Schwestern des Mondes 07 - Hexenzorn-09.06.13
wenn die Situation es erfordert.«
Ich schüttelte den Kopf. »Ich weiß, dass du kein Sadist bist.« Ich zögerte kurz und sagte dann: »Chase ist dem Räksasa in die Hände gefallen. Wir sind nicht sicher, was genau da passiert ist, mindestens hat er einen Teil seines kleinen Fingers eingebüßt. Schlimmstenfalls ... das wissen wir nicht. Wir haben ihn gerettet, aber diese Erfahrung hat ihn verändert. Wie könnte es auch anders sein? Delilah redet nicht gern darüber, und er will überhaupt nichts dazu sagen, aber ich kann es in seinen Augen sehen.«
»Verdammte Dämonenbrut«, fluchte Trillian und schlug mit der Faust gegen die Wand neben uns. »Chase ist ein Mensch. Er ist erst recht nicht dazu geschaffen, derartige Qualen zu überstehen. Was ist sonst noch passiert, mein Liebling? Von Smoky, Morio und dir wusste ich schon. Dein Vater hat mich vorgewarnt. Inzwischen glaube ich, dass er gehofft hat, er könnte mich euch damit vom Hals schaffen. Aber die schlichte Wahrheit ist ... Camille, so wütend ich vorhin auch war - und so ungern ich dich mit dieser Eidechse teile: Du und ich, wir sind für immer und ewig aneinander gebunden.«
Ich berichtete ihm alles, von unserem Zusammenstoß mit Karvanak und dem Verlust des dritten Geistsiegels bis hin zu der Karsetii, dem Dämon, der beinahe Delilahs Seele verschlungen hätte, und Dantes Dilettanten. Dann schilderte ich ihm, womit wir es jetzt zu tun hatten.
»Wir hatten keine ruhige Minute«, schloss ich leise. »Trillian, jetzt, da wir über alles gesprochen haben, möchte ich dich etwas fragen.«
Er sah mir tief in die Augen, führte dann meine Hand an die Lippen und küsste sie zärtlich. »Was denn?«
»Willst du mich heiraten? Ich möchte, dass du dich auch durch das Ritual der Seelensymbiose mit uns verbindest. Du und ich sind bereits durch das Eleshinar-Ritual gebunden, aber wenn wir schon durch unsere Körper vereint sind, warum machen wir es dann nicht gleich richtig und schließen auch den Seelenbund? Es wäre mir eine Ehre, dich als meinen Gefährten anzunehmen und dich meinen Ehemann zu nennen.«
Mein Herz setzte einen Schlag aus. Was, wenn er nein sagte? Was, wenn er es nicht aushielt, in Smokys Nähe zu sein, wenn ich auch mit dem Drachen schlief? Was, wenn er zu wütend war, als dass er auch nur unsere bisherige Beziehung fortsetzen wollte?
Aber Trillian blickte nur mit diesen eisblauen Augen in meine, und ein zynisches Grinsen breitete sich langsam über sein Gesicht. »Du hast ein Faible für gefährliche und lädierte Männer, meine Liebste. Das Dunkel zieht dich an, und jetzt praktizierst du auch noch Todesmagie mit dem Fuchs? Camille, es gibt nur eine Person, mit der ich eine Heirat auch nur in Betracht ziehen würde, und vor allem dieses Ritual. Also, ja, meine Liebste ... Wenn du mir verzeihen kannst, dass ich dich als Verräterin beschimpft habe, werde ich in deinen Harem eintreten und dein Mann werden. Aber vergiss nie, niemals, dass ich schon immer dein Alpha-Lover war und es auch immer bleiben werde. «
»Ich weiß«, flüsterte ich, als er mich wieder in seine Arme zog. »Oh, glaub mir, das weiß ich. Aber du bist nicht lädiert, Trillian. Du bist wild und leidenschaftlich und frei. Wir alle waren schon Feinden hilflos ausgeliefert, und es ist sehr wahrscheinlich, dass wir bald wieder mit dem Teufel tanzen werden. Aber solange wir unsere Würde bewahren, bleiben wir stark, ob wir mit Verletzungen herumlaufen oder nicht. Solange wir zusammen sind, kann uns nichts - nicht einmal der Tod - je auseinanderreißen.«
Und dann begann Trillian mich langsam und leidenschaftlich zu lieben, und alle meine Sorgen lösten sich in der Wärme seiner Arme auf, im Geschmack seiner Lippen und dem Gefühl seiner Haut an meiner.
Kapitel 13
Wir hatten uns gewaschen und angezogen, als ein Bote an der Tür klopfte, der uns bat, ihn zum Gemach des Königs zu begleiten. Ich gab mir Mühe, meine Kleider glatt zu streichen, und Trillian reichte mir seine Bürste, damit ich nicht allzu zerwühlt aussah. Der Wandspiegel sagte mir, dass ich durchaus präsentabel war.
Trillian drückte mir einen Sternbeer-Muffin in die Hand. Kauend folgte ich ihm durch die Straßen zurück zum Palast. Ich kam nicht dazu, mich richtig umzusehen, aber ich wollte unbedingt noch einmal herkommen, wenn wir mehr Zeit hatten. Dahnsburg war sauber und fühlte sich sehr alt an, mit geheimnisvollen Toren und exotischen Läden, die Abenteuer und Shopping vom Feinsten
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