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Schwingen der Lust

Schwingen der Lust

Titel: Schwingen der Lust Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Riccarda Blake
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guten Orientierungssinn, aber hier ließ er sie offenbar im Stich, also versuchte sie es weiter oberhalb. Doch nach einer weiteren Viertelstunde hatte sie das Haus immer noch nicht ausgemacht.
    Die einzige Erklärung war, dass sie schon auf dem Weg vom Museum daran vorbeigelaufen sein musste, ehe sie dort angekommen war, wo sie das erste Mal danach gesucht hatte. Sie machte kehrt und ging den ganzen Weg wieder zurück.
    „Magdalena“, rief da plötzlich eine ihr inzwischen sehr vertraute Stimme ihren Namen, und sie schaute sich um.
    Es war Axel.
    Er stand etwa zehn Meter hinter ihr.
    Vor seinem Haus.
    Dort, wo sie es von Anfang an vermutet, aber nicht gefunden hatte.
    Hatte sie Halluzinationen? Wie in jener Nacht, in der sie davon geträumt hatte, angeschossen und von einem seltsamen Löwenwesen mit gewaltigen Schwingen auf der Spitze des Empire State Buildings geheilt worden zu sein?
    Vielleicht sollte sie wegen des Schlages, den sie bei dem Überfall abbekommen hatte, doch einmal zu einem Arzt gehen und sich eingehend untersuchen lassen.
    Axel trat an sie heran. „Es ist schön, dich zu sehen.“
    „Mehr hast du nach deinem seltsamen Abgang von gestern Nacht nicht zu sagen?“, fragte sie und gab sich dabei keine Mühe, den unwirschen Unterton zu verbergen.
    „Ich musste dringend weg“, sagte er, und es klang nicht nach einer Entschuldigung. „Als ich zurückkam, warst du verschwunden.“
    „Wo warst du?“
    „Ich habe jemanden gesucht, ihn aber nicht gefunden.“
    „Wieso bringe ich dich in Gefahr?“
    Er lächelte mild. „Virginia hat mir erzählt, dass du das glaubst. Doch mein Gespräch mit ihr hatte nichts mit dir zu tun.“
    Sie setzte ihren skeptischsten Blick auf. „Hatte es nicht? Wovor sollte sie mich dann beschützen?“
    „Wie kommst du darauf, dass es dabei um dich ging?“, fragte er.
    „Ging es nicht?“
    „Nein, das war alles nur ein dummes Missverständnis - etwas rein Geschäftliches, und Virginia hatte nicht die Befugnis, darüber zu reden. Du bist also ganz ohne Grund so argwöhnisch. Ich habe dich den ganzen Tag gesucht, um dir das zu erklären.“
    Maggie fühlte sich jetzt ein wenig albern, weil sie das alles auf sich bezogen hatte, und war froh über die Gelegenheit, das Thema wechseln zu können.
    „Ich war unterwegs“, sagte sie. „Ich hatte ein total irres Treffen mit einem Produzenten, der die Filmrechte an meinem Buch kaufen will.“
    „Herzlichen Glückwunsch“, sagte er erfreut. „Das sind gute Nachrichten.“
    Ja, das waren verdammt gute Nachrichten. Sogar sensationell gute Nachrichten. Besser ging es eigentlich kaum noch, und Maggie merkte, dass sie sich noch gar nicht wirklich die Zeit genommen hatte, sie zu verarbeiten. Aber vielleicht war sie Axel auch aufgrund dieser guten Nachrichten schon nicht mehr wirklich böse wegen vergangener Nacht - und jetzt, da sie wusste, dass es in dem seltsamen Gespräch gar nicht um sie gegangen war und sie Virginias Verhalten völlig falsch interpretiert hatte, gleich noch viel weniger.
    Stattdessen war sie jetzt besorgt. „Aber Virginia hat gesagt, du seist in Gefahr.“
    Er winkte ab. „Sie hat überreagiert. Wie gesagt, es ging um etwas rein Geschäftliches, nichts Besonderes. Mach dir also bitte keine Sorgen, Magdalena. Aber komm, wir müssen deinen Erfolg feiern.“ Er deutete nach oben zum obersten Stockwerk seines Hauses.
    Als er sah, dass sie zögerte, schaute er sie forschend an - dann schmunzelte er. „Ich habe Essen und Champagner gemeint. Nicht, was du jetzt vielleicht denkst. Pfadfinderehrenwort.“
    Sie lachte spontan auf, als sie merkte, dass er gedacht haben musste, sie hätte das so verstanden, dass er mit „feiern“ Sex gemeint und geglaubt hatte, dass sie deshalb zögerte.
    „Von mir aus können wir auch gerne im Bett feiern“, beeilte sie sich ihm mit einem Zwinkern zu versichern. „Sehr gerne sogar. Aber vorher habe ich noch ein paar Fragen.“
    „Du gehst aber ganz schön ran“, lachte er.
    Sie grinste frech. „Meinst du mit rangehen jetzt das Bett oder die Fragen?“
    „Hm. Wir werden sehen.“ Er machte eine einladende Geste, und sie hakte sich bei ihm ein und ließ sich zur Eingangstür führen.
    Axel führte sie in einen Raum, den er zwar schon erwähnt, den sie aber bisher noch nicht gesehen hatte. Als er jetzt die beinahe drei Meter hohe Tür öffnete und Maggie über die Schwelle trat, verschlug es ihr buchstäblich den Atem.
    „Die Bibliothek“, sagte er - überflüssigerweise, aber

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