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Schwestern des Mondes 05 - Katzenkrallen-09.06.13

Schwestern des Mondes 05 - Katzenkrallen-09.06.13

Titel: Schwestern des Mondes 05 - Katzenkrallen-09.06.13 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Yasmine Galenorn
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aber es ist gut bewacht. Da ist ein Schatten. Wahnsinnig gefährlich. Aber ehe wir überhaupt an ihn herankommen, müssen wir uns durch mindestens ein halbes Dutzend Totenmänner kämpfen.«
    Totenmänner. O Scheiße. Totenmänner waren fiese Biester. Sie standen mit einem Fuß in der Schattenwelt und mit dem anderen im Grab und gehörten wahrhaftig zu den wandelnden Toten. Sogar Vampire machten einen großen Bogen um sie, weil Totenmänner so bösartig waren. Sie glichen eher Tieren als intelligenten Lebewesen.
    Hinterlistig und unersättlich waren sie in ihrer Gier nach Fleisch und Geist. Im Gegensatz zu einem Schatten, der den Geist von Lebewesen verschlang, oder Zombies, die nur dessen Körper fraßen, ernährte ein Totenmann sich von beidem.
    Sie sogen den Geist aus Knochen und Muskeln, und das meist, während das Opfer noch am Leben war. Es gab auch Totenmänner in der Anderwelt, vor allem in den finsteren vulkanischen Gebirgen des Südlichen Ödlands und den Gebieten weit nördlich des hohen Nebelvuori-Gebirges, doch sie näherten sich sehr selten besiedelten Landstrichen, sondern ernährten sich meist von Tieren und der Handvoll Reisender, die sich in die Gebirgspässe vorwagten.
    Camille räusperte sich. »Tja, wissen wir denn, was einen Totenmann umbringt?«
    »Drachenhauch«, grollte Smoky. »Aber wenn diese Kammer nicht genauso groß ist wie die Höhle hier, werde ich mich darin nicht verwandeln können, und ich bezweifle, dass sie zu uns herauskommen werden, und wenn wir sie noch so freundlich darum bitten.«
    »Ist sie nicht«, sagte Menolly. »Ein schmaler, niedriger Gang führt in eine ziemlich kleine Höhle. Da ist reichlich Platz für sie und uns, aber nicht für einen Drachen. Totenmänner sind untot. Morio, wenn du irgendeinen nekromantischen Spruch draufhast, mit dem man die Toten abwehren oder in echte Tote verwandeln kann, wäre der ganz hilfreich.«
    Wir alle wandten uns dem Yokai zu, der einen Blick mit Camille wechselte. Sie nickte leicht, und er sagte: »Daran haben wir in letzter Zeit gearbeitet. Ich weiß aber nicht, ob er bei einem Totenmann wirken wird. Wir haben den Zauber nie richtig ausprobiert, außer an ein paar Gespenstern in den bekannten Spukhäusern in Seattle... «
    »He - Augenblick mal«, sagte ich. »Ihr beide seid in Seattle herumgeschlichen und habt heimlich Geister exorziert?«
    »Nicht direkt«, sagte Camille. »Wir haben erst vor ein paar Wochen mit der Arbeit an diesem Zauber angefangen. Bisher ist es uns gelungen, ein paar fiese Geister aufzulösen, die Ärger gemacht hatten. Wir wollten euch aber nichts davon erzählen, solange wir nicht sicher waren, dass wir den Zauber hundertprozentig draufhaben. Und so weit sind wir noch nicht.«
    »Nein, aber verdammt nah dran«, erwiderte Morio, dessen Augen bernsteingolden leuchteten. Er stieß den Atem aus. »Ihr könnt ebenso gut jetzt erfahren, dass ich vorhabe, Camille in ein paar Monaten zu zeigen, wie man Geister beschwört, aber vorher muss sie lernen, sie zu bannen, falls etwas schiefgehen sollte. Daran genau haben wir also gearbeitet. Wie man Gespenster bannt. Aber wie der Zauber bei Totenmännern wirken wird, weiß ich nicht genau. Vielleicht überhaupt nicht, vielleicht nützt er uns aber auch.«
    Ich starrte die beiden ebenso entgeistert an wie alle anderen. Alle außer Smoky, um genau zu sein. Er blickte zur Decke hinauf, und mich beschlich der Verdacht, dass er genau wusste, was die beiden getrieben hatten. Ich wechselte einen Blick mit Menolly, und sie zuckte mit den Schultern.
    »Ihr beiden beschäftigt euch wirklich ausgiebig mit dieser ganzen Todesmagie, was?« Da ich nicht recht wusste, was ich eigentlich fragen wollte, sagte ich schließlich nur: »Warum?«
    Camille seufzte tief. »Letztendlich wird mich die nekromantische Arbeit dahin bringen, dass ich lernen kann, Magie gegen die Dämonen einzusetzen. Morio wird mir beibringen, wie ich ihre eigene Magie gegen sie wenden kann. Wie man Dämonentore öffnet, Pentagramm-Schlingen auslegt und so weiter.«
    »Dämonische Riten? Du willst dämonische Magie praktizieren? Geht das nicht ein bisschen zu weit?« Die Hände in die Hüften gestemmt, wirbelte ich zu Menolly herum. »Sag ihnen, dass das keine gute Idee ist. Ich mag mir gar nicht vorstellen, was diese Art Energie ihr antun wird. Sie hat doch schon das Einhorn-Horn. Warum konzentrieren sie sich nicht darauf?« Bei der Vorstellung, dass meine Schwester die schmutzige, widerliche Magie ausübte, die nur

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