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Schwingen des Vergessens

Schwingen des Vergessens

Titel: Schwingen des Vergessens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Auer
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stehen sehen können. Also waren diese Kreaturen nicht so, wie sie dargestellt wurden oder nur ein paar sahen so blutig aus. Schon wieder verbesserte Amelie sich selbst, Damian konnte kein Dämon sein, sie redete sich da nur was ein, warum auch immer. Weiterhelfen würde es ihr allerdings bestimmt nicht. Seufzend tippte sie weiter auf einer Seite herum, in der ein Interview mit einem Mann zu lesen war, der anscheinend Dämonen und andere Kreaturen sehen konnte. Am Ende des Textes wurde beschrieben, dass er nicht recht bei Sinnen gewesen war und dass der Interviewer selbst an seinen Aussagen gezweifelt hatte. Das Mädchen selbst fand seine Worte ebenfalls unglaubwürdig, er erzählte von riesigen, teufelsähnlichen Geschöpfen, die sein Leben heimsuchten. Immer wieder habe er dazwischen gekichert und war vor Angst vom Tisch hoch gesprungen, so der Interviewer. Amelie konnte sich genau vorstellen, wie das aussehen musste, da war ihr Damian dann doch wieder lieber. Er hatte sich zwar auf einmal stark verändert, aber zumindest war er normal sitzen geblieben…
    Eine halbe Stunde später schloss sie die ganzen Internetseiten über dieses Thema, da sie ohnehin nichts gefunden hatte. Überall wurden Dämonen nur als blutrünstige Tiere des Satans beschrieben, nirgends so, wie Damian ausgesehen hatte. Noch einmal ein Beweis, dass es nur verdammt gute Effekte waren, nichts weiter. Bevor sie den Laptop für heute endgültig herunter fahren wollte, warf sie noch einen Blick auf ihren Posteingang auf „friendsplace“. Da war nur eine Nachricht von dem System, dass Unknown beantragt hatte, das Blockieren rückgängig zu machen.
    „Ich weiß ja, dass du wütend bist, aber ich bin dein Beschützer, ich wurde nur deshalb von Icasan hierher versandt, nur wegen dir. Ich kann dir nicht helfen, wenn du mich nicht zu dir lässt.“ Im Inneren wollte sie hilfreiche Antworten, doch ehrlich gesagt wollte sie diese von allen anderen, außer Damian. Er würde keine Chance mehr kriegen, noch einmal zu Amelie zu kommen, schon alleine wegen ihrer eigenen Sicherheit. Seufzend lehnte sie die Beantragung ab und widmete sich erneut seinem Profil. Er hatte es geändert, ein paar Informationen hinzugefügt, die anderen entfernt. Neugierig begann das Mädchen zu lesen, in der Hoffnung, etwas über seine Fähigkeiten herauszufinden.
    „An alle, die mein Profil betrachten, auch wenn ich nicht glaube, dass es irgendwen interessiert. Ich bin nicht wie alle anderen, ich bin besonders, auch wenn keiner weiß, warum. Das ist alles, was ich dazu sagen kann. Wenn du noch weitere Infos über mich haben willst, hab keine Scheu davor, mich anzuschreiben. Ich beiße nur selten!“ Beißen würde er bestimmt nicht, aber Magie anwenden und das würde bereits für den sicheren Untergang reichen.
    Ein paar Minuten später saß sie bereits in ihrer Nische, ein neues Buch in der Hand. Es ging wieder um Trauer, um Angst und um Verzweiflung, wahrscheinlich war es für Amelie besser, Abstand von aller Fantasie, im Besonderen Icasan zu nehmen. Falls Damian sie wirklich in dieses Land mitnehmen wollte, war es ihr lieber, nicht von irgendwelchen weiteren schlimmen Fakten abgeschreckt zu werden. Doch bis dieser Punkt von ihrer „Abenteuerliste“ erreicht war, würde es hoffentlich noch lange dauern. Am besten, bis sie endgültig diese Erde verlassen würde, nämlich nach ihrem Tod. Ein Schauer rann ihren Nacken herab, bei der Frage, wie der Junge sie überhaupt dorthin bringen wollte. Alle normalen Menschen kamen durch das Sterben als Dämon nach Icasan, das hieß, Damian musste sie töten. Nein, das würde sie nicht zulassen, niemals. Wenn man einmal tot war, konnte man ganz sicher nicht nochmals auf die Erde zurückkehren. Nur ein einziges Mal konnte die Hirnfunktion vollständig versagen, das Herz aufhören zu schlagen und das menschliche Leben verschwinden. Dann würde der Tod deutlich durch die Leichenstarre und Leichenflecken sichtbar werden. Danach gäbe es kein Zurück mehr, auf der Erde würde Amelie von Caro bestattet werden. Steve würde Abstand nehmen, wahrscheinlich mit dem Auto herum fahren, wie er es immer bei Problemen tat und Karoline würde dadurch depressiv werden, ihr Leben wäre zerstört, ebenfalls für immer. Zitternd ließ das Mädchen ihr neues Buch zu Boden klatschen und tastete auf der Seite neben ihrer Nische nach dem Bild von Damian. Es klebte immer noch dort, so hatte es begonnen. Seit dieser Zeichnung konnte sie der Junge nicht mehr

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