Schwestern des Mondes 07 - Hexenzorn-09.06.13
gemacht und versucht, dich aufzuspüren - ohne Erfolg, wie ich hinzufügen möchte. Du bist verdammt gut darin, deine Signatur zu verbergen. Manchmal war ich tief im Herzen schon fast so weit, es aufzugeben. Mich damit abzufinden, dass du nie zurückkommen würdest.«
»Warum hast du dich dann nicht damit abgefunden?« Seine Stimme war beängstigend leise geworden.
»Weil ich dich liebe, verdammt noch mal. Ich konnte die Hoffnung nicht einfach aufgeben. Und dann bin ich bei einem Ausflug in den Finstrinwyrd auf Darynal gestoßen, und er hat uns erzählt, dass er dich erst kürzlich gesehen hatte. Du kannst dir nicht vorstellen, wie unglaublich glücklich ich war, obwohl ich auch stinksauer auf dich war. Da wusste ich zumindest, dass du noch am Leben und in geheimer Mission unterwegs warst, aber nicht, ob du je zu mir zurückkehren würdest. Morio und Smoky haben mir über das letzte halbe Jahr hinweggeholfen, du Hornochse. Ohne sie wäre ich verloren gewesen, weil ich dachte, dass ich dich nie wiedersehen würde.«
Und dann ging mir die Puste aus. Der Kummer und Stress der vergangenen Monate holten mich endgültig ein. Ich sank auf die Bettkante und starrte dumpf auf meine Füße hinab.
»Camille?« Trillians Stimme war leise, der vorwurfsvolle Ton so plötzlich verschwunden, wie er aufgetaucht war. »Camille, alles in Ordnung?«
Ich zuckte mit den Schultern. »Woher zum Teufel soll ich das wissen? Ich bin bloß eine Schachfigur in dem verdammten Spiel, das die Schicksalsgöttinnen da treiben. Ich bin nur dazu da, nach Gutdünken benutzt zu werden, wie sich ein gewisses Arschloch neulich mir gegenüber ausgedrückt hat.« Ich neigte den Kopf zur Seite und blickte zu ihm auf. »Du willst mich hassen? Na schön. Du kannst dich hinten anstellen. Ich liebe dich, aber ich kann das nicht. Ich kann diese Testosteronspielchen nicht mitmachen. Wir stecken alle gemeinsam da drin, Trillian. Delilah und Menolly, Morio und Smoky und Iris und Vanzir ... «
»Vanzir? Wer ist das?« Er runzelte die Stirn.
»Warum fragst du? Hast du Angst, ich könnte mir noch einen Liebhaber zugelegt haben? Keine Sorge, er ist nicht mein Typ, aber er steht auf unserer Seite, und das allein zählt.« Auf einmal hatte ich einen bitteren Geschmack auf der Zunge. Was zum Kuckuck hatte ich eigentlich erwartet? Ich hatte gewusst, dass Trillian sich über die veränderte Situation nicht freuen würde. Ich hätte damit rechnen müssen, dass er mich so ins Messer laufen ließ, aber ich hätte nie erwartet, dass er es praktisch noch im Bett tun würde. Und da wir gerade vom Bett sprachen ...
»Wo wir gerade beim Thema sind, warum hast du überhaupt mit mir geschlafen, wenn du schon von Morio und Smoky wusstest? Wolltest du noch einen letzten tollen Fick, ehe du mich aus deinem Leben schmeißt?«
Das wirkte. Trillian fiel mit gesenktem Blick neben mir auf die Knie. Er griff nach meiner Hand, und ich riss sie weg.
»Es tut mir leid, Camille. Bitte entschuldige. Du machst mich nur so ... Du stellst etwas mit mir an, das keine andere Frau kann. Das war schon immer so, seit ich dich im Collequia zum ersten Mal gesehen habe. Svartaner binden sich eigentlich nicht fürs ganze Leben, nicht so. Aber schon beim ersten Mal, als du mir eine Abfuhr erteilt hast... bei unserem ersten Kuss ... beim ersten Mal, als ich mit dir ins Bett gegangen bin und entdeckt habe, wie unglaublich süß du schmeckst ... Ich wusste von Anfang an, dass ich dich nie würde vergessen können.«
Na hallo. Das war ja ganz was Neues. Trillian verabscheute Sentimentalität. Was zum Teufel war hier los? »Geht es dir gut? Du bist doch nicht etwa krank oder so?« Ich sah ihm forschend in die Augen.
Wieder griff er nach meiner Hand, und diesmal überließ ich sie ihm. Er strich sacht über meine Handfläche und schlang dann die Finger um meine.
»Nein, ich bin nicht krank. In den vergangenen Monaten, während ich auf meiner Mission war, habe ich so viel Tod und Folter gesehen, dass es für mehrere Leben reicht. Und zwar aus nächster Nähe. Du lagst mit deinen Sorgen gar nicht weit daneben. Einmal haben Lethesanars Männer mich erwischt. Sie haben beschlossen, mir eine Lektion zu erteilen, ehe sie mich an die Opiumfresserin übergeben. Sie ...«
Seine Stimme klang erstickt, und er blickte starr zu Boden. Mein Gefühl sagte mir, dass etwas Grauenhaftes passiert war. Ich legte meine andere Hand auf seine.
»Was auch geschehen sein mag, du kannst es mir sagen. Wir beide sind verwandte
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