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Schwingen der Lust

Schwingen der Lust

Titel: Schwingen der Lust Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Riccarda Blake
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Elohim haben schneller von dir erfahren, als ich es erwartet hätte.“ Er seufzte. „Was ich sagen will, ist, wir waren uns gerade erst begegnet ... aber schon in dieser ersten Nacht, noch ehe ich dich nach Hause brachte, wusste ich, dass ich dir die Wahrheit anvertrauen kann ... über mich, deine Herkunft, die Prophezeiung ... ich wollte nur den richtigen Zeitpunkt abwarten. Dich nicht überfallen. Es dir langsam beibringen. Dein Vertrauen gewinnen, um dir dann in aller Ruhe ..." Er raufte sich die Haare. „Aber ... da war es bereits zu spät ..."
    „Du redest wirr, Axel“, sagte Maggie. „Für mich hört sich das alles äußerst widersprüchlich an.“
    „Männer“, lachte die Alte. „Egal ob von der Erde oder aus dem Himmel. Die können so alt werden, wie sie wollen - und, glaub mir, Schätzchen, der hier ist ziemlich alt -, sie werden es nie lernen, Dinge des Herzens einfach und geradeheraus zu sagen.“
    Maggie schaute sie fragend an.
    „Soweit ich das verstanden habe“, begann Sybaris, „seid ihr euch begegnet, und er hat sich schlagartig in dich verliebt.“
    „Was?“, fragte Maggie.
    „Sybaris, bitte“, sagte Axel.
    Doch die Alte fuhr unbeirrt fort. „Schau ihn dir doch an“, sagte sie. „Er ist eines der mächtigsten Wesen im Universum, und er sitzt hier stammelnd wie ein Schuljunge, weil er Angst hat, dir wehzutun ... und, schlimmer noch, du die Macht hast, ihm wehzutun. Ich meine, dass er dich liebt, sieht man ihm doch auf eine Meile Entfernung an. Dazu muss man keine Moira sein. Auch wenn ich zugeben muss, dass eine zu sein ein wenig hilft, das Chaos, das ihr beide angerichtet habt, zu durchschauen.“
    Maggie hatte keine Ahnung, was eine Moira war, aber das war jetzt auch egal.
    Sybaris sprach weiter. „Er hat sich völlig unerwartet in dich verliebt, und das hat ihn daran gehindert, dir gleich und direkt die Wahrheit zu sagen. Oder besser, die Wahrheiten. Die über sich selbst aus Angst. Ich meine, es ist ja auch nicht so leicht, jemandem, den man liebt, zu gestehen, dass man auf der Most-Wanted- Liste des Himmels an Nummer eins steht und nach herkömmlicher Publicity sogar das Böse überhaupt erst auf die Erde gebracht hat.
    Und was die Wahrheit über dich betrifft. Hm. Mal überlegen.“ Sie fixierte Maggie mit ihren dunklen Augen. „Wie hättest du denn reagiert, wenn er dir gesagt hätte ,Du bist etwas ganz Besonderes und hast die Macht, die Welt zu vernichten. Nutze sie weise.‘? Nein, Kleines, jemandem so etwas beizubringen, braucht Zeit. Aber die hattet ihr nicht.“
    „Dann hast du mich nicht durch Zauberei verführt?“, fragte Maggie Axel. Das zu erfahren, war für Maggie das Allerwichtigste. Denn nur so konnte sie wissen, ob sie ihrem Urteilsvermögen und ihren Gefühlen überhaupt noch trauen durfte.
    Axel schüttelte den Kopf. „Die einzigen beiden Male, die ich das Di’Mai bei dir angewendet habe, war, als ich dich nach der Schießerei geheilt habe und als du mich das erste Mal nach Azazel gefragt hast und ich wollte, dass du das so lange wieder vergisst, bis ich es dir erklären kann. Aber dann kam Ba’Al’T’Azar dazwischen.“
    Maggie fiel ein Stein vom Herzen.
    „Und was Sybaris sagt, stimmt?“, fragte sie, ihre Stimme nun schon sehr viel versöhnlicher. „Du liebst mich?“
    Er schaute sie lange einfach nur an. Dann fragte er leise: „Spürst du das denn nicht?“
    „Doch“, antwortete sie ehrlich. Jetzt da sie wusste, dass sie ihren Gefühlen trauen konnte, spürte sie es sogar noch viel deutlicher als schon zuvor. „Ich war nur verunsichert.“
    Jetzt war sie es, die seine Hand in die ihre nahm. Tränen standen ihr in den Augen.

 
18. KAPITEL
    Freund und Feind
    Ani’Els Stimme war so schwer wie das Urteil.
    „Hiermit befinden wir, der Rat der B’Nai Elohim, dich, Ba’Al’T’Azar, den Rapha’El und General der Seraphim, schuldig des Verrates an den Himmeln. Des Weiteren befinden wir dich schuldig des Mordes an der Keres Virginia, Tochter des Azazel, und schließlich des Eidbruchs und der Insubordination gegen den Rat, dessen eingeschworenes Mitglied du warst.
    Zur Strafe für diese Vergehen wirst du nach altem Brauch in Ketten gelegt und in der Erde vergraben, auf dass du nie wieder das Licht sehen mögest, bis zum Tage des Jüngsten Gerichts, an dem man dich holt und in die Feuer der Ewigen Vernichtung wirft.“
    „Ihr Narren“, brüllte Ba’Al’T’Azar. Er lag, am ganzen Leib gefesselt, in einem frisch gehauenen Sarkophag, nahe der

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