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Schwestern des Mondes 05 - Katzenkrallen-09.06.13

Schwestern des Mondes 05 - Katzenkrallen-09.06.13

Titel: Schwestern des Mondes 05 - Katzenkrallen-09.06.13 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Yasmine Galenorn
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behandeln, weil Trillian und Camille ebenfalls aneinander gebunden waren. Ich legte mein Misstrauen ab, und auch Smoky entspannte sich sichtlich. Morio zog die Augenbrauen hoch und spazierte langsam durchs Zimmer, bis Unterlagen auf dem Schreibtisch seine Aufmerksamkeit fesselten.
     
    »Darynal ist ein Fallensteller, nicht wahr?«, fragte er. »Hier ist eine Quittung für zwanzig Wildfuchs-Pelze.« Er schauderte und wandte sich ab.
    Camille nickte. »Tut mir leid, aber ja, das ist er. Er ist so gar nicht wie der typische Svartaner. Er lebt am liebsten allein und ist ein Mann der Natur, durch und durch. Er stellt Fallen, er jagt, er fischt. Ich glaube, er hält auch Bienen, und Trillian hat mir erzählt, dass er außerdem den besten Apfelwein der Welt macht.«
    »Trillian sagt die Wahrheit«, bemerkte Darynal, der gerade wieder hereinkam. »Das Essen steht auf dem Tisch. Bitte, kommt herüber in die Küche.«
    Wir folgten ihm in den großen Raum, wo ein grober Holztisch mit Essen beladen war.
    Auf den Bänken lagen dicke Kissen. Ich schwang ein Bein über die Bank, blickte mich in der Küche um und stellte fest, dass ich Darynals Heim gemütlich fand. Die Knoblauchkränze an der Wand, die Körbe voll Bohnen, Kartoffeln und Wurzelgemüse, die frischen, deftigen Brotlaibe, all das machte die rauhe Einrichtung mehr als wett.
    Das Mittagessen bestand aus würziger Rindersuppe mit Graupen, einer großen Platte frischem Brot mit Butter, einem Tiegel vom besten Honig, den ich je gekostet hatte, und Krügen voll schäumendem Apfelwein, erwärmt und mit Muskat und Zimt gewürzt. Das war die beste Mahlzeit, die ich seit langem gegessen hatte. Das Essen in der Anderwelt war köstlich und hatte mehr Geschmack... Das lag vermutlich an den vielen Zusatzstoffen und den ausgelaugten Böden Erdseits.
    Während des Essens war Camille recht still. Sie blickte immer wieder zu Darynal auf, und ich wusste, dass sie an Trillian dachte. Nach einer Weile beschloss ich, die Frage zu stellen, die sie nicht über die Lippen brachte.
    »Darynal, habt Ihr Trillian in letzter Zeit gesehen? Er ist verschwunden und gilt als vermisst, und wir machen uns Sorgen.« Ich wies mit einem vielsagenden Blick auf Camille. »Sie hat große Angst um ihn.«
    Darynal hob den Kopf und runzelte die Stirn. »Vermisst? Trillian ist nicht verschwunden. Ich habe ihn erst vor drei Tagen gesehen. Außer... ist ihm seither etwas zugestoßen?«
    »Vor drei Tagen!« Camille sprang auf. »Was soll das heißen? Er ist schon seit mehreren Monaten verschollen, und ich habe entsetzliche Angst um ihn!« Sie stand auf und trat zurück. »Ich hatte befürchtet, die Goblins hätten ihn... «
    »Du meinst, er hat dir nichts gesagt? Ich bin davon ausgegangen... o-oh... « Der Ausdruck auf Darynals Gesicht sprach Bände. Trillian war nicht verschwunden, Trillian war ganz in der Nähe, und Trillian hatte uns bewusst in dem Glauben gelassen, er sei in großer Gefahr.
    Camille sah aus, als wollte sie in Tränen ausbrechen, doch irgendwo kurz vor ihren Augen verschwanden die Tränen, und ich sah, wie die Wut in ihr hochstieg. Darynal hatte vollkommen recht: O-oh. O-oh war genau das, was man empfand, wenn Camille wütend wurde. Und Darynal konnte das heraufziehende Unwetter ebenfalls spüren.
    Er hob die Hände. »He, das ist doch nicht meine Schuld. Ich habe angenommen, dass er dir erzählt hat, was er hier tut. Mir hat er nicht gesagt, dass er es dir verschwiegen hat.«
    »Ich hoffe nur, Trillian hat dir auch von meinem jähzornigen Temperament erzählt, denn dann ist dir hoffentlich klar, dass es viel besser für dich ist, mir alles zu erzählen. Sofort.
    Wenn nicht. .« Mit jedem Satz trat Camille einen Schritt vor, und Darynal wich zurück.
    »O verdammt.« Darynal brachte sich hinter dem Tisch in Sicherheit. »Immer mit der Ruhe, Weib. Du kannst dem Boten nicht die Schuld an der Nachricht geben. Ich hatte keine Ahnung, dass Trillian es tatsächlich geschafft hat, diese Sache vor dir geheim zu halten. Ich erzähle dir alles. Immerhin hat er mir nicht verboten, dir etwas zu sagen. Er hätte wohl nie gedacht, dass es so lange dauern würde, oder dass du jemals vor meiner Haustür aufkreuzen könntest. Nur, bitte, ziel nicht mit einem deiner fehlgeleiteten Energieblitze auf mich. Bitte!«
    Offensichtlich wusste Darynal über Camilles unzuverlässige Magie Bescheid.
    »Dann heraus damit! Sofort! Warum zum Teufel hat Trillian mich glauben lassen, er sei von den Goblins gefangen genommen

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