Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Schwestern des Mondes 07 - Hexenzorn-09.06.13

Schwestern des Mondes 07 - Hexenzorn-09.06.13

Titel: Schwestern des Mondes 07 - Hexenzorn-09.06.13 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Yasmine Galenorn
Vom Netzwerk:
wenigstens, wo sie sind.«
    Ich hielt Vanzir auf, als er aufstehen wollte. »Carter hat recht. Wenn wir uns verraten, indem wir sie angreifen, machen wir vielleicht alles noch schlimmer. Lass sie in Ruhe, aber wir dürfen nicht vergessen, nachher die Autos nach Fallen oder Wanzen abzu-«
    »Nicht nötig«, unterbrach mich Carter. »Als die hier aufgetaucht sind, fand ich, dass ich etwas mehr Schutz brauchte als den Barrierenzauber, den ich vor dem Haus installiert habe. Also habe ich einen Wichtel beschworen, der da draußen Wache hält. Falls sie irgendetwas versuchen sollten, ist sofort die Hölle los.«
    »Großartig, genau das brauchen wir. Einen Wichtel. Also, weiter im Text.« Ich überflog das Blatt und hielt abrupt inne. Stacia Knochenbrecherin war eine Nekromantin, und eine mächtige obendrein. In Carters Notizen stand, sie sei von Telazhar ausgebildet worden. »Verdammter Mist, das ist nicht gut.«
    Menolly hörte mich, blickte auf und nickte. »Telazhar muss also auch für Schattenschwinge arbeiten.«
    »Nicht unbedingt«, erwiderte ich. »Er hat geschworen, sich niemals einem anderen Geschöpf zu beugen, aber dass er so viele hundert Jahre lang überlebt hat und immer noch Dämonen ausbildet, ist für mich ein großes, breites Warnschild, dass wir sehr vorsichtig sein müssen.«
    Morio schüttelte den Kopf. »Wer ist das? Ich habe noch nie von ihm gehört.«
    Ich seufzte tief. »Wenn mich die Erinnerung an meinen Geschichtsunterricht nicht täuscht, gehört Telazhar zu den am meisten gefürchteten Feen aller Zeiten. Vor Jahrhunderten schon war er ein mächtiger Nekromant. Er hat ein ganzes Heer auferstehen lassen und die Anderwelt terrorisiert während der Magierkriege. Damals verbrannten weite Landstriche, die wir heute als Südliches Ödland kennen - unfruchtbar und mit wilder Magie durchsetzt.«
    »Wie ist er in die U-Reiche gekommen?«, fragte Vanzir.
    Menolly nahm den Faden der Erzählung auf. »Telazhar belagerte mit seinem Totenheer die Stadt Aladril. Danach wollte er gegen Y'Elestrial ziehen. Aber die Seher überraschten ihn. Y'Elestrial kam ihnen zu Hilfe, und die Elfen ebenfalls. Ein mächtiger Feenkrieger führte die beiden Armeen gegen Telazhar ins Feld und zwang ihn zum Rückzug in die Wüste. Sobald sie ihn in der Tiefe des Ödlands umzingelt hatten, versetzten Aladrils Seher ihn in Stasis und schickten ihn durch ein Dämonentor in die Unterirdischen Reiche. Dann lösten sie den Torzauber auf, so dass es sich nie wieder öffnen konnte.«
    »Offenbar«, fuhr ich fort, »ist Telazhar noch am Leben. Seine Macht muss inzwischen fürchterlich sein.« Ich sog tief den Atem ein und starrte auf das Blatt hinab. »Wollen wir wetten, dass er derjenige ist, der Stacia hier herübergebracht hat?«
    »Nein, denn die Wette würdest du gewinnen«, entgegnete Menolly.
    Ich nickte. An die bevorstehende Schlacht wollte ich nicht einmal denken. »Wir müssen so vorsichtig und geschickt vorgehen, dass sie es nicht merkt, wenn wir kommen. Wir könnten wirklich Hilfe gebrauchen.«
    Kim kam mit unserem Tee herein, und während wir schweigend aus feinen Porzellantassen tranken und reifen Camembert auf würzigen Crackern genossen, wünschte ich nur, ich könnte mich endlich im Bett zusammenrollen und eine Woche lang schlafen. Diese letzte Neuigkeit war so übel, dass ich mich am liebsten in die Anderwelt verkrümelt hätte. Vielleicht sollte ich das Angebot der Rabenfürstin doch annehmen. Ein kleines Häuschen im Herzen des Diesteltanns, in dem ich mit Smoky, Trillian und Morio wohnen würde ... Das hörte sich nicht schlecht an.
    »Also, was jetzt? Und wie verbergen wir diese Notizen wieder?«, fragte Morio.
    »Was das Dossier angeht«, erklärte Carter, »benutzt ihr einfach das Sperrwort. Und das, meine Freunde, lautet Schlagsahne. Wieder etwas, worauf man nicht ohne weiteres kommen würde. Was aber das Dilemma angeht, vor dem ihr nun steht, da kann ich euch leider nichts raten.«
    »Wir müssen anderswo Hilfe suchen. Und ich weiß auch schon, wo.« Ich blickte zu meiner Schwester auf.
    Sie stöhnte und griff sich an den Kopf. »Nicht die Dreifaltige Drangsal?«
    »Finde dich damit ab. Sie werden uns helfen müssen - zumindest Aeval. Sie schuldet mir einen Gefallen. Aber wenn ich den jetzt einfordere, stehe ich gewaltig in ihrer Schuld. Ich habe das deutliche Gefühl, dass wir noch lange nicht quitt sein werden.«
    »Dann fahren wir also morgen da raus und betteln die Königin der Nacht um Hilfe an, damit wir

Weitere Kostenlose Bücher