt hat und wieder eins mit der Erde geworden ist. Schön, machen wir weiter. Du hältst den Stengel so, siehst du, und dann schneidest du diagonal -
    nein, nicht so, schau, wie ich die Klinge halte.«
    Während sie mir jeden Schritt erklärte, versuchte ich mich zu konzentrieren, aber meine Gedanken schweiften immer wieder zu der Tatsache ab, dass wir in der Anderwelt waren, dass wir bald in die Erdwelt würden zurückkehren müssen und dass wir weder Vater noch Trillian oder irgendeinen Hinweis darauf gefunden hatten, ob ich bei meiner Geburt eine Zwillingsschwester gehabt hatte. Letzteres war natürlich nicht annähernd so wichtig wie die beiden Ersten, aber ..
    »Nein! Schau doch hin«, sagte Iris, nahm meine Hand und verdrehte sie um ein paar Zentimeter. »Siehst du, wie der Winkel die Richtung deines Schnitts ändert?«
    Ich nickte. »Ja. Entschuldigung. Ich war in Gedanken ganz woanders.«
    »Nun, du konzentrierst dich besser auf das Hier und Jetzt. Wenn du eine Sache nach der anderen erledigst, wirst du nichts ein zweites Mal machen müssen.«
    Ich stieß einen langen Seufzer aus, holte dann tief Luft und versuchte es noch einmal.
    Und diesmal blieb ich mit

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