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Schwestern des Mondes 08 - Katzenjagd-09.06.13

Schwestern des Mondes 08 - Katzenjagd-09.06.13

Titel: Schwestern des Mondes 08 - Katzenjagd-09.06.13 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Yasmine Galenorn
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unmittelbaren Zusammenhang mit den Geistsiegeln stehen. Solange dieser Bann nicht aufgehoben wird, ist es Dir verboten, das Stadtgebiet von Y'Elestrial sowie das Haus des Sephreh ob Tanu zu betreten. Du wirst Delilah und Menolly D'Artigo unterstellt, die weiterhin dem Hauptquartier des Anderwelt-Nachrichtendienstes Meldung zu machen haben. Du hast alle Anordnungen genau zu befolgen. Es ist Dir verboten, selbst Kontakt zu Angehörigen des Hofes und Bediensteten der Krone aufzunehmen, darunter auch Ratsherr Sephreh ob Tanu. Weiterhin werden Hof und Krone ausschließlich über Gesandte Verbindung zu Dir aufnehmen. Zur Strafe dafür, dass Du Deinen Treueschwur gebrochen und Uns den Rücken gekehrt hast, wirst Du in den Augen von Hof und Krone nicht länger existieren.«
    Trenyth ließ das Dokument sinken und sah Camille an. »Ich habe noch eine weitere Nachricht, meine Liebe. Und wieder ... tut es mir entsetzlich leid. Dein Vater hat mich gebeten, dir dies zu geben.« Er reichte ihr einen Umschlag.
    Zitternd nahm sie ihn an. Nach kurzem Zögern riss sie ihn auf, zog ein einzelnes Blatt Papier heraus und überflog den Brief.
    »Oh!« Mit einem Aufschrei ließ sie ihn fallen und presste sich die Hand vor den Mund. Sie bemühte sich, nicht zu weinen, stark zu sein, doch die Tränen ließen sich nicht zurückhalten.
    Ich hob den Brief auf und las laut vor:
    »Camille, ich bedauere, dies tun zu müssen, doch bei mir standen Pflicht und Treue stets an erster Stelle, und ich dachte, Du folgtest meinem Beispiel. Offenbar habe ich mich getäuscht. Solltest Du Dich Aeval anschließen, bist Du nicht länger meine Tochter. Ich verstoße Dich. Wähle mit Bedacht.
    Deine Zukunft in dieser Familie hängt von Deiner Handlungsweise ab. Deine mangelnde Treue Hof und Krone gegenüber hast Du bereits bewiesen, indem Du einen solchen Schritt auch nur in Betracht gezogen hast. Ich wünsche Dir alles Gute und werde Dich immer lieben, aber ich kann nicht länger Dein Vater sein, wenn Du bei Deiner Entscheidung bleibst.«
    Ich knüllte das Blatt zusammen und kniete mich neben Camille. Sie warf sich schluchzend in meine Arme, und ich tätschelte ihr den Rücken.
    »Verfluchter Lakai!« Menolly schlug mit der Faust auf den Tisch. »Wusste ich doch, dass wir seinem versöhnlichen Tonfall nicht trauen können. Um die Geistsiegel zu finden, bist du also gut genug, aber die Stadt darfst du nicht betreten? Scheiß auf das Miststück und ihren Hof. Tanaquar ist wahrscheinlich kaum besser als Lethesanar, das war ja zu erwarten. Aber dass Vater Camille so behandelt, nach allem, was sie für diese Familie und für ihn getan hat! Ich verstoße ihn!«
    Trenyth starrte uns einen Moment lang an. Dann stand er auf und löste Camille sanft aus meinen Armen. Er drehte sie zu sich herum, hielt sie an den Schultern fest und hob ihr Kinn an, als sie versuchte, seinem Blick auszuweichen.
    »Sieh mich an, Camille. Sieh mir in die Augen. Ich versichere dir, dass Königin Asteria dich in keinster Weise verurteilt. Du bist in Elqaneve hochangesehen und stets in unserer Stadt willkommen. Du bist in den Gemächern der Königin willkommen. Und ... und in meinem Haus.«
    »Danke sehr.« Sie sprach so leise, dass ich sie kaum hören konnte.
    Hastig fuhr er fort: »Ihr Mädchen seid für mich beinahe so etwas wie Ziehtöchter geworden. Ich habe keine Kinder und keine Ehefrau. Ich bin wahrhaftig mit meinem Dienst an der Krone verheiratet. Aber ich habe gesehen, wie ihr drei euch tapfer Gefahren gestellt habt, bei denen viel stärkeren Männern der Mut versagt hätte. Ich habe gesehen, wie ihr Angst und Kummer überwunden habt, um eure Pflicht so gut wie nur möglich zu erfüllen. Das schätze ich sehr. Deshalb biete ich euch meine Gästezimmer an, falls ihr in der Anderwelt je eine Bleibe brauchen solltet. Und meine Gastfreundschaft und Dankbarkeit für alles, was ihr tut, um diese beiden Welten zu retten.«
    In diesem Moment trat der stets so weise Ausdruck in seinen Augen zurück, und dahinter kamen Mitgefühl, Sorge und große Zuneigung zum Vorschein. Ich glaubte ihm, dass er jedes Wort ernst gemeint hatte.
    Menolly offenbar auch. »Du bist in Ordnung, Trenyth.« Sie trat gegen den Wohnzimmerschrank, aber ich merkte, dass sie nicht mit dem Herzen dabei war. Sie hinterließ nämlich kein klaffendes Loch im Holz. »Wir sollten einfach alles hinschmeißen. Und denen sagen, dass sie uns mal können. War doch klar, dass Vaters angeblich so tolerante neue Einstellung nicht lange

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