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Schwingen aus Stein: origin - Preisgekrönt und aufregend anders (German Edition)

Schwingen aus Stein: origin - Preisgekrönt und aufregend anders (German Edition)

Titel: Schwingen aus Stein: origin - Preisgekrönt und aufregend anders (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ju Honisch
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würden.“
    Sie öffnete die Augen und fand sich einmal mehr in seinem Arm wieder.
    „Es tut mir sehr leid“, sagte sie nur.
    Er half ihr auf.
    Der Wolf saß in einer Ecke und blickte etwas verstimmt. Sie wollte ihn fast schelten, tat es dann aber doch nicht.
    „Wir können wohl nicht erwarten, dass McMullen hierher zurückkommt. Also können wir uns auch auf den Weg machen“, sagte der Magier.
    „Wohin ist er verschwunden?“, fragte sie.
    „Ich bin sicher, das können Sie besser beantworten als ich, Fräulein Vanholst.“
    Sie spürte Ärger in sich hochsteigen.
    „Sie scheinen irgendwie anzunehmen, dass ich Ihnen bewusst Dinge vorenthalte!“, rief sie und war wütend, nicht zuletzt deshalb, weil es stimmte. Doch er musste wirklich nicht alle Einzelheiten wissen. Niemand durfte es je erfahren.
    „Und? Ist es nicht so?“, fragte er auf frustrierend scharfsinnige Weise. „Und wenn es so ist – warum ist es so? Was ist es, das Sie mir nicht sagen?“
    Er hielt immer noch einen Teil ihres Gewichts. Sie war noch nicht ganz sicher auf den Beinen. Ihr war ein wenig übel. Vermutlich lag das daran, dass sie Hunger hatte.
    Zu ihrer eigenen Verärgerung lehnte sie sich plötzlich vor an seine Schulter und begann am ganzen Körper zu zittern. Ihre Handlungsweise überraschte sie selbst, doch ihr Gefährte war mindestens genauso überrascht.
    „Na, na. Schon gut“, sagte er schließlich und patschte ihr etwas unsicher über den Kopf. Fast war sie dankbar, dass er nicht mehr Finesse im Trösten besaß. Das hielt die Distanz irgendwie doch noch aufrecht.
    „Ich weiß nicht, was ich Ihnen sagen darf“, murmelte sie schließlich in seine Schulter.
    „Sie dürfen mir alles sagen, Fräulein Vanholst. Ich versichere Ihnen, Ihre Geheimnisse sind bei mir sicher.“
    „Sie verstehen nicht …“
    „Nun, es ist an Ihnen, das zu korrigieren.“
    Sie wandte sich von ihm ab.
    „Nun ja“, begann sie nach einer Weile. „Meine Seele quillt fast über vor Dingen, die ich gerne … loswerden würde. Doch man hat mich angewiesen, nicht darüber …“ Sie hielt inne.
    „Der Rabenmann hat Sie angewiesen?“
    Er verstand ihr Schweigen.
    „Hat er Sie magisch gebunden zu schweigen? Wie? Wie hat er das gemacht? Wie lautet die Drohung?“
    Was genau war die Drohung? „Du wirst zu niemandem über mich sprechen. Niemals.“ Ein „Sonst“ hatte es nicht gegeben, doch es schien in den Worten sehr deutlich mitzuklingen. „Mein bleibst du, wenn du mich betrügst. Verwirkt.“ Das war schon eine Drohung. Doch war sie bereits sein geworden, hatte ihm schon gehört. Nur konnte sie auch darüber nicht sprechen.
    „Wo ist er?“, fragte Sutton. „Und was ist er? Was will er?“
    Sie zuckte mit den Achseln. Was sie selbst nicht wusste, konnte sie auch nicht verraten.
    „Ich schw öre, ganz ehrlich, ich weiß es nicht. Er ist ein Mann, der zu Hilfe kam. “ Das hatte sie schon gesagt. Es zu wiederholen würde ihre Übertretung nicht größer machen. „Woher er kam, weiß ich nicht. Er erscheint und verschwindet, wie er gerade mag. Was er ist, begreife ich nicht, doch zumindest zum Teil ist er – ein Mann. Was er will, kann ich noch nicht einmal erraten. Ich brauchte Hilfe, und er half. Weil er helfen kann. Er kann auch furchtbar sein. Er kann … er hat mich … hat mit mir …“
    Wieder fehlten ihr die Worte. Tatsächlich dachte sie, dass sie schon viel zu viel verraten hatte. Sie wechselte das Thema.
    „Gestern habe ich versucht, Herrn von Rosberg zu befreien.“
    „Und Sie fanden sich an jenem seltsamen Ort wieder. Wie war es da?“
    Wieder suchte sie nach Worten.
    „Unheimlich“, sagte sie dann. „Die Farben sind falsch, und es gibt da Kreaturen, die einem nach dem Leben trachten. Der … er … Sie wissen schon … hat mich vor einer solchen gerettet.“ Wieder hatte sie ein Geheimnis verraten. „Er hat mich zurück in diese Welt gestoßen, als er selbst … zu gefährlich wurde.“ Sie seufzte. „All das ergibt schon für mich keinen Sinn, und ich nehme an, Sie verstehen noch viel weniger.“
    „Ich sammle Puzzlestückchen“, gab er zurück. „Wenn ich genug davon habe, werde ich das Gesamtbild schon konstruieren können. Was für ein Wesen wollte Ihnen Schlimmes zufügen?“
    „Er sah aus wie ein Soldat aus einem alten Gemälde.“
    „Er wollte Sie umbringen?“
    Sie holte tief Luft.
    „Ich bin sicher, dass er das unter anderem auch im Sinn hatte. In seinem verrotteten, widerlichen Sinn.“ Sie bebte vor

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