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Schwestern des Mondes 09 - Vampirblut-09.06.13

Schwestern des Mondes 09 - Vampirblut-09.06.13

Titel: Schwestern des Mondes 09 - Vampirblut-09.06.13 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Yasmine Galenorn
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sich hatte. »Sein Zustand ist immer noch kritisch. Sharah meint, dass die Geister irgendetwas an sich hatten – seine Verletzungen gehen tiefer, als die Wunde von dem Pflock erklärt. Dieser Geist hat ihm bei dem Angriff Lebensenergie entzogen.«
    » Hungergeister. Das muss irgendein Hungergeist gewesen sein«, flüsterte ich. Es gab mehrere Arten dieser Geschöpfe. Wir waren schon einmal Hungergeistern begegnet, aber diese waren sehr mächtig und zornig. Der Gedanke, dass Ivana Krask solche Wesen beherrschte, war ziemlich beängstigend, wenn ich so darüber nachdachte. Aber daran konnten wir sowieso nichts ändern.
    »Ja«, bestätigte Iris. »Sie haben sich von ihm genährt, während seine Schmerzen immer schlimmer wurden.«
    Und da wir gerade vom Nähren sprachen … Ich blickte mich nach Vanzir um, aber er war nirgends zu sehen. Auch Delilah und Trillian waren nicht da. »Wo sind denn alle?«
    »Nerissa ist unterwegs, um ein Apartment für die Zeit zu mieten, bis sie ihre Wohnung beziehen kann. Ich soll dir ausrichten, dass sie dich später anrufen wird. Delilah und Trillian sind bei Camille im Krankenhaus. Smoky und Roz sind noch nicht zurück. Shamas arbeitet, und Vanzir hat sich mit einer vagen Ausrede verzogen. Kommt er dir irgendwie verändert vor, Menolly? Ich frage mich, ob seine Seelenfessel noch richtig funktioniert.« Iris runzelte die Stirn.
    Ich war unsicher, wie ich mit dieser Frage umgehen sollte. Was zum Teufel sollte ich ihr erzählen? Aber mir ging auf, dass die anderen erfahren mussten, was mit Vanzirs Fähigkeiten geschehen war. Wenn wir wieder in einen Kampf gerieten, würde womöglich jemand darauf zählen, dass Vanzir die Geschöpfe, auf die wir trafen, auszehren konnte, und das ging jetzt nicht mehr.
    Scheiße. Das bedeutete, dass Smoky, Trillian und Morio es auch erfahren mussten, was wiederum hieß … dass Vanzir sich ebenso gut gleich die Pulsadern aufschneiden konnte, außer es gelang Camille irgendwie, ihre drei Männer im Zaum zu halten. Mit Trillian würde sie wohl fertig werden, er war selbst von Natur aus polygam. Morio vielleicht auch. Aber Smoky … Ich wollte nicht einmal darüber nachdenken, was Smoky möglicherweise tun würde.
    »Ich muss dir etwas sagen, Iris, aber das ist eine sehr heikle Sache. Ach, verdammt, es wird warten müssen, weil ich mit Chase bei Wade verabredet bin. Ich komme jetzt schon zu spät. Würdest du im Wayfarer anrufen? Ich bin nicht sicher, ob ich heute Nacht reinkommen kann. Bitte frag Chrysandra, wie sich Derrick macht. Und Erin – richte ihr aus, dass ich sie bald besuche.«
    Ich schnappte mir eine Flasche Blut aus dem Kühlschrank und kippte sie herunter, ohne sie aufzuwärmen. Normalerweise wäre kalte Blutkonserve ziemlich scheußlich, aber diese Flasche hatte Morio so verzaubert, dass sie nach Erdbeer-Milchshake schmeckte, deshalb war kalt sogar gut. Ich bedankte mich im Geiste bei meinem armen, schwerverletzten Wohltäter, stellte die Flasche ins Spülbecken und lief zur Tür hinaus zu meinem Jaguar.
    Ich sprang die Stufen hinunter, landete auf einem Fleckchen Eis unter der frischen Schneeschicht, rutschte aus und schlug mit dem Kinn auf. Ich hatte es geschafft, dabei einen Stein zu treffen, der eine hübsche Platzwunde hinterließ, doch bis ich mich aufgerappelt und ins Auto gesetzt hatte, begann sie schon zu heilen.
    Ich befühlte das geronnene Blut an meinem Kinn und verdrehte genervt die Augen gen Himmel. Ich war eine Jian-tu, Spionin und Akrobatin par excellence, aber wieder einmal hatte meine halb menschliche Abstammung mir ein Bein gestellt, so dass ich im Schnee gelandet war.
    Apropos Schnee – wie kam es eigentlich, dass Seattle dermaßen viel Schnee abbekam? Hier schneite es oft jahrelang überhaupt nicht, aber in den letzten zwei Jahren war der Winter in Sachen Schnee allzu üppig ausgefallen. Gut, im vergangenen Jahr hatten wir die Schneeberge Loki zu verdanken gehabt, der Dredge hierher verfolgt hatte. Aber dieses Jahr … Vielleicht lag es an El Niño oder La Niña, oder welches stürmische Kind uns auch immer heimsuchen mochte.
    Nass von meinem Sturz, zog ich die Autotür hinter mir zu und fuhr die Auffahrt entlang. In der Dämmerung sah ich zwei der elfischen Wachposten, die Königin Asteria für unser Grundstück abgestellt hatte, und dankbare Erleichterung überkam mich. Ohne diesen zusätzlichen Schutz für Iris und Maggie hätte ich keine ruhige Minute gehabt. Shade war oft hier, aber je mehr, desto besser.
    Chase

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