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Schwestern des Mondes 05 - Katzenkrallen-09.06.13

Schwestern des Mondes 05 - Katzenkrallen-09.06.13

Titel: Schwestern des Mondes 05 - Katzenkrallen-09.06.13 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Yasmine Galenorn
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er die Karte hatte, war das wohl auch der beste Platz für ihn. »Bist du sicher, dass Karvanak noch keinen Wind von dem Siegel bekommen hat?«
    Er zuckte mit den Schultern. »Soweit wir das feststellen konnten. Natürlich gibt es keine Garantie dafür, aber ich glaube nicht, dass er diesen armen Kerl foltern würde, wenn er die Information schon hätte. Dann würde er ihn einfach verschlingen. Räksasa tun so etwas, weißt du? Sie fressen Menschen und auch andere Spezies.«
    Schaudernd ließ ich mich zurücksinken. »Ja, ich weiß, aber danke für die deutliche Erinnerung. Genau das, was ich gebraucht habe.«
    Smoky, der rechts von mir saß, schnaubte. »Ich fresse auch Menschen.«
    »Aber nicht so«, erwiderte ich. »Du gehst nicht einfach los und verschlingst unschuldige Passanten, und das wissen wir auch. Manche Drachen tun das vielleicht, aber uns brauchst du nicht vorzuspielen, dass du so einer wärst.«
    Er kniff die Augen zusammen. »Du hast ein ziemlich freches Mundwerk, Mädchen«, sagte er, und seinem Tonfall nach war das kein Kompliment.
    Allerdings fiel mir auf, dass er mir nicht widersprochen hatte.
    Ich warf einen Blick über die Schulter zu Camille, die ganz hinten saß, zusammen mit Menolly und Vanzir. »Hast du das Einhorn-Horn mitgenommen?«
    Sie nickte. »Wir haben keine Ahnung, was uns erwartet. Ich dachte, ich nehme es lieber mit, vor allem, weil meine Hand noch nicht in Ordnung ist. Es wird höllisch weh tun, Energie da durchzuleiten.«
    Vanzir schnaufte ungeduldig. »Wir holen das Siegel, und ihr bringt es dahin, wo ihr es eben hinbringen wollt. Und dann?«
    »Dann fangen wir an, nach dem fünften zu suchen, denke ich.« Ich zuckte mit den Schultern. »Das scheint mir im Moment unsere Hauptaufgabe zu sein, meint ihr nicht?«
    Camille schüttelte den Kopf. »Ich erinnere dich nur ungern daran, aber die Dämonen sind nicht unsere einzigen Rivalen, was die Suche nach den Siegeln angeht. Ich würde darauf wetten, dass Aeval, Morgana und Titania auch danach suchen. Und falls sie eines finden sollten, werden sie es ziemlich sicher nicht bei Königin Asteria abliefern. Mein Bauchgefühl sagt mir, dass Morgana sie Aeval geben will .«
    Morgana. Titania. Aeval. Drei strahlende und schreckliche Königinnen. Wir hatten erst vor kurzem erfahren, dass Morgana eine entfernte Verwandte von uns war, doch sie schien nicht viel von Blutsbanden zu halten, sofern sie nicht ihren eigenen Zielen dienten.
    »Hör doch auf«, sagte Menolly. »Die haben dich nach Strich und Faden ausgenutzt. Ich gebe zu, dass Großmutter Kojote die Hand im Spiel hatte. Aber ich glaube immer noch, dass die drei sie irgendwie dazu gebracht haben, dir einzureden, es sei dein Schicksal, ihnen zu helfen.«
    Ich schluckte. Ich hatte auch schon daran gedacht, aber ich hätte es nie gewagt, das Camille ins Gesicht zu sagen. Ganz gleich, was wirklich geschehen war, am Ergebnis konnten wir nichts mehr ändern. Außerdem war mir schon der Gedanke gekommen, Camille hatte vielleicht so verzweifelt glauben wollen, wir hätten mächtige Verbündete, dass sie sich blenden ließ.
    Wie dem auch sei, mit Camilles Hilfe hatten die drei hochadeligen Erdwelt-Feen das gestürzte Reich wiedererstehen lassen, das einst nur aus dem Lichten und dem Dunklen Hof bestanden hatte. Jetzt herrschten Morgana, Titania und Aeval über die Höfe der Drei Königinnen. Und sie hatten gewiss nicht vor, bloß herumzusitzen und hübsch auszusehen.
    »Ist euch schon aufgefallen, wie viele Erdwelt-Feen in letzter Zeit hier in die Gegend gekommen sind? Der ÜW-Gemeinderat ist schon darauf aufmerksam geworden, und es gibt Gerüchte über wachsende Spannungen zwischen den Feen der Erdwelt und der Anderwelt. Die VBM finden das alles neu und aufregend, aber sie übersehen die potenzielle Gefahr dieser Situation. Wir haben schon genug zu tun, auch ohne einen weiteren Bürgerkrieg unter Feen, diesmal zwischen denen der beiden Welten.« Ich schüttelte den Kopf.
    »Na wunderbar.« Menolly klang alles andere als begeistert. Sie schnippte Camille mit Daumen und Zeigefinger an den Kopf. »Ich glaube ja immer noch, dass es total verrückt von dir war, den dreien zu helfen.«
    »Das hast du bereits mehr als deutlich gemacht«, sagte Camille leise. »Ich habe mir dafür schon von allen möglichen Leuten eine Menge anhören müssen, also könnte sich meine Familie vielleicht, nur vielleicht, ein bisschen zurückhalten?« Sie kniff die Augen zusammen. »Glaubt ihr wirklich, dass ich aus einem

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