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Schwingen der Lust

Schwingen der Lust

Titel: Schwingen der Lust Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Riccarda Blake
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Wenn es mir nur um Sex ginge ... den könnte ich mir an jeder Straßenecke kaufen. Wie kannst du ernsthaft glauben, das mit uns sei etwas Nebensächliches oder Unwichtiges, nur weil ich einer einzigen Frage ausweiche? Du musst doch wissen, was du fühlst ... was wir füreinander empfinden ... und kannst das nicht einfach in Zweifel ziehen, nur weil es da in meinem Leben etwas gibt, das ich lieber für mich behalten hätte ... oder dir zumindest gerne später gesagt hätte.“
    Maggie ärgerte sich sehr über seine Worte - musste aber zugeben, dass er gar nicht so unrecht hatte. Und dann wieder doch. Schließlich hatte sie nicht nach so etwas Banalem wie seinem Lieblingsessen oder seinem Hobby gefragt, sondern danach, warum er den Namen eines Dämonenfürsten auf den Körper gezeichnet trug.
    Sie fand schon, dass das etwas sehr Entscheidendes für ein mögliches Miteinander, für eine mögliche Zukunft war. Etwas, worauf zu wissen sie sehr wohl ein Recht hatte - einen Anspruch. Sie sagte ihm das, genau so - und wiederholte dann ihre Frage: „Wieso trägst du seinen Namen auf deiner Haut?“
    Er holte tief Luft und seufzte noch einmal. „Das war nicht ich“, sagte er schließlich leise. „Ich wurde damit gezeichnet. Direkt nach meiner ... Geburt.“
    Maggie erstarrte vor Schreck und wusste zuerst gar nicht, was sie sagen sollte - so schockiert war sie. „Du meinst ... deine Eltern haben dir das angetan?“
    Axel schaute sie lange wortlos an ... seine Augen nahmen dabei einen seltsam verlorenen Glanz an ... so als würden seine Gedanken gegen seinen Willen zurück in die Vergangenheit reisen ... an einen ihm unangenehmen Ort ... einen Ort voll schrecklicher Erinnerungen ... dann schließlich nickte er.
    Unglaublich! Maggie konnte und wollte sich nicht einmal entfernt vorstellen, wie fanatisch und besessen Menschen sein mussten, um ein Neugeborenes ... ihr eigenes Kind ...
    „Sie haben dich sogar nach ihm benannt“, erkannte sie jetzt. Daher also die Namensähnlichkeit zwischen Axel und Azazel.
    Wieder ein Zögern, gefolgt von einem weiteren Nicken.
    „Dann waren sie Teufelsanbeter?“
    Plötzlich war da erneut tiefe Bestürzung in seinem wunderschönen Gesicht, und er schüttelte den Kopf. „Nein, so war es nicht.“
    „Wie dann?“
    „Würdest du akzeptieren, wenn ich dir gestehe, dass ich darüber jetzt lieber nicht sprechen würde?“, fragte er. „Weil ... es sind keine ... angenehmen Erinnerungen.“
    Maggie konnte das nur zu gut verstehen, und jetzt tat es ihr erst richtig leid, das Thema überhaupt zur Sprache gebracht zu haben. Auch wenn sie gute Gründe dafür gehabt hatte. Aber sie hatte ja nicht ahnen können, auf welche Abgründe sie damit stoßen würde.
    „Natürlich“, sagte sie verständnisvoll und trat an ihn heran. Behutsam legte sie die Arme um seine Taille und ihre Wange an seine breite Brust. „Es tut mir leid, Axel. Bitte entschuldige. Ich wollte dich nicht verletzen. Ich hoffe, du glaubst mir das.“
    „Dir muss nichts leidtun, Magdalena“, sagte er leise und küsste ihre Stirn. „Ich verstehe, dass du fragen musstest.“
    Wie jedes Mal ließ seine direkte Nähe sie tief im Innern erbeben, und sie schloss die Augen.
    In der Art und Weise, mit der er sie an sich drückte, lag etwas Verzweifeltes, und es brach ihr beinahe das Herz. Sie reckte sich nach oben, um ihn zu küssen ... um ihn vergessen zu lassen, woran erst sie ihn überhaupt wieder erinnert hatte.
    „Ich werde es dir erzählen“, flüsterte er ihr gegen die Lippen. „Du hast ein Recht darauf, es zu erfahren.“
    „Das musst du nicht“, flüsterte sie zurück. All ihre Wut auf ihn war verflogen. „Alles wird gut.“
    „Doch, ich muss“, sagte er. „Nur noch nicht jetzt.“
    „Nicht jetzt“, wiederholte sie seine Worte und drückte ihren Mund fester auf seinen, um ihn daran zu hindern, nicht doch jetzt schon zu reden. Natürlich wollte sie alles über ihn wissen. Und gleichzeitig wollte sie ihm nicht wehtun; wollte alten, längst begrabenen Schmerz nicht wieder nach oben bringen.
    Sie presste sich an ihn, wie um ihn mit der Nähe ihres Körpers zu wärmen und ihn vor weiterem Leid zu beschützen, und er hielt sie so fest als bräuchte er sie, um sich nicht zu verlieren.
    Seine Erinnerungen mussten schreckliche sein. Und sie hatte sie wieder zurückgerufen.
    Sie verfluchte sich dafür und verwarf den Gedanken, ein Buch über Azazel zu schreiben.
    „Doch, du musst es ihr jetzt sagen, Gebieter. Sonst wird es kein

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