Schwingen der Lust
am Fleisch ihrer Brüste. Bäumte sich auf. Schrie noch einmal, während der Orgasmus sie schüttelte.
Mit einem Schlag wurde alles um sie herum schwarz. Nur für ein paar Momente. Und plötzlich lag sie auf ihrem Tisch. Mit dem Bauch nach unten. Die Hüften auf der Tischkante.
Er war über ihr. Seine Linke in ihrem Nacken presste ihr vor Lust heißes und nasses Gesicht auf das Holz, dessen seidige Kühle ihre köstlich schmerzenden Brüste fast unerträglich reizte. Schweiß tropfte von seiner Brust auf ihren Rücken. Erneut stieg ihr sein Geruch nach Leder und Sand in die Nase, vermischte sich mit dem Duft ihrer eigenen Erfüllung.
„Du bist mein“, knurrte er.
„Ja“, keuchte sie. „Dein.“
Dann nahm er sie von hinten.
In neun steinernen Schalen, weit im Kreis aufgestellt, ent zündeten sich rotgoldene Feuer wie von selbst und wuch sen heran, um das Zentrum des unterirdischen Gewöl bes zu erhellen. Ein riesiger Tempel aus längt vergangener Zeit - errichtet Jahrtausende noch vor dem Bau der ersten Pyramiden. Der Boden war bedeckt vom Staub unzähliger Generationen. Eine Allee von zehn Fuß dicken, grob gehau enen Säulen trug die weit oben im Dunkeln liegende Decke, von der herab vereinzelt das spitze Fiepen von Fledermäu sen hallte und sich in der unheimlichen Weite verlor. Dort, wo der flackernde Schein der neun Flammen die Wände er reichte, sah man Symbole, komplex ineinander verschlun gene Muster und Zeichen in Keilschrift in den Sandstein gehauen. Kein heute noch lebender Mensch hätte sie mehr lesen können.
„A’Ne pad Abgal“, sagte eine weibliche Stimme in der Dunkelheit.
„Ja, er hat sie gefunden“, bestätigte eine zweite Stimme besorgt. Die eines Mannes. „Das hätte nicht geschehen dürfen.“
„Es ist allein unsere Schuld.“ Eine dritte Stimme. Eben falls die einer Frau. „Wir hätten sie vor ihm finden müssen. Wie konnte das passieren? Seit Äonen waren wir darauf vor bereitet.“
„Das war er auch. Und wie wir sehen, besser als wir.“
„Wenn die Zeit kommt, wird der Schuldige bestraft“, sagte die, die zuerst gesprochen hatte. „Für jetzt ist es wich tiger, sie aus seinen Klauen zu befreien und sie ihrem wah ren Schicksal zuzuführen. “
Sieben hochgewachsene Figuren lösten sich aus den Schat ten und traten zu sieben der neun Feuer. Sie waren in weite, schwarze Kutten gehüllt, mit Kapuzen, die ihre Gesichter verbargen. Jede der Kutten trug auf der Brust ein anderes blutrotes Symbol. Die jeweils gleichen Symbole, die auch in die Steinschalen vor ihnen geritzt waren.
„Er wird sie vor unseren Augen verbergen.“
„Ja, das wird er. Mit dem gleichen Zauber, mit dem er selbst sich seit Jahrtausenden unserem Zugriff entzieht.“ Die Frau blickte auf eine der beiden Feuerschalen, hinter de nen niemand stand. „Aber jetzt, da er nicht mehr allein ist, wird er früher oder später einen Fehler machen. Wir müssen wachsam sein.“
„Wir haben gerade bewiesen, dass das nicht genügt“, sagte einer der Kuttenträger, der bisher noch nicht gespro chen hatte, Ungeduld in der tiefen Stimme. „Ich werde mich auf die Jagd machen. “
„Wie?“
„Anders als er wird sie Spuren hinterlassen“, sagte er. „Und ihr wisst alle: Habe ich die Witterung eines Menschen erst einmal aufgenommen, kann mir keiner entkommen.“
Die anderen sechs nickten.
„Aber lass dich nicht in einen Kampf verwickeln“, sagte die Erste warnend. „Wenn du sie gefunden hast, ruf uns.“
„Ich bin ihm an Kraft überlegen, Ani’El. “
„Das mag sein, T’Azar, mein Bruder“, erwiderte sie. „Doch bedenke, wir dürfen kein Risiko mehr eingehen. Es steht zu viel auf dem Spiel. “
„Ihr erfüllt eure Aufgabe, ich die meine “, sagte T’Azar unwirsch und trat in die Schatten zurück, wo er verschwand.
Ani’El senkte den Kopf. Sie und die anderen hatten die sen trotzigen Stolz schon einmal erlebt. Und das hatte kein gutes Ende genommen.
„Wir müssen die beiden vor ihm finden“, sagte sie leise, und erneut nickten die anderen, ehe sie sich nacheinander in Luft auflösten und die neun Feuer in den Steinschalen lang sam wieder erloschen.
Der Staub auf dem Boden war unberührt.
4. KAPITEL
Ein seltsames Zeichen
Maggie wurde von einem Sonnenstrahl geweckt und lächelte.
Sie hatte sich noch nie so erfrischt und lebendig gefühlt, und auch so war es Monate her, dass sie mit einem Lächeln aufgewacht war. Zu vieles war in der letzten Zeit schiefgelaufen, als dass sie Grund gehabt
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