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Schwestern des Mondes 09 - Vampirblut-09.06.13

Schwestern des Mondes 09 - Vampirblut-09.06.13

Titel: Schwestern des Mondes 09 - Vampirblut-09.06.13 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Yasmine Galenorn
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nur ein formloses, schimmerndes Leuchten. Vage erinnerte es mich an das Tentakel-Monster, gegen das wir gerade gekämpft hatten.
    »Ach du Scheiße. Ich glaube, das ist eine jüngere Version von dem Ding da draußen, in einer Art Glas gefangen. Aber gewöhnliches Glas könnte so ein Wesen nicht halten. Also muss es irgendeine magische Falle sein.«
    Wade schüttelte den Kopf. »Hier stimmt doch was nicht. Kein normaler Vampir hätte Zugang zu solchen Sachen. Schon gar nicht ein Neuling. Schon gar nicht ein psychotischer Neuling. Ich habe das Gefühl, dass wir hier auf etwas Größeres gestoßen sind, größer als du oder ich …«
    Ich dachte an den dämonischen Untergrund. Könnten die eine Abmachung mit dem Mörder getroffen haben? Warum sollten die Dämonen das tun? Wenn er eine Bedrohung für sie darstellte, konnten sie ihn einfach vernichten, und Schluss. Nein, hier lief irgendetwas, das wir noch nicht begreifen konnten. Ich dachte daran, den Behälter zu zerschlagen und das Geschöpf herauszulassen, aber es war gut möglich, dass es dann eine andere Gestalt annehmen und uns angreifen würde. Immerhin war es gefangen gehalten worden und wahrscheinlich nicht gut auf Vampire zu sprechen. Oder –
    »Vielleicht ist das gar nicht Charles’ Werk. Was, wenn er nur etwas nutzt, das schon da war? Vielleicht ist er über diese Höhle gestolpert – und ich glaube, ich weiß, wer diese Lichter geschaffen hat. Zumindest habe ich eine grobe Ahnung. Wahrscheinlich wissen sie nicht mal von Charles.«
    »Wer sie? «
    Ich starrte Wade an. Wir hatten ihm nichts von Schattenschwinge gesagt oder sonst irgendeinen Aspekt des Krieges gegen die Dämonen. Also konnte er auch nichts vom dämonischen Untergrund ahnen. Ich überlegte hin und her, ob ich ihm davon erzählen sollte, ohne zuerst mit Delilah und Camille zu reden. Die Vorsicht siegte. Wade und ich waren zwar wieder Freunde, aber er würde sich erst beweisen müssen, ehe ich ihm so weit traute.
    »Das kann ich dir jetzt nicht sagen … du wirst dich gedulden müssen, aber glaub mir, du wirst den Grund dafür verstehen. Nur eines: Sei sehr vorsichtig hier unten. Such nur nach Charles. Vergiss alles andere, was du möglicherweise siehst – das ist wirklich das Beste für uns. Hier sind Mächte am Werk, die dir und mir weit, weit überlegen sind, und du musst diesmal einfach tun, was ich sage, obwohl ich nicht darüber sprechen kann.«
    Er dachte darüber nach. Schließlich nickte er. »Schön. Ich glaube dir erst einmal blind, aber wenn wir hier raus sind, will ich alles wissen. Falls wir hier wieder rauskommen.«
    »Lass die Laternen … wir dürfen diese Geschöpfe nicht befreien. Also weiter.« Und wir gingen wieder los, den gewundenen Pfad durch die Höhle entlang.
    Rechts fiel der Boden plötzlich in einen dunklen Abgrund ab, und wir achteten darauf, dem Rand nicht zu nahe zu kommen und uns wieder in Richtung Mitte zu halten.
    Kalkablagerungen flossen von der Decke herab und bildeten dicke Säulen, Stalagmiten und Stalaktiten, wie Statuen aus verzerrtem, erstarrtem Flüssiggestein. In der Mitte dieses weißen Gebildes ließ eine Öffnung das Wasser, das von der Decke tropfte, in einen Teich im ausgehöhlten Fels darunter rinnen. Das mineralreiche Wasser fraß sich langsam in die Tiefe und hatte dieses Becken geschaffen. Durch das ständig nachtropfende Wasser hatte sich im Lauf von Jahrhunderten ein Kalkrand darum herum gebildet. Jetzt war er mit dicken, kissenförmigen Ausbuchtungen versehen, so dass das Ganze an einen riesigen Blumenkohl erinnerte.
    Wir arbeiteten uns weiter durch die Höhle voran, umgingen zarte Stalaktiten und Stalagmiten, immer dem Pfad nach, den Charles im Staub hinterlassen hatte. Vampire waren sehr leichtfüßig, aber er war noch so neu, dass er nicht gelernt hatte, Fußabdrücke zu vermeiden.
    Das Licht der Dämonenlampen waberte von Wand zu Wand und erschuf flackernde Schatten, die neben uns herzuschleichen schienen. Jetzt, da ich wusste, dass diese Laternen gefangene Geister waren, kribbelte mir leise Angst im Magen. Was, wenn sie entkamen? Was, wenn jemand in der Nähe war, der sie überwachte? Was, wenn wir hier unten erwischt wurden, ohne Carter oder Vanzir, die sich für uns verbürgen konnten?
    Wir umgingen die Kalkskulptur in der Mitte und kamen am anderen Ende der Höhle heraus. Links von uns war ein weiterer Abgrund, rechts der nächste Tunnel. Ich schob mich langsam an die Kante heran und spähte über den Rand. Die Wand fiel senkrecht

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