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Schwestern des Mondes 09 - Vampirblut-09.06.13

Schwestern des Mondes 09 - Vampirblut-09.06.13

Titel: Schwestern des Mondes 09 - Vampirblut-09.06.13 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Yasmine Galenorn
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Oder vielmehr, deine Schwestern.«
    Ich schnaubte, aber mir war klar, wie er das meinte. Meine Figur würde sich nie verändern. Nie mehr. Wenn man erweckt wurde, blieb man als Vampir so, wie man als Mensch gestorben war. In perverser, eitler Weise war ich froh, dass ich – wenn ich schon ein Vampir sein musste – zumindest gut aussah und jung genug, um ewig schön zu bleiben. Das hatte ich noch niemandem gegenüber eingestanden, obwohl ich wusste, dass Camille mich verstehen würde. Aber wenn ich so darüber nachdachte, bedeutete es mir tatsächlich etwas.
    »Komm weiter. Wir müssen ihn kriegen, ehe dieses Miststück mit seinen Brüdern wiederkommt. Oder seiner Mami. Keine Ahnung, was das war.« Das war gelogen. Ich wusste es zwar nicht genau, war aber sicher, dass es irgendein Dämon war, vermutlich ein weiterer Wächter, den der dämonische Untergrund als Ersatz für die Schattenmänner hergeschickt hatte.
    Ich ging zu der Geheimtür, und Wade blieb neben mir stehen. Vergeblich suchten wir nach einer Möglichkeit, sie zu öffnen. »Also, wenn hier kein Hebel oder so was ist, dann vielleicht …« Ich drehte mich zur gegenüberliegenden Wand um. »Schauen wir mal hier drüben. Irgendwie muss das dämliche Ding doch aufgehen.«
    Wade nahm sich einen Abschnitt der Wand vor, ich den daneben. Nach ein paar Minuten stieß er einen leisen Pfiff aus. »Menolly, schau – was hältst du davon?« Er deutete auf ein kleines Metallplättchen an einem der Backsteine in der dritten Reihe von unten. Es lag direkt gegenüber dem Umriss der Tür.
    »Versuch’s mal.« Ich machte mich bereit und vergewisserte mich, dass die Pflöcke an meinem Gürtel locker genug saßen.
    Wade drückte auf das Plättchen, und ich hörte ein leises Klicken. Die Tür bebte und sprang zwei Fingerbreit auf. Jetzt konnten wir sie aufschieben, und ich versetzte ihr einen kräftigen Stoß. Langsam schwang sie in einen spärlich erleuchteten Gang hinein.
    »Weiter. Der Geruch nach Blut wird hier drin stärker.« Ich duckte mich unter dem Eingang durch, und Wade folgte mir. Der Gang hatte Backsteinwände, der Boden bestand aus Kopfsteinpflaster. Ich blickte mich nach der Lichtquelle um und entdeckte sie ein Stück weiter vorn. Eine Laterne hing an einem Haken an der Mauer. Von dem Tunnel gingen mehrere Türen aus, und ich hatte das Gefühl, dass unsere Beute schon zum Greifen nahe war.
    Ich ging voraus und lief lautlos zur ersten Tür, rechts von mir. Ich spähte vorsichtig in den Raum dahinter – die Tür war längst aufgebrochen worden –, aber es war nur eine muffige, leere Kammer. Ich wollte schon weiterlaufen, da hielt Wade mich zurück.
    »Die Duftspur – sie führt da rein. Riechst du das nicht?«
    Ich zwang mich einzuatmen, und tatsächlich, da war die Witterung. »Meinst du, hier ist irgendwo noch eine Geheimtür?«
    »Würde mich nicht überraschen. Eine haben wir schon gefunden, warum nicht noch eine?«
    Wir blieben vor der kaputten Tür stehen, und ich untersuchte den Boden. »Da.« Fußspuren im Staub – und sie führten schnurstracks zur gegenüberliegenden Wand. Ich folgte ihnen und stand vor einer weiteren Backsteinmauer. Also suchte ich nach einem Metallplättchen. Bingo, das lief ja wie am Schnürchen – da war es, diesmal ein Stück neben dem geheimen Eingang. Ich bedeutete Wade, darauf zu drücken, und als die Tür aufging, sprangen wir mit einem Satz nach drinnen in der Hoffnung, unsere Beute zu überraschen, falls er denn hier war.
    Überraschung. Der Raum, den wir betreten hatten, war eine natürliche Höhle, kein Zimmer. Sie schien etwa sieben Meter hoch zu sein, rund, etwas schmaler am anderen Ende. Schwaches Licht schimmerte in der Finsternis, und Laternen hingen in größeren Abständen an den Wänden und beleuchteten einen gewundenen Pfad durch Felsbrocken und Gesteinsformationen.
    »Fällt dir an den Laternen irgendwas auf?«, flüsterte Wade.
    Stirnrunzelnd starrte ich sie an. Dann bemerkte ich es. »Keine Flammen. Da brennt kein Feuer. Aber er war ein VBM – er hat keine magischen Fähigkeiten. Was ist hier los?«
    Wir näherten uns der ersten Lampe und nahmen sie genau unter die Lupe. Ich bemerkte, dass sie vollständig geschlossen war, ein versiegelter Glasbehälter. Als ich eine Wange an das Glas presste, um hineinzuschauen, starrte mir ein Gesicht aus dem schimmernden Licht entgegen – unmenschlich, mit schräg stehenden Augen und einem Schmollmund. Das Geschöpf hatte keine Nase und auch keine Gestalt, es war

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