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Schwestern des Mondes 09 - Vampirblut-09.06.13

Schwestern des Mondes 09 - Vampirblut-09.06.13

Titel: Schwestern des Mondes 09 - Vampirblut-09.06.13 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Yasmine Galenorn
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sozusagen mildernde Umstände, denn Vanzir war nicht Herr seiner selbst. Das war eine üble Situation, ganz gleich, wie man sie betrachtet, und keiner von beiden konnte sie wirklich beeinflussen. Vanzir hat sich genährt und die Kontrolle über sich verloren, und Camille hat eine Wahl getroffen.«
    Delilah zitterte – ich sah ihre Hand beben. Langsam setzte sie sich wieder hin und funkelte Vanzir an. »Was haben Trillian und Morio dazu gesagt?« Dann trat ein Ausdruck schieren Grauens auf ihr Gesicht. »O Große Mutter, was glaubt ihr, was Smoky tun wird? So etwas kann man ihm unmöglich verheimlichen.«
    »Das haben wir uns auch schon gedacht, und … ach verdammt, ich weiß auch nicht. Ich glaube, wir sollten Vanzir wegschicken, damit Camille Gelegenheit hat, mit Smoky zu reden und die Wogen zu glätten. Wir könnten ihn für eine Weile in die Anderwelt schicken, oder zu Großmutter Kojote.«
    Vanzir schüttelte den Kopf. »Bei der kann ich nicht bleiben, sie macht mir eine Scheißangst. Ich könnte vorübergehend bei einem Freund im dämonischen Untergrund wohnen.«
    »Da wir gerade vom dämonischen Untergrund sprechen: Ich habe ihn gesehen.« Ich schilderte – erneut mit Vanzirs Hilfe –, was wir dort unten gefunden hatten. Wieder machte Delilah ein Gesicht, als überlege sie ernsthaft, Vanzir zu erwürgen.
    »Du hast es nicht für nötig gehalten, uns davon zu erzählen? Du hast ihnen nicht gesagt, dass die Schattenmänner Wächter waren? Du hast alle in Gefahr gebracht …« Sie senkte den Kopf, und als sie ihn wieder hob, sah ich den Panther aus ihren Augen schauen.
    »Immer mit der Ruhe, Süße. Halt dich zurück – Vanzir hat seine Gründe. Vielleicht nicht die besten, aber trotzdem. Denk daran, dass wir uns jeden Gedanken über ihn gut überlegen müssen. Du willst doch nichts tun, das nicht mehr rückgängig zu machen wäre.« Die Seelenfessel, der symbiontische Halsreif unter Vanzirs Haut, machte es uns möglich, den Träger mit einem einzigen klaren, länger anhaltenden Gedanken zu töten. Ich wartete ab, bis Delilahs Atem sich beruhigte.
    Iris runzelte die Stirn. »Wisst ihr was? Ich muss da etwas nachprüfen.« Sie stand auf, trat zu Vanzir, legte ihm die Hände auf die Schultern und schloss die Augen. Gleich darauf trat sie zurück und starrte ihn entgeistert an. »Sie ist weg. Die Seelenfessel ist weg. «
    Vanzir ließ den Kopf hängen und verschränkte die Arme. »Ja, ich weiß. Sie ist im selben Moment verschwunden wie meine dämonischen Kräfte. Ich bin frei von eurem Knechtschaftszauber.«
    »Warum hast du mir das nicht gesagt? Ich versuche schon die ganze Zeit, dich zu schützen und Delilah davon abzuhalten, dass sie dich durch ihre Wut tötet.« Ich stand auf und fixierte ihn über den Tisch hinweg. »Vanzir, was zum Teufel läuft hier?«
    »Was hättet ihr denn getan, wenn ich es euch gesagt hätte?« Er stand auf und beugte sich über den Tisch vor. Ein selbstgefälliger Ausdruck lag auf seinem Gesicht, doch ich konnte den Anflug von Sorge darunter sehen. »Als die Göttin eurer Schwester mich meiner Kräfte beraubt hat, ist der Seelensymbiont mit ihnen verschwunden. Ich bin frei. Aber ich bin immer noch hier. Ich weiß, dass es nach dem, was mit Camille passiert ist, schwierig für euch sein muss, mir wieder zu vertrauen. Aber ich bin immer noch hier, und ich bin bereit, zu bleiben und nach euren Regeln mitzuspielen.«
    Ich sah ihm in die Augen. Die beiden Kaleidoskope wirbelten unablässig im Kreis herum, eine nie endende Parade unbeschreiblicher Farben. »Du bist immer noch bereit, mit uns gemeinsam zu kämpfen, sogar ohne deine Kräfte? Obwohl du nicht mehr an uns gebunden bist?«
    Er nickte. »Jetzt erst recht. Das hier ist meine Entscheidung. Ich schulde es Camille, weil ich ihr das angetan habe. Ich schulde es euch, weil ihr mich verschont habt. Ja, ich habe den dämonischen Untergrund geheim gehalten, aber alle dort sind gegen Schattenschwinge, also was hat es euch bisher geschadet? Hat es irgendetwas mit eurem Krieg gegen den Vernichter zu tun?«
    Delilah antwortete an meiner Stelle. »Nein. Nein, hat es nicht … Aber von jetzt an sei ehrlich zu uns. Wir können dich vielleicht nicht mehr unter Todesdrohung dazu zwingen, aber wir können dich mit bloßen Händen ebenso gut umbringen wie durch unsere Gedanken.«
    Da lächelte Vanzir, ließ sich wieder auf seinem Stuhl nieder und schlug ein Bein über. »Miezekätzchen, ich würde auch nicht weniger von euch erwarten. Ich bin

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