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Schwestern des Mondes 05 - Katzenkrallen-09.06.13

Schwestern des Mondes 05 - Katzenkrallen-09.06.13

Titel: Schwestern des Mondes 05 - Katzenkrallen-09.06.13 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Yasmine Galenorn
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verrückten Impuls heraus so gehandelt habe? Dass ich nicht wusste, was ich tat? Das wusste ich ganz genau. Ich weiß auch, dass es schon ein Wunder wäre, wenn sie mir erlauben sollten, hier zu bleiben, falls der AND je wieder aufgebaut und das Kopfgeld auf uns aufgehoben würde. Ich bin so gut wie weg vom Fenster, ganz egal, wer den Krieg in Y'Elestrial gewinnt. Lethesanar... Tanaquar... das spielt keine Rolle. Für jede Regierung, die an der Spaltung der Welten beteiligt war, bin ich Geschichte. Und falls ihr glaubt, das hätte ich nicht bedacht, bevor ich Morgana und Titania geholfen habe, Aeval aus dem Kristall zu befreien, dann seid ihr wohl diejenigen, die man als blind bezeichnen muss.
    Wenn die Ewigen Alten mir sagen, dass ich etwas tun soll, dann tue ich es. Dabei geht es um viel mehr als uns. Um mehr als die Anderwelt.«
    Smoky stieß etwas aus, das wie ein empörtes Schnauben klang. Er funkelte mich an, und ich hatte das Gefühl, dass er auch auf Menolly sauer war. Er schwieg, doch ich spürte, wie er sich neben mir anspannte.
    Mein inneres Gleichgewicht begann zu verschwimmen, und ich atmete tief durch, um mich nicht zu verwandeln. Auseinandersetzungen in der Familie stressten mich am allermeisten, und wenn wir uns stritten, hatte ich oft Mühe, mich zu beherrschen.
    »Die Portale«, flüsterte ich. »Du hast das getan, weil die Grenzen zusammenbrechen.«
    Camille sah mich überrascht an. »Zehn Punkte fürs Kätzchen. Der Stoff, der die drei Reiche voneinander trennt, ist nicht dafür geschaffen, so straff gespannt zu werden. Die Spaltung war ein gewaltiger Fehler, und die Feen der Anderwelt, die daran beteiligt waren, werden ihren Irrtum früher oder später zugeben müssen. Und ich glaube nicht, dass uns bis später noch viel Zeit bleibt.«
    »Glaubst du, dass viele von ihnen noch da sind? Außer Königin Asteria und den Feenköniginnen?«
    »Ich bin ziemlich sicher, dass noch ein paar dieser Vorfahren am Leben sind. Aber das spielt keine Rolle. Wichtig ist nur, dass das System zusammenbricht, und wir haben keine Ahnung, welchen Einfluss dieses Chaos auf unser Problem mit den Dämonen haben wird. Da der Stoff, der die Reiche trennt, zu reißen beginnt, könnte Schattenschwinge es leichter haben, die Portale zu durchbrechen. Wir stehen in dieser Sache nicht allein da; die Erdwelt-Feen können uns helfen, aber wir müssen ihnen einen guten Grund dafür geben.
    Dass sie sich neben den Feen der Anderwelt nicht zweitklassig vorkommen wollen, wäre doch ein Anfang.«
    Plötzlich kam ich mir sehr dumm vor. Ich hatte ihre Handlungsweise beurteilt, als hätte sie das große Ganze vergessen. Ein Teil von mir - und das gestand ich mir nur im tiefsten Herzen ein - hatte sich sogar insgeheim gefragt, ob sie sich einfach bei den Feenköniginnen gut stellen wollte. Jetzt starrte ich auf meine Hände hinab und wusste nicht, was ich sagen sollte.
    Menolly räusperte sich. »Mensch, Schwesterchen, du hättest uns das doch alles schon sagen können, als es passiert ist. Ich dachte schon... ach, das ist jetzt auch egal. Du hast das Herz am rechten Fleck, aber bei deinem Kopf bin ich immer noch nicht ganz sicher. Es zählt am Ende nur, dass wir unsere Verbündeten um uns sammeln und alles versuchen, um die Geistsiegel in Sicherheit zu bringen, ehe jemand anders darankommt. Aber selbst wenn wir das schaffen, ist mir schleierhaft, was Königin Asteria mit den ganzen Siegeln anfangen will . Wenn sie alle an einem Ort versammelt sind, könnte das gewaltigen Ärger geben, falls die Stadt der Elfen je von einem mächtigeren Feind belagert würde.«
    »Prima«, brummte ich. »Hast du noch mehr Ideen, worum wir uns außerdem sorgen sollten? Nehmen wir uns doch lieber immer eine Sache auf einmal vor. Wir holen uns das vierte Siegel, bringen es zu Königin Asteria, und dann sprechen wir sie auf deine Sorge an. Okay?« Mir schwirrte schon der Kopf vor lauter Bedenken. Ich wollte mir nur noch ein schönes warmes Eckchen suchen, mich zusammenrollen und ein paar Dutzend Stunden schlafen.
    Morio, der bisher geschwiegen hatte, sagte jetzt: »Delilah hat recht. Beruhigt euch alle wieder. Großmutter Kojote weiß immer, was sie tut, also lasst es gut sein und hört auf, Camille zu piesacken. Wir haben die Ausfahrt fast erreicht. Danach sind es noch fünfzehn, zwanzig Kilometer, dann geht es schon den Hügel zur Höhle hinauf. Ich schlage vor, ihr nutzt die Zeit, um euch auszuruhen. Macht einfach die Augen zu und döst ein bisschen oder

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