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Schwestern des Mondes 06 - Vampirliebe-09.06.13

Schwestern des Mondes 06 - Vampirliebe-09.06.13

Titel: Schwestern des Mondes 06 - Vampirliebe-09.06.13 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Yasmine Galenorn
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auch etwas von dem alten Mann gefressen haben sollte, war davon jedenfalls nichts zu sehen. Er hatte kein verschmiertes Blut im Gesicht und keine fragwürdigen Flecken auf dem Hemd. Er war sogar ziemlich konservativ gekleidet, in einen fadenscheinigen Nadelstreifenanzug, und sein Genick, das ich ja gebrochen hatte, war in Ordnung gebracht worden. Wilbur hatte ein hübsches, glattes Stahlhalsband darumgelegt und verschweißt, mit einer Stütze im Nacken, die den Kopf oben hielt. Hurra, Frankensteins Monster im schicken Zwirn.
    »Wartet - bitte tut ihm nichts!« Die Stimme drang schwach an meine Ohren, und ich wirbelte herum. Aus der Dunkelheit, die rasch immer tiefer wurde, kam Wilbur herbeigerannt. Wilbur, der Nekromant.
    Chase blickte verwirrt drein. »Sollten wir das Ding da nicht ausschalten?«
    »Der da heißt Martin, und er gehört unserem Nachbarn.« Ich sah ihn an und legte ein Ich weiß, ich weiß in meinen Blick. »Ach so. Wunderbar. Na, dann ist ja alles klar.« Chase schnaubte genervt und gab seinen Männern einen Wink.
    »Sammelt diese Schweinerei ein, aber seid vorsichtig. Manche dieser ... Teile ... könnten noch nicht ganz tot sein. «
    »Augenblick mal«, sagte ich. »Vielleicht kann uns da jemand helfen.« Als Wilbur mit besorgter Miene zu uns trat, deutete ich auf Martin. »Verlierst du das Ding eigentlich ständig?«
    Er starrte mich an, und seine Sorge ließ rasch nach. »Martin läuft gern mal davon, ja. Ich bemühe mich aber, dafür zu sorgen, dass er keinen Ärger macht...« Seine Stimme erstarb, als er sich umsah. »Was zum Teufel ist denn hier passiert? Wem gehören all diese Ghule? «
    »Wir dachten, das könntest du uns vielleicht sagen«, entgegnete ich. »Da du ja Nekromant bist und dein eigener Ghul fröhlich hier herumläuft, dachten wir, du wüsstest vielleicht, wer den Rest dieser Bande wiedererweckt hat. Gute Arbeit an seinem Genick übrigens.«
    Wilbur brummte. »Irgendetwas musste ich mir ja einfallen lassen, nachdem du ihn dir vorgenommen hattest.« Er betrachtete die anderen Ghule und schüttelte den Kopf. »Ich habe keine Ahnung, wo die herkommen. Aber sie sehen aus, als hätte jemand sie ziemlich grob erweckt. Habt ihr auf dem Friedhof nach leeren Gräbern geschaut?«
    Chase stöhnte. »Wir haben es doch nicht auch noch mit Grabräubern zu tun? «
    »Woher sollten Nekromanten sonst die Leichen haben, aus denen sie Ghule und Zombies machen?« Wilbur schien sich inzwischen gut zu amüsieren. »Martin hier hat seinen Leichnam testamentarisch der Wissenschaft zur Verfügung gestellt. Ich habe damals zufällig in dem Labor gearbeitet, an das er geliefert wurde. Sie meinten dann, dass sie ihn doch nicht brauchten, und wollten die Leiche beerdigen, also habe ich mich freiwillig dafür gemeldet. Martin war nur auf der Durchreise - ein Landstreicher. Niemanden hat es gekümmert, was aus der Leiche wurde, niemand hat um ihn getrauert. Also habe ich ihn mit nach Hause genommen. «
    »Erkennst du irgendwelche energetischen Signaturen hier in der Nähe? Wenn ja, bitte sag es uns«, entgegnete Delilah. »Wir können wirklich Hilfe gebrauchen. «
    »Und warum sollte ich euch helfen?«, erwiderte Wilbur. »Erst brecht ihr meinem Ghul das Genick, dann benehmt ihr euch, als sei ich der Abschaum der Menschheit - ach, spart euch die Mühe, mich anzulügen«, fügte er hinzu, als Camille protestierte.
    »Ich weiß ganz genau, was ihr drei von mir haltet.« Er warf ihr wieder einen Blick zu. »Na ja, die beiden anderen. Du - du bist seltsam. Deine Energie ist mir ein Rätsel, Hexe. Also, gebt mir einen guten Grund, warum ich euch helfen sollte. «
    »Weil ich es dir rate«, sagte Vanzir und trat vor. »Ich bin ein Dämon. Ich würde in deine Träume schlüpfen und dir die Lebensenergie absaugen, ohne einmal mit der Wimper zu zucken. «
    »Aus, pfui«, brummte Delilah. Vanzir warf ihr einen giftigen Blick zu. »Entschuldigung - ich meine, lass das, Vanzir.«
    Ehe irgendwer das Testosteron noch weiter in die Höhe schnellen ließ, ging ich dazwischen. »Das reicht. Jetzt hört mal zu, und zwar alle. Wir haben es mit einem Haufen gefährlicher Gegner zu tun. Erst läuft ein Karsetii-Dämon frei im Astralraum herum und macht Jagd auf Feen. Oder vielmehr auf jeden, der starke Magie wirkt.« Ich betonte das Wort; jeden , und Wilbur erbleichte. »Dann lässt jemand ein Rudel Ghule auf die Stadt los, und Wilbur zufolge hat derjenige ziemlich schlampig gearbeitet. Was darauf hinweist, dass wir es mit einem

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