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Schwingen aus Stein: origin - Preisgekrönt und aufregend anders (German Edition)

Schwingen aus Stein: origin - Preisgekrönt und aufregend anders (German Edition)

Titel: Schwingen aus Stein: origin - Preisgekrönt und aufregend anders (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ju Honisch
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verarbeitet. Das heißt freilich nicht, dass es das nicht noch tun wird.“
    „Drüben war es viel aggressiver. Es war ein Killer. Es hat, glaube ich, eine alte Frau umgebracht.“
    „Gibt es dort alte Frauen?“
    „Gesehen habe ich sie nicht. Ich denke, sie war schon lange tot.“
    „Dann ist unser Herr Wolf ein Aasfresser?“
    „Unser Herr Wolf schien zu dem Zeitpunkt auch nicht sehr lebendig zu sein. Die ganze Szene wirkte recht unrealistisch. Ein Spectaculum aus der Vergangenheit.“
    „Die Realität hat in dieser Gegend ein paar grundsätzliche Fehler. Aber die Hauptsache ist, Sie sind wieder da. Wie sind Sie rausgekommen?“
    „Der Rabenmann hat mir Federn gegeben.“
    Beide Männer schwiegen, während Sutton versuchte, den Zusammenhang zwischen einer Feder und einem Ausgang zu ergründen.
    „Diese Diskussion führt absolut zu nichts“, sagte Sutton schließlich und blickte besorgt um sich. „Federn, tote Mütterchen, unwirkliche Wölfe und Rabenkerle. Wir wissen nach wie vor gar nichts.“
    Gar nichts zu wissen war für einen Magier schon fast beleidigend. Der Akolyth blickte entsprechend schuldbewusst.
    „Der Rabenmann hat gesagt, ich müsste ein Rätsel lösen“, sagte er schließlich, doch ihm war klar, dass eine Lösung seinem Kollegen lieber gewesen wäre als noch ein Rätsel.
    „Was für ein Rätsel?“
    „Das hat er mir nicht explizit definiert.“
    „Das ist nicht sehr hilfreich.“
    „Ich denke, ‚hilfreich‘ ist nicht auf seiner Liste bevorzugter Eigenschaften.“
    Von der Frau ertönte etwas, das wie ein Schnauben klang. Beide Männer hoben die Brauen. Sie senkte ihren Blick.
    „Was will er, Fräulein Vanholst?“
    „Weiß ich nicht.“ Sie klang sehr zögerlich.
    „Sie wissen mehr als Sie sagen.“
    „Aber ich …“
    „Und jetzt sagen Sie uns, was Sie wissen.“
    „Ich habe Ihnen schon alles gesagt, was ich weiß.“
    Die beiden Herren blickten sie an und schüttelten dann gleichzeitig die Köpfe.
    „Nein, Fräulein Vanholst. Sie halten irgendetwas zurück. Bitte tun Sie das nicht. Das hier ist wichtig. Für Sie, für uns – und für Ihre Schülerin.“
    „Ich habe Ihnen schon gesagt, dass der … Rabenmann kam, als ich fast ertrunken bin. Er hat versprochen, uns zu helfen. Er hat Clarissa gerettet. Er … jedenfalls weiß ich nicht, wo er jetzt ist.“
    „Aber Sie haben ihn mehr als einmal getroffen, nicht wahr?“ Sutton hatte nicht vor, sich von damenhafter Zurückhaltung abhalten zu lassen.
    „Können wir …“, begann sie. „Können wir uns vielleicht zuerst um den Wolf kümmern? Er ist doch gefährlich. Und er ist immerhin hier. Ich meine, er könnte uns doch jeden Moment auffressen.“
    Sutton nickte nachdenklich.
    „Könnte er. Hat er aber bislang nicht getan. Auch scheint er neben Ihnen gelegen zu haben, ohne Sie auch nur anzuknabbern. Vielleicht haben Sie ja einen neuen Freund gewonnen?“
    „Vielleicht hat der neue Freund ein Frühstück gewonnen? Wie viele Wölfe kennen Sie, die … die …“
    „Die sich wie etwas unberechenbare Wachhunde aufführen?“
    „Es ist das ‚unberechenbar ‘ , das mir Sorge macht.“
    „Natürlich.“ Sutton bückte sich und hob seine Waffe auf. Langsam leerte er sie und lud sie neu. „Also möchten Sie, dass ich das Tier hier und jetzt erschieße? Und danach reden wir dann über den Rabenmann?“
    Der Wolf duckte sich und knurrte.
    Die Frau sagte nichts.
    „Was nun, Fräulein Vanholst? Ich kann dem Tier eine Kugel zwischen die Augen geben. Jetzt. Wenn es wirklich nur ein zu groß geratenes Tier ist, sollte es das gewesen sein. Ist es nur ein zu groß geratenes Tier? Was meinen Sie?“
    Sie blickte wild um sich.
    „Ich weiß doch nicht, was es ist. Ich habe absolut keine Erfahrung mit irgendwelchen beutehungrigen Raubtieren. Ich bin Gouvernante und nicht Großwildjägerin.“
    „Und was sagen Sie, McMullen? Ist das Vieh ein Feyon?“
    Der junge Mann runzelte die Stirn und konzentrierte sich.
    „Nein. Hat nichts an sich, das auf die Fey weist. Nur Fleisch und Blut und so.“
    „Nun, die Fey bestehen schon auch aus Fleisch und Blut. Zumeist.“
    „Schon.“ Ein wehmütiges Lächeln glitt dem jungen Mann plötzlich über die Züge und verschwand dann ganz schnell. „Trotzdem. Kein Feyon.“
    Sutton nickte.
    „Ich bin der gleichen Meinung. Ich spüre keine Fey-Emanationen. Also. Soll ich die Kreatur erschießen?“
    „Das ist vielleicht am besten. Sie hat mich fast aufgefressen. Ich kann nicht sagen, dass mir das

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