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Schwingen aus Stein: origin - Preisgekrönt und aufregend anders (German Edition)

Schwingen aus Stein: origin - Preisgekrönt und aufregend anders (German Edition)

Titel: Schwingen aus Stein: origin - Preisgekrönt und aufregend anders (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ju Honisch
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überraschend. Was tat sie da? Seine Hände kamen zu Hilfe. Einen Augenblick später war er in ihr, und sie schrie auf. Er führte die Bewegung ihrer Schenkel, und sie hieß ihn in sich willkommen.
    Was immer es war, es war richtig. Zu diesem Schluss kamen ihr Körper und ihr Geist gemeinsam.
    Seine Gedanken streiften ihre in einer plötzlichen Intimität, die über das Körperliche hinausging. Lust flatterte durch ihren Körper und wies ihn an, was zu tun war, was zu wollen war, und wie es zu erreichen war. Sie begriff, dass er ihr diese Gefühle zu Hilfe schickte, doch auch ohne sie hätte sie nicht anders gefühlt. Wilde Emotionen geboten ihren wirbelnden Gedanken schließlich Einhalt. Sie brannte.
    „Reite, Penthesilea!“, flüsterte er. Seine Stimme war rau vor Begierde. „Reite zur Hilfe!“ Dann brach sich seine Stimme in Stöhnen.

Kapitel 40

    I an schlug hart auf dem Boden auf . Er brauchte eine Weile, um seine Sinne zu sammeln. Die Welt war weiß. Oder er war blind. Oder alle Farben hatten im gleichen Augenblick zu existieren aufgehört.
    Er sah nichts, doch er wusste, er war hier schon gewesen.
    Und er hatte sich wirklich nicht hierher zurückgewünscht.
    Verdammt. Er hatte sich wieder kopfüber in die Gefahr gestürzt. Und wieder konnte er dafür niemandem die Schuld geben außer sich selbst. Wenn er denn, wie behauptet wurde, ein besonderes Talent besaß, so war es mit ziemlicher Sicherheit weniger das arkane Talent als das, sich in völlig chaotischen Situationen der übernatürlichen Art wiederzufinden. Er fragte sich, ob er mit zunehmendem Alter diese Veranlagung verlieren würde, musste sich dann aber eingestehen, dass es eher umgekehrt war: Sein Geschick, sich in Gefahr zu begeben, würde eher dafür sorgen, dass er ein „zunehmendes Alter“ nie erreichen würde.
    Er versuchte, die Verbindung zu Sutton zu erfühlen. Doch da war nichts.
    Was er ebenfalls nicht finden konnte, waren das kleine Mädchen und der Mörder, der es gekauft hatte. Ian hatte schnell gehandelt und nicht vorher darüber nachgedacht. Das war generell ein Fehler, doch ein besonders großer Fehler war es für jemanden, der die höheren Weihen der Magie anstrebte.
    Er stand auf und blickte sich um. Der Nebel klarte ganz langsam auf, doch er hätte ebenso gut versuchen mögen, sich in einem See von Erbsensuppe zurechtzufinden.
    „Verdammt! Verdammt! Verdammt! Verdammt! Verdammt!“, murmelte er und versuchte, das automatische Crescendo zu unterdrücken, das ihm aus der Brust wollte.
    „Sutton?“, flüsterte er.
    Doch hier gab es keinen Sutton. Diese Welt war erschreckend suttonlos.
    Er versuchte, einen Ausgang zu erfühlen, doch dies war kein Gebäude. Es war eine Welt, und Welten waren gemeinhin nicht mit Notausgängen ausgestattet.
    Er lauschte in den sich auflösenden Nebel. Was Stille hätte sein können, war mehr die Abwesenheit von vernehmbarem Klang. Er konnte keine Stimmen hören, keine Geräusche, die auf Menschen oder Tiere hindeuteten. Dennoch war die Stille keinesfalls beruhigend. Jenseits seines Hörvermögens wummerte und summte etwas in seiner überempfindlichen Wahrnehmung. Was immer es war, es gefiel ihm nicht.
    Hier gefiel ihm überhaupt nichts.
    Diese Welt schien zwar physisch existent zu sein. Dennoch rieb sie sich an der Realität, die er kannte und in die er sich zurückwünschte.
    Einige der weniger akzeptierten Wissenschaftler seiner Loge argwöhnten, dass Welten und Universen quasi in Schichten existierten und dass die Welt, in der sie lebten, nicht viel mehr sein mochte als ein sorgfältig ausgestatteter Raum in einem gigantischen Gebäude multiverser Dimensionen. Die meisten Professoren hielten diese Theorie freilich für blanken Unsinn.
    Er rappelte sich hoch. Langsam konnte man mehr von der Umgebung erkennen. Der blutrote Boden, die bläulichen Bäume und Sträucher. Es schien ihm, als wäre er diesmal weiter drinnen in der Welt gelandet, denn er stand schon etwas erhöht und konnte auf die Ebene hinunterblicken. Hinter ihm stieg der zentrale Hügel weiter an.
    War das gut oder schlecht?
    Er versuchte gar nicht erst, darüber nachzudenken. Solange er nicht mehr wusste, konnte er ohnehin zu keinem Ergebnis gelangen. Doch die Anhöhe würde ihm immerhin einen guten Ausblick verschaffen. Er würde zumindest das halbe Weltenrund sehen, bis hin zum Horizont. Und dass dieser Horizont recht nah war, spürte er. Dieser Ort war nicht endlos, sondern abgeschlossen.
    Einen Augenblick lang überlegte er, ob

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