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Schwestern des Mondes 07 - Hexenzorn-09.06.13

Schwestern des Mondes 07 - Hexenzorn-09.06.13

Titel: Schwestern des Mondes 07 - Hexenzorn-09.06.13 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Yasmine Galenorn
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Seelen, Trillian. Ich werde mich nicht von dir abwenden.«
    Langsam blickte er zu mir auf. »Einer der Soldaten war ein massiger Schlägertyp. Sie haben mich in den Wäldern von Finstrinwyrd gekriegt, ein paar Tage nachdem ich bei Darynal war. Camille, du weißt, dass ich nicht auf Männer stehe. Das liegt nicht in meiner Natur.«
    O verflucht. Ich wusste, was jetzt kommen musste, und ich wollte es nicht hören. Es würde sein Ego beinahe umbringen, so etwas einzugestehen, doch als die Worte förmlich aus ihm heraussprudelten, erkannte ich, dass er darüber reden musste. Dass er sein grässliches Geheimnis mit mir teilen wollte.
    »Strall. So hieß der Gardist. In der Nacht, nachdem sie mich geschnappt hatten, schleiften sie mich ans Feuer, wo er schon wartete. Die Männer hielten mich fest und stießen mich vor ihm auf die Knie, und er zwang mich, ihm einen zu blasen. Und als ich damit fertig war, drehten die anderen mich herum und hielten mich fest, während er mich in den Arsch gefickt hat.«
    Trillian starrte die Wand an, während er mit klarer, fester Stimme sprach. Doch der eiserne Griff, mit dem er seine Emotionen zügelte, kostete ihn so viel Kraft, dass ich spüren konnte, wie sie in ihm vibrierte.
    Ich wusste nicht, was ich sagen sollte. Am liebsten hätte ich ihn in den Arm genommen, aber ich wusste, dass das nicht der passende Zeitpunkt dafür war. Er war mit seiner Geschichte noch nicht fertig, also drückte ich nur seine Hand, hob sie an die Lippen und küsste zärtlich seine Handfläche.
    Trillians Lippen wurden schmal. »So ging es drei Abende lang. Am vierten Abend hatte ich es satt. Ich wollte lieber sterben, als mich weiterhin von denen missbrauchen zu lassen. Aber als Strall an diesem Abend zu mir kam, waren die anderen Männer nicht bei ihm. Sie waren im Wald, Feuerholz sammeln. Sie waren da draußen faul und selbstzufrieden geworden. Dämliche Wichser.«
    »Vielleicht dachten sie, sie hätten dich gebrochen«, flüsterte ich.
    Er zuckte mit den Schultern. »Kann sein. Aber es ist nie klug, im Finstrinwyrd irgendein Risiko einzugehen. Oder bei einem Svartaner. Oder einem Söldner. Also, Strall musste mich losbinden, um zu bekommen, was er wollte. Ich habe auf den richtigen Augenblick gewartet. Als er mich beim Haar gepackt hat und mir den Schwanz in den Mund schieben wollte, habe ich kräftig zugebissen und den Happen auf den Boden gespuckt. Während er noch gekreischt hat, habe ich mir sein Messer geschnappt und ihn bei lebendigem Leib ausgeweidet.«
    Seine Stimme klang tödlich gelassen. Trillian konnte absolut erbarmungslos sein. Schon in diesem Moment wusste ich, dass keiner dieser Männer lebend davongekommen war und sie alle mit angstvoll verzerrten Gesichtern gestorben waren.
    »Als die anderen Männer einer nach dem anderen zurückkamen«, fuhr er fort, »habe ich sie überrascht. Sie haben Feuerholz geschleppt. Sie hatten sich ziemlich weit vom Lager entfernt und Stralls Schreie offenbar nicht gehört. Oder sie dachten, ich hätte geschrien. Sie haben für ihre Unvorsichtigkeit bezahlt.«
    »Hast du ihnen wehgetan, Liebster?«, flüsterte ich ganz dicht an seinem Gesicht.
    Er nickte.
    »Gut. Ich hoffe, sie haben noch mitbekommen, dass du sie töten würdest.«
    Lethesanar war berüchtigt für ihre Foltermethoden, und sie hatte ihre eifrigsten Gardisten gut unterwiesen. Mein Vater hatte sich in der Garde Des'Estar so weit wie möglich an den Rand des Geschehens zurückgezogen, als es immer schlimmer wurde, die Männer immer brutaler wurden. Hatte er so etwas je miterlebt? Hatte man ihn gezwungen, solche Szenen mit anzusehen? Ich wusste es nicht. Aber Vater hatte ja auch einen doppelten Posten innegehabt und sowohl für die Garde als auch für den AND gearbeitet. Jedermann hatte gewusst, wie streng er war, also hätten Vergewaltigungen und Plünderungen kaum direkt vor seiner Nase stattgefunden.
    Trillian setzte sich mit hängenden Schultern neben mich aufs Bett. »Ich wollte dir das nicht erzählen. Du solltest nicht wissen, wie schlimm dieser Einsatz war. Nachdem ich sie erledigt hatte, konnte ich eine von Tanaquars Truppen erreichen, und die Männer haben mich sicher zum Lager der Königin zurückgebracht. Ich war in den Wald gegangen, um nach deinem Vater zu suchen, aber offenbar war er den Häschern schon selbst entkommen. Danach habe ich noch eine Zeitlang bei Verhören mitgeholfen, aber ich hatte wirklich kein Vergnügen mehr daran. Ich bin Söldner, ja, aber kein Sadist. Außer

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