Schwestern des Mondes 06 - Vampirliebe-09.06.13
Kopf, und Wilbur ging sofort k. o. Vanzir verbrachte fünfzehn Minuten im Astralraum, und als er zurückkehrte, versicherte er uns, dass Wilbur sich an nichts mehr erinnern würde, von dem Moment an, wo er aufgestanden war, weil Camille und Smoky an der Tür geklingelt hatten.
Wir fanden die Schlüssel zu dem Lieferwagen, der neben dem Haus geparkt war, und schafften die Männer im Schutz der Dunkelheit dort hinein.
Ich lief in die Tunnel zurück, um Sabeles Leichnam und Claudettes Kleidung zu holen. In zwei Stunden würde die Sonne aufgehen, und ich kam fix und fertig zu Hause an, wie die anderen auch.
Als wir unsere Auffahrt entlang rumpelten, warteten Yssak und einige Männer der Garde Des'Estar schon auf uns. Sie nahmen die Studenten in Gewahrsam und folgten Camille und Morio zu Großmutter Kojotes Portal, von wo aus sie sie nach Y'Elestrial abtransportierten. Camille und Morio begleiteten sie, um Königin Asteria in Elqaneve zu besuchen und ihr das fünfte Geistsiegel zu überbringen. Außerdem nahmen sie Sabeles Leichnam mit und die verwundete Elfe.
Vanzir machte sich wieder auf den Weg und nahm Roz und den Lieferwagen mit. »Wir kümmern uns in den nächsten paar Stunden um das Haus«, versprach er. »Du hast mein Wort darauf.«
Ich sah die beiden an und nickte ihnen müde zu. »Danke. Ich danke euch beiden für eure Hilfe.«
Smoky vergewisserte sich, dass im Haus alles in Ordnung war, brachte den immer noch ausgeknockten Wilbur nach Hause und ging dann hinauf in Camilles Zimmer.
Delilah und ich saßen im Wohnzimmer, sie mit einer Schüssel Chips und ich mit Maggie auf dem Schoß, und starrten dumpf in den Fernseher.
»Ich weiß nicht recht, was ich Chase sagen soll«, bemerkte sie.
»Wir können ihm nicht sagen, dass wir diese Männer in die Anderwelt deportiert haben. Er steht auf unserer Seite, aber was er nicht weiß, darum braucht er sich auch nicht zu sorgen.« Ich runzelte die Stirn. »Gib ihm nur die Videos. Dann weiß er zumindest, dass sie verdient haben, was auch immer ihnen zugestoßen sein mag.«
Delilah dachte kurz darüber nach, seufzte dann tief und zuckte mit den Schultern. »Ja. Wahrscheinlich hast du recht. Wir haben vier Geistsiegel. Schattenschwinge hat eines. Wenn wir es schaffen, die vier anderen aus seiner Reichweite zu halten, können wir ihn vielleicht zurückdrängen und diesen Krieg gewinnen. Aber mit einer neuen Dämonengeneralin in der Stadt wird das nicht unbedingt einfacher.« Sie steckte sich einen Kartoffelchip in den Mund und ließ den Kopf an die Sofalehne sinken.
»Ich weiß«, sagte ich. »Ich weiß.« Ich schaute aus dem Fenster. »Es dämmert schon. Ich gehe in meinen Keller. Wenn wir ein bisschen Glück haben, passiert heute vielleicht mal nichts Schlimmes.«
Delilah schüttelte den Kopf. »Nein. Es wird nur einen schrecklichen Brand geben, bei dem sämtliche Bewohner des Hauses in den Flammen umkommen.«
Sie nahm mir Maggie ab, setzte sie sich auf den Schoß und schaute weiter fern, während ich mich ins Bett schleppte. Ich wollte um traumlosen Schlaf beten, doch dann fiel mir ein, dass ich den Göttern ja den Rücken zugekehrt hatte. Sie hätten mir sowieso nicht zugehört.
Kapitel 28
Drei Nächte später, in der Nacht nach dem Vollmond, putzten wir uns alle so richtig heraus und fuhren zu Tims und Jasons Hochzeit im Woodbriar Park.
Das Verbindungshaus war Geschichte. Es war vollständig niedergebrannt, nichts war davon übrig geblieben. Sämtliche Zugänge zu der unterirdischen Anlage waren so gründlich versiegelt worden, dass die Feuerwehr keine Spur davon entdeckt hatte. Natürlich gab es Fragen - wie hatte das Feuer so heiß werden können, dass nicht mal ein Knochensplitter von den Bewohnern übrig geblieben war? Aber Antworten gab es wenige, und der Fall würde als ungelöst zu den Akten gelegt werden.
Chase hatte sich die Videos angesehen. Er wusste, wogegen wir hatten kämpfen müssen, und stellte keine Fragen. Vanzir hatte Wort gehalten. Was auch immer er und seine Dämonen getan haben mochten, führte die Ermittler nur in eine Sackgasse.
Während wir auf die Stühle zugingen, die auf der breiten, kurz gemähten Rasenfläche standen, hakte ich mich bei Camille unter.
Sie trug ein pflaumenblaues Neckholder-Kleid, das kaum ihre Brüste bedeckte, aber sie war absolut perfekt gekleidet für eine sommerliche Hochzeit, bei der eine Drag-Queen-Revue für Unterhaltung sorgen würde - ein Geschenk von Tims ehemaligen Kollegen. Camille trug
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