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Schwesternkuss - Roman

Schwesternkuss - Roman

Titel: Schwesternkuss - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Blanvalet-Verlag <München>
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…«
    »Dann geben Sie mir ein Telefon.« Bennie spazierte auf die andere Seite des Schalters, doch der Angestellte wies sie zurück. »Stopp! Sie haben hier nichts verloren.«
    »Ich will doch nur telefonieren. In zwei Minuten ist die Sache erledigt.«
    »Sie dürfen das nicht. Außerdem habe ich keine Amtsleitung. Ich könnte meine Vorgesetzte anrufen. Das ist das Äußerste, was ich für Sie tun kann.«
    »Dann tun Sie es, sofort.« Bennie sah, wie die Gruppe der Reisenden nach Nassau sich immer mehr lichtete.
    »Ich kann sie nicht erreichen, Miss. Sie ist in der Pause.« Der Angestellte befeuchtete nervös die Lippen. »Was halten Sie davon? Wir spendieren Ihnen eine Nacht in einem Hotel in der Nähe. Außerdem erhalten Sie einen Gutschein für einen Flug innerhalb der USA . Gültig für ein ganzes Jahr.«
    Bennie sprach den Mann hinter ihr an. »Sir, können Sie mir Ihr Handy leihen?«
    » Que?« , fragte der Mann verdutzt.
    »Kann mir irgendjemand sein Handy leihen?«, fragte Bennie die anderen Wartenden.
    »Gehen Sie aus dem Weg!«, rief ein alter Mann verärgert. »Wegen Ihnen verpassen wir den Flug!«
    »Entschuldigen Sie«, sagte eine Stimme. Ein korpulenter Mann mit graumeliertem Bart stand neben Bennie. Er trug ein Hawaiihemd und hielt einen Matchbeutel von Marlboro in der Hand. »Habe ich richtig gehört? Sie müssen nach Nassau?«
    »Ja.«
    »Ich kenne jemanden, der Sie hinbringen kann.«
    »Heute Abend?«
    »Ja«, antwortete der Mann.
    112
    Alice zerrte Knox in eine Klokabine, sperrte sie ab und drückte ihn gegen die kalten Fliesen. Sie küsste ihn und nestelte an seinen Hosen. »Ich weiß genau, was du dir wünschst«, flüsterte sie ihm zu.
    »Und du wirst mir meinen Wunsch erfüllen.«
    Sie küsste ihn weiter und zog den Reißverschluss hinunter. Von draußen hörte man Schreien. Jemand musste das Feuer im Flugzeug entdeckt haben. Schnell fasste sie ihm zwischen die Beine und drückte so fest auf seine Genitalien, dass Knox vor Schmerzen aufschrie.
    »Au!«
    »Du hörst mir jetzt besser gut zu. Unser Jet steht in Flammen, und wenn ich Glück habe, fliegt er auch in die Luft.«
    Kabumm! Eine Detonation war zu hören. Das Gebäude erzitterte. Sirenen gingen los.
    »Du musst mich zu meinem Wagen bringen«, sagte Alice und drangsalierte ihn weiter. »Mach, was ich dir sage. Sonst sage ich deinem Boss, dass du das Feuer gelegt hast. Zuerst hast du mich vergewaltigt, und dann hast du mit deinen Streichhölzern den Waschraum angezündet. Ich erzähle es den Bullen, ich erzähle es deiner Frau, ich erzähle es allen.«
    »Nein!« Knox schüttelte den Kopf. »Ich bin vorbestraft. Bitte! Ich tue alles, was du willst.«
    »Kein schlechter Schachzug.« Alice ließ von ihm ab. »Als Erstes bringst du mich von hier weg.«
    KABUMM! Eine weitere Explosion war zu hören, die einem fast das Gehirn wegblies. Wahrscheinlich war es das Flugzeug, das neben ihrem stand.
    »Schnell!« Alice riss die Toilettentür auf und zerrte ihn hinaus. »Bring mich zu meinem Wagen!«
    »Wie wär’s mit einem weiteren Riesen?«
    »Abgemacht.«
    »Dann hier entlang!«
    Eine weitere Explosion erschütterte das Gebäude. Sie taumelten, konnten sich aber auf den Füßen halten. Endlich erreichten sie den Warteraum.
    Die Explosionen hatten die Fensterscheiben des Terminals zersplittert. Überall lagen Scherben. Rauchschwaden breiteten sich im Gebäude aus. Von der Startbahn schlugen gewaltige Flammen in den Nachthimmel. Der Tanklastwagen war in die Luft geflogen. Ein Rettungswagen raste auf den Brandherd zu. Ein uniformierter Beamter hetzte an ihnen vorbei und schrie in sein Funkgerät.
    »Hierher!«, schrie Knox und rannte zu einem Wagen.
    113
    Der Hubschrauber ließ Miami mit seiner kirren Architektur und den gleißenden Neonlichtern hinter sich. Bennies Haar flatterte, der Wind schlug ihr ins Gesicht, der Motor dröhnte in ihren Ohren, und die Rotorblätter heulten mit voller Lautstärke. Wolken zogen vorbei, der Mond zeigte sich und warf sein Spiegelbild in gekräuseltes Wasser, wo es sich in perlende Schaumkronen verwandelte.
    Der Pilot war ein älterer Herr, den der korpulente Mann vom Flughafen kannte. Mehr wusste Bennie nicht über ihn. Er schien seinen Job zu verstehen. Seine Hände wanderten virtuos über Instrumente, Messgeräte und Skalen, die mit ihren bunten Lichtern wie Geistererscheinungen in der Nacht wirkten.
    Was würde Alice als Nächstes tun? Bennie überlegte. Sie war sicher auch auf dem Weg auf die Bahamas,

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