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Schwestern des Mondes 07 - Hexenzorn-09.06.13

Schwestern des Mondes 07 - Hexenzorn-09.06.13

Titel: Schwestern des Mondes 07 - Hexenzorn-09.06.13 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Yasmine Galenorn
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versprachen.
    Wir erreichten den äußeren Hof gerade rechtzeitig, um meinem Vater auf dem Weg nach drinnen zu begegnen. Er sah Trillian an, dann mich und verdrehte die Augen.
    »Ihr zwei wart ja schon fleißig«, bemerkte er leise.
    Da ging mir auf, dass Vater zwar ein reinblütiger Sidhe war, aber womöglich ein Problem damit hatte, dass seine Töchter tatsächlich mit Männern schliefen. Oder Frauen. Aber danach konnte ich ihn nicht fragen, schon gar nicht vor Trillian.
    Ich grinste ihn glücklich und unbekümmert an. »Keine Sorge, ich werde dich nicht zum Großvater machen.« Noch nicht. Smokys kleine Bombe, dass er mit mir ein Kind zeugen wolle, rauchte immer noch in meinem Hinterkopf vor sich hin. Ich musste irgendeine Möglichkeit finden, aus der Nummer rauszukommen. Wenn Delilah einen Wurf Junge bekäme, würde ich sie alle liebhaben - ob Katzen oder Werwesen -, aber Babys waren absolut nicht mein Stil.
    »Das will ich doch hoffen«, entgegnete Vater. »Ihr habt schon genug Probleme.« Doch dann gab er nach und streckte Trillian die Hand hin. »Ich muss etwas erledigen. Bin bald zurück.« Er zögerte kurz. »Trillian, pass gut auf meine Tochter auf.«
    Trillian starrte auf Vaters Hand und ergriff sie langsam. »Wie immer, Sephreh. Als ihr Liebster stelle ich ihr Leben vor meines. Und« - er verzog die Oberlippe zu diesem verdammt arroganten Lächeln, das so anziehend und so aufreizend zugleich war - »als ihr zukünftiger Ehemann werde ich alles tun, was in meiner Macht steht, um dafür zu sorgen, dass sie glücklich ist.«
    Vater blieb stehen wie angewurzelt. » Ehemann? Du willst Camille tatsächlich heiraten?« Seine Miene erinnerte mich an ein Daumenkino - als wäre sie von einer Seite zur nächsten von Unglauben in Bestürzung umgeschlagen.
    »Ich werde in ihren Harem eintreten, ja«, sagte Trillian und unterdrückte ein Grinsen. Dafür hätte ich ihn in den Hintern treten mögen, aber Vater hatte ihm so lange zugesetzt, dass ich es ihm eigentlich nicht verdenken konnte.
    »Und ist diese frohe Kunde wirklich wahr, Camille?« Vater sah alles andere als froh aus.
    Ich holte tief Luft. »Ich weiß, dass du Trillian von meiner Hochzeit mit Smoky und Morio erzählt hast, weil du uns damit auseinanderbringen wolltest, aber das wird nicht funktionieren. Ich liebe Trillian. Er ist mein Alpha-Lover, und er ist bereit, sich durch das Ritual der Seelensymbiose an uns alle zu binden. Also, ja, er wird mein dritter - und hoffentlich letzter - Ehemann werden. Gib es auf, das ist beschlossene Sache, wir werden heiraten, und nichts, was du sagst, könnte daran etwas ändern. Ich hätte ihn damals gar nicht erst verlassen sollen.«
    Trillian schlang mir einen Arm um die Schulter. »Und ich hätte dich nie gehen lassen dürfen. Es ist unsere Bestimmung, zusammen zu sein, und wenn die Ewigen Alten sich für einen interessieren, kann man nun mal nichts machen.«
    Vater musterte uns von oben bis unten und sagte dann im menschlichsten Tonfall, den ich je bei ihm gehört hatte: »Scheiße.«
    Ich fuhr hoch: »Entschuldige mal, aber sollte das nicht herzlichen Glückwunsch heißen?«
    »Ja, Dad«, legte Trillian noch einen obendrauf. »Warum besuchst du uns nicht mal erdseits, dann spielen wir eine Runde Golf zusammen.«
    Sephreh blinzelte. Ohne ein weiteres Wort kam er zu mir zurück, küsste mich auf die Stirn, bedachte Trillian mit einem empörten Kopfschütteln und stapfte davon. Doch als er in seine Kutsche stieg, wandte er sich noch einmal um und winkte uns lächelnd zu.
    Trillian küsste mich auf die Wange. »Ich glaube, er nimmt allmählich Vernunft an. Bestimmt sind wir bald die besten Freunde.«
    »Na klar«, brummte ich. »Komm weiter, ich habe eine Audienz beim König.«
    »Ich auch«, sagte Morio, der hinter uns erschienen war. Iris war nirgends zu sehen.
    »Wie bitte?« Ich wirbelte herum.
    »Ein Bote hat mich auf dem Marktplatz ausfindig gemacht und mir gesagt, ich solle mich im Thronsaal mit euch treffen.« Er hielt einen Stoffbeutel hoch. »Ich habe da ein paar faszinierende Komponenten für diverse Zauber gefunden.«
    »Komm schon, Weib . « Trillian gab mir einen sachten Schubs. »Wir sollten uns wirklich beeilen.«
    Er führte uns durch das Labyrinth des in einzelnen Gärten angelegten Parks bis zu dem mittleren Zelt in der Reihe am Rand des inneren Hofs. Als wir dicht an den Zeltbahnen vorbeigingen, streifte der Stoff meinen Arm. Er war fest gewebt, haltbar, aber fein gearbeitet.
    »Woraus besteht das?«

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