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Schwestern des Mondes 07 - Hexenzorn-09.06.13

Schwestern des Mondes 07 - Hexenzorn-09.06.13

Titel: Schwestern des Mondes 07 - Hexenzorn-09.06.13 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Yasmine Galenorn
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stupste mit dem Maul an meine Schulter. »Ich wünschte, ich könnte Euch auch begleiten, aber Vater hat es mir verboten.«
    Ich blickte in diese leuchtenden Augen und fühlte mich wieder einmal den Tränen nahe. So ging es mir immer, wenn das Einhorn in der Nähe war, und ich hatte keine Ahnung, warum. »Feddrah-Dahns, Ihr seid ein guter Freund, und ich danke Euch allen für Euer Vertrauen und Eure Führung. Wir werden uns bemühen, Euch nicht zu enttäuschen.« Ich lehnte den Kopf an seine weiche Nase.
    Gleich darauf hallte Trillians Stimme durch den Thronsaal. »Camille? Ist alles in Ordnung?«
    Ich sah mich über die Schulter nach ihm um. Mistelzweig hatte Trillian hereingeführt. »Fürs Erste«, sagte ich und weihte ihn dann rasch ein.
    Trillian starrte den König an. »Ist das Euer Ernst? Sie soll dem Schwarzen Tier gegenübertreten?«
    »Nicht allein«, entgegnete Upala-Dahns. »Sie reist mit dir. Und der Fuchsdämon wird an ihrer Seite vor dem Großen Vater stehen.«
    Sein ehrfurchtsvoller Tonfall machte mir bewusst, dass die Dahns-Einhörner das Schwarze Einhorn tatsächlich als lebenden Gott verehrten. Immerhin war er der Stammvater ihrer Art, eine lebende Legende. Er war der Phönix ihrer Kultur, der alle tausend Jahre Horn und Haut abwarf, um neu geboren zu werden.
    Und das Schwarze Tier verlangte mich zu sehen. Er hatte mir - halb Fee, halb Mensch - eines seiner Hörner geschenkt und einen Umhang aus seinem Fell, für den Kampf gegen die Dämonen. Und schließlich wurde man nicht jeden Tag zu einem Gott nach Hause eingeladen.
    Ich legte Trillian die Hand auf den Arm. »Das ist eine Ehre, Liebster, daran sollten wir denken.« Und wenn wir irgendwie aus diesem Thronsaal herauskommen konnten, ohne dass jemand eine Szene machte, umso besser. Das Letzte, was ich wollte, war, die Dahns-Einhörner zu beleidigen.
    Trillian verstand meine Andeutung und verneigte sich vor dem König. »Euer Hoheit, wann sollen wir aufbrechen? Gibt es irgendwelche Warnungen oder Vorsichtsmaßnahmen, die wir beachten sollten?«
    König Upala-Dahns blickte sich im Saal um und bedeutete uns dann mit einem Nicken, ihm zu folgen. »Kommt, gehen wir ein wenig im Garten spazieren.«
    Der Himmel hatte seine Schleusen geöffnet, und wir gingen mit dem König in einen der nassen Gärten. Mistelzweig saß auf meiner Schulter, und Feddrah-Dahns trottete links neben mir her. Morio und Trillian hielten sich dicht hinter mir.
    Der Duft von frischem, regennassem Gras und Holzrauch lag in der Luft, und ich zog meinen Umhang fester um mich zusammen.
    »Was ist mit Iris?«, fragte ich. »Kommt sie auch mit?«
    »Ja«, antwortete Feddrah-Dahns. »Allerdings fürchte ich, der Diesteltann ist zurzeit kein guter Ort für sie.« Näher wollte er nicht darauf eingehen.
    Der Nachmittag verstrich, und obwohl ich die Mondmutter nicht sehen konnte, spürte ich, wie sie sich zur Wilden Jagd bereitmachte. Gut zwei Jahre waren vergangen, seit ich zum ersten Mal auf die Astralebene gesprungen war, um an ihrer Seite durch die Nacht zu hetzen - in der Anderwelt, nicht erdseits. Die Mondmutter war zwar in beiden Welten dieselbe Göttin, aber die Energie der Wilden Jagd war immer ein bisschen anders, je nachdem, wo man sich befand.
    Wir erreichten eine niedrige Hecke, die in Form einer Spirale getrimmt war, und folgten Upala-Dahns in deren Mitte. Das war ein sehr schlichtes Labyrinth, doch als wir zwischen den grünen Wänden dahingingen, beruhigte sich mein Geist. Dieser Ort war von tiefer Magie durchdrungen. Wir schritten auf einer Ley-Linie entlang. Ich konnte fühlen, wie sie sang und mir versicherte, dass uns hier niemand mehr belauschen konnte. Hier waren wir sicher.
    Sobald alle die Mitte erreicht hatten, blieb der König stehen, und wir versammelten uns im Halbkreis um ihn. »Ich habe euch hierhergebracht, weil dies der einzige Ort ist, an dem wir vor Spionen, neugierigen Augen und lauschenden Ohren sicher sind. Hört mir zu und gebt gut Acht. Wir haben Nachforschungen über die Dämonen angestellt und einige interessante Erkenntnisse gewonnen, die ihr nutzen müsst.«
    Ich spitzte die Ohren. Uns war jede Hilfe willkommen, vor allem, wenn sie von der Kryptiden-Allianz kam.
    »Wie ihr wisst, ist der Stoff, der die Welten trennt, im Zerreißen begriffen. Zusammen mit den Elfen - und jetzt auch mit Tanaquars Magiern - suchen wir schon länger nach einer Möglichkeit, das zu flicken, was bereits zerstört wurde.«
    »Aber ist das überhaupt möglich? Ich dachte,

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