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Schwestern des Mondes 07 - Hexenzorn-09.06.13

Schwestern des Mondes 07 - Hexenzorn-09.06.13

Titel: Schwestern des Mondes 07 - Hexenzorn-09.06.13 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Yasmine Galenorn
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Kopf. »Wie dem auch sei. Camille, es mag tollkühn erscheinen, dass Ihr das Horn des Schwarzen Tiers mit hierhergebracht habt, doch tatsächlich war das eine kluge Entscheidung. Das Schwarze Einhorn selbst erwartet Euch im Wald von Diesteltann. Es ist aus seinem Versteck im Finstrinwyrd dorthin gereist und hat nach Euch geschickt.«
    Ein eiskalter Schauer lief mir über den Rücken. Was zum Teufel wollte das Schwarze Tier von mir? Es war eine Ehre - und hatte mich den letzten Nerv gekostet -, sein Horn geschenkt zu bekommen, aber ihm tatsächlich gegenübertreten, einem Geschöpf schnurstracks aus finsteren Legenden? Nicht lustig ... gar nicht lustig. Das Bild eines riesigen Hengstes mit einem kristallenen Horn, der sich aufbäumte und Flammen aus seinen Nüstern schießen ließ, stand mir lebhaft vor Augen.
    »Scheiße«, platzte ich heraus, ehe ich mich beherrschen konnte. Ich errötete, als alle mich anstarrten.
    »Wie bitte?«, fragte der König.
    Ich versuchte stammelnd, mich halbwegs elegant aus der Affäre zu ziehen. »Ich meine, das ist ... die Vorstellung ist ziemlich furchteinflößend.«
    »Das sollte sie auch sein«, entgegnete Upala-Dahns hilfreicherweise. »Das Schwarze Einhorn ist der Urvater der Dahns-Einhörner. Dass er eine Sterbliche zu sich rufen lässt - die nicht unserer Rasse angehört - ist kaum jemals vorgekommen. Die meisten halten ihn für eine Legende, doch die Dahns-Einhörner wissen es besser. Soweit ich weiß, ist die einzige Fee oder Elfe, mit der er in den vergangenen hundert Jahren zu tun hatte, Königin Asteria.«
    Einerseits fühlte ich mich geschmeichelt. Wie hätte es auch anders sein können? Der sagenhafte Schwarze Stammvater der Einhörner wollte die kleine Camille sprechen! Andererseits machte ich mir beinahe in die Hose vor Angst.
    Ich wechselte einen Blick mit Morio, der mit den Schultern zuckte und den Mund hielt. Er war eben schweigsamer als ich. Das war wohl auch gut so, wenn ich bedachte, wie undiplomatisch ich manchmal sein konnte.
    König Upala-Dahns sah mich stumm an, als erwarte er eine Antwort, doch als ich nichts sagte, fügte er hinzu: »Er möchte nicht nur Euch sehen, Camille, sondern auch Euren Gefährten Morio.«
    Jetzt fuhr Morio zusammen. Er riss die Augen auf und warf mir einen höchst nervösen Blick zu. »Mich? Warum?« Seine Stimme klang zwar fest, aber ich spürte die Angst, die darin lag.
    Ich unterdrückte ein Lächeln und flüsterte: »Jetzt weißt du, wie ich mich fühle.«
    »Weil Ihr und Camille gemeinsam Todesmagie wirken könnt.«
    Ein gewisses Funkeln in den Augen des Königs sagte mir, dass er die gewünschte Reaktion erzielt hatte. O ja, Upala-Dahns ließ die Leute gern nach seiner Pfeife tanzen. Er war sicher ein entsetzlich anspruchsvoller Chef, fordernd, aber fair.
    Ich fürchtete weitere katastrophale Enthüllungen und zuckte zusammen, als etwas auf meiner Schulter landete. Ich riss den Arm hoch, um es wegzufegen, was immer es sein mochte, als eine Stimme dicht an meinem Ohr sagte: »Vorsicht!«
    »Mistelzweig!« Ich streckte die Hand aus, und er stieg von meiner Schulter. Der Pixie war beinahe durchscheinend, und seine Flügel schimmerten im Tageslicht, doch als er auf meine Handfläche trat, fühlte er sich ebenso solide an wie ich.
    »Mylady«, sagte er und verneigte sich tief. Mistelzweig war sehr viel höflicher, als man es von Pixies gewöhnt war. Die meisten waren entsetzliche Nervensägen.
    »Mistelzweig«, sagte Feddrah-Dahns, »du wirst zusammen mit Rejah-Dahns unsere Freunde in den Diesteltann begleiten, wo das Schwarze Tier sie erwartet.«
    »Können wir über die Portale dorthin reisen?«, fragte ich.
    Mistelzweig schüttelte den Kopf. »Wir können zum Portal am Waldrand springen, aber noch nie konnte ein Portal in den Tiefen Tann vordringen, also werden wir vom Waldrand aus zu Fuß gehen müssen. Aber unser Ziel liegt nicht weit hinter der Grenze, und wir werden es noch heute vor Mitternacht erreichen.«
    Ich schaute zum Himmel auf. Heute war Vollmond, und die Wilde Jagd würde mich mitreißen. Aber ein einziger Blick auf den König sagte mir, dass Widerspruch zwecklos war, also schluckte ich ihn herunter. »Trillian muss uns begleiten. Ich lasse ihn keinesfalls hier zurück.«
    Upala-Dahns sah nicht glücklich aus, sagte aber nur: »Wie Ihr wünscht. Er wird Euch begleiten. Nachdem Ihr mit dem Schwarzen Tier gesprochen habt, könnt Ihr direkt von dort aus in die Erdwelt zurückkehren.«
    Feddrah-Dahns trat vor und

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