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Schwestern des Mondes 09 - Vampirblut-09.06.13

Schwestern des Mondes 09 - Vampirblut-09.06.13

Titel: Schwestern des Mondes 09 - Vampirblut-09.06.13 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Yasmine Galenorn
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Gegensatz zu dir und Delilah? Sie strahlt diese Energie aus, und ich … bin süchtig nach Energie, ich muss mich davon nähren.«
    »Heilige Scheiße. Du hast sie angezapft?« Ich verriss das Lenkrad und wich mit knapper Not einem geparkten BMW aus.
    »Ja. Aber nicht lange.« Seine Stimme wurde noch leiser. »Ach, das ist doch zum Kotzen. Warum kann mir so was nicht scheißegal sein wie allen anderen meiner Art?«
    »Weil du nicht bist wie die anderen. Erzähl mir einfach nur, was passiert ist. Ich nehme es auf meine Kappe, falls sie herausfindet, dass du geredet hast. Ich befehle dir, es mir zu sagen. Einen direkten Befehl kannst du nicht verweigern.« Ich wollte alles offen auf dem Tisch haben. Sofort.
    Er schauderte. »Verdammt. Du Miststück. Das musste unbedingt sein, oder?« Doch seine Stimme klang nicht feindselig, nur resigniert. »Schön. Meine Sucht nach Energie äußert sich auf zweierlei Weise. Hauptsächlich will ich mich davon nähren, aber wenn das nicht geht und der Drang trotzdem zu stark ist, dann …«
    Er zögerte, und mir schoss plötzlich durch den Kopf, was er ihr kurz zuvor im Tunnel gesagt hatte: Ich würde dich mit meinen Tentakeln packen oder dir zumindest die Kleider vom Leib reißen und dich durchficken.
    Ach du Scheiße. Würde ich ihn jetzt doch umbringen müssen? »Du hast sie doch nicht …«
    Er schlug die Hände vors Gesicht und schüttelte heftig den Kopf. »Ich wollte es nicht. Sie hat einen letzten Blitz auf diesen Geist abgefeuert, und ich … ich war so aufgedreht und schon in Ekstase. Ich konnte mich nicht mehr beherrschen.«
    »Oh, um aller Götter willen …« Ich fuhr abrupt rechts ran, hielt am Straßenrand, ließ die Hände auf dem Lenkrad und zwang mich, einen Ahorn im nächsten Garten anzustarren. »Weiter.«
    »Ich habe sie angezapft, und sie hat mich angeschrien, ich solle verdammt noch mal aus ihrem Kopf verschwinden. Ich habe die ganze Zeit versucht, mich aus ihr zurückzuziehen, mich in den Griff zu kriegen, aber es ging nicht – ich war wie im Rausch. Ich glaube, das war ihr auch klar, denn sie hat meine Hände gepackt, sie auf ihre Hüften gelegt und dann ihren Rock hochgezogen.«
    Ich wollte nichts mehr hören. Ich wollte mir nicht vorstellen müssen, wie meine Schwester in ihrer Verzweiflung, diesen Angriff auf ihren Geist aufzuhalten, stattdessen ihren Körper opferte.
    Vanzir fuhr schonungslos fort, obwohl seine Stimme beinahe brach. »Sie hat immer wieder geschrien, ich solle aufhören, mich von ihr zu nähren. Ich habe ja versucht, mich zurückzuziehen, aber ich konnte mich nur dazu bringen, indem ich … indem ich sie gefickt habe. Ich habe sie an die Wand geschleudert und … sie hat sich nicht gewehrt. Sie hat mich gelassen. Dabei hat sie geweint und gesagt, sie wüsste, dass ich nicht anders kann. Ich hatte mich ungezügelt von diesem Geist genährt und völlig die Kontrolle verloren. Ich weiß, dass das keine Entschuldigung ist, aber ich war so im Rausch, dass …«
    Heilige Mutter Hel. Ich zählte bis zehn, bis zwanzig und dann bis dreißig, ehe ich den Mund aufmachte. »Camille hat sich dir hingegeben, damit du aufhörst, dich von ihrer Lebensenergie zu nähren?«
    Er nickte, und Tränen liefen ihm über die Wangen. »Ich wollte das nicht. Ich wollte ihr nicht weh tun. Ich wollte sie nicht anzapfen, aber von all der Energie, die da in der Luft herumgeschwirrt ist, und vom Kampf war ich so überdreht, dass …«
    »Dass deine wahre Natur mit dir durchgegangen ist, obwohl du wusstest, dass Camille dich dafür töten könnte. Aber das hat sie nicht getan …« Obwohl ich ihn am liebsten auf der Stelle totgeschlagen hätte, zwang ich mich, nicht die Beherrschung zu verlieren. Wenn Camille Vanzir für diese Tat nicht getötet hatte, durfte ich dann das tun, worauf sie verzichtet hatte?
    »Da ist noch mehr.« Er flüsterte jetzt nur noch und starrte zu Boden.
    »O Große Mutter, nein. Was?« Ich wusste nicht, wie viel mehr ich noch verkraften konnte.
    »Während ich … während wir … während ich sie gevögelt habe, haben ihre Augen plötzlich die Farbe verändert – sie waren nicht mehr violett, sondern silbern. Und sie hat etwas gesagt. Ich bin nicht sicher, ob ihr das überhaupt bewusst ist. Sie hat gesagt: Wenn dir deine Natur missfällt, Dämon, dann gib sie auf. Und da ist es passiert.«
    »Was denn?« Ich fürchtete mich beinahe davor, was jetzt kommen könnte.
    »Meine Tentakel – meine Fähigkeit, mich von Lebensenergie zu nähren. Ich

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