Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Schwestern des Mondes 05 - Katzenkrallen-09.06.13

Schwestern des Mondes 05 - Katzenkrallen-09.06.13

Titel: Schwestern des Mondes 05 - Katzenkrallen-09.06.13 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Yasmine Galenorn
Vom Netzwerk:
so.« Er klang verärgert - zum ersten Mal hörte ich tatsächlich so etwas wie Gereiztheit in seiner Stimme.
    Der Fuchsdämon ließ sich normalerweise von nichts aus der Ruhe bringen, doch offenbar hatten wir es geschafft, ihm gehörig auf die Zehen zu treten. Ich warf Smoky einen Blick zu, der Morios Worte mit grimmig befriedigter Miene zur Kenntnis nahm, und beschloss, dass die beste Verteidigung wohl ein rasches Nickerchen wäre. Ich lehnte den Kopf an Zachs Schulter - er hatte unserer Auseinandersetzung schweigend gelauscht schloss die Augen und ließ mich vom Surren der Räder einlullen.
    Etwa zwanzig Minuten später wurde ich grob aus meinem Schlummer geweckt und stellte fest, dass wir einen steilen Weg hinauffuhren, der furchtbar holprig war. Vermutlich ungeteert und grob geschottert.
    Ich drehte mich auf dem Sitz um. Camille und Menolly waren stil und wirkten beide in Gedanken versunken. Ich streckte den Arm über die Lehne und legte Camille sacht eine Hand auf die Schulter.
    »Es tut mir leid«, sagte ich leise. »Ich wollte damit nicht andeuten, du hättest nicht gewusst, was du tust. Ich gebe zu, dass ich dir andere Gründe dafür unterstellt habe, aber ich habe mich geirrt. Ich werde nie wieder an deinen Entscheidungen zweifeln. Du hast unsere Familie so lange zusammengehalten, und ich vertraue dir.«
    Ihre Augen schimmerten. »Danke, Kätzchen. Das weiß ich zu schätzen.«
    Menolly verdrehte die Augen gen Himmel, nickte aber. »Da schließe ich mich an. Wir sind ein Team, und wir müssen zusammenhalten. Überlassen wir das interne Gerangel lieber den Politikern.«
    Aus dem Munde unserer Schwester, der Vampirin, war das so gut wie eine tränenreiche Entschuldigung, und das wusste Camille. Sie schniefte und fuhr sich mit der Hand über die Augen. »Mann, bin ich müde. Ich will es nur hinter mich bringen, nach Hause gehen und schlafen. Heute ist so viel passiert, worüber ich erst mal nachdenken muss.«
    »Ja, vor allem, dass Trillian nur wieder undercover als Spion unterwegs ist und nicht in Lebensgefahr. Ziemlich schäbig von ihm, dir das nicht zu sagen«, entgegnete Menolly.
    Dann warf sie mir einen Blick zu. Sie war zu weit gegangen, und das wusste sie selbst.
    Menolly war eine großartige Kämpferin, aber Takt und Diplomatie gehörten nun wahrlich nicht zu ihren Stärken.
    Camille starrte sie an, schüttelte dann aber nur den Kopf. »Halt dich da raus. Um Trillian kümmere ich mich später.« Kein Wort mehr, sagte ihre Stimme klar und deutlich.
    Ich wandte mich wieder nach vorn. Was zum Teufel war hier los? Wir waren noch nie so aufeinander losgegangen. Eigentlich stritten wir uns ja gar nicht richtig, versuchte ich mir einzureden. Wir waren nur müde und gestresst und hatten einen weiteren nächtlichen Kampf gegen irgendwelche untoten Feinde vor uns.
    »Vielleicht haben wir Glück, und da wartet nur ein Haufen netter Caspers auf uns«, bemerkte ich, um die Stimmung aufzulockern.
    Menolly lachte. »Die ewige Optimistin, was?«
    Camille fiel ein: »Ja, vielleicht. Es wäre zu schön, wenn ihr Optimismus sich einmal bewahrheiten würde. Wenn wir alle uns das ganz fest wünschen...«
    »Brauchen wir nur noch ein Paar rote Schuhe!«, fügte Menolly hinzu.
    »Ach, hört schon auf, ihr beiden!« Aber ich war ihnen nicht böse. Zumindest hatte ich sie zum Lachen gebracht, und das war ja schon mal ein gutes Zeichen. »Als Nächstes bittet ihr mich wohl, ganz fest in die Hände zu klatschen, damit Tinkerbell nicht stirbt.«
    »Ach, Tinkerbell hat's leicht, die faule Nuss«, schnaubte Camille. »Sie hat ja weiter nichts zu tun, als im Fernsehen herumzuflattern und niedlich auszusehen. Wir müssen uns hier mit der echten Welt herumschlagen.«
    »Da wir gerade von der echten Welt sprechen, Ladys -macht euch bereit. Wir gehen jetzt ein bisschen wandern. Ich hoffe, ihr seid alle warm genug angezogen«, sagte Roz. Dann ließ er Morio auf einen Feldweg einbiegen und anhalten.
    Als wir uns aus dem Auto in die kühle Abendluft schoben, fiel mir ganz in der Nähe eine Feuerstelle auf. Sie war sehr einfach, nur ein kreisrundes Loch im Boden, mit Steinbrocken eingefasst. Erst kürzlich hatte Feuer darin gebrannt, doch dem Geruch der Kohlen nach hatte es seither geregnet, also musste das schon ein paar Tage her sein.
    Ich kniete mich neben den Kreis aus Steinen und untersuchte den Müll daneben. Ein paar Bierdosen, eine Whopper-Verpackung, ein paar Zigarettenkippen. »Ich glaube nicht, dass irgendwelche Dämonen oder

Weitere Kostenlose Bücher