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Schwingen des Vergessens

Schwingen des Vergessens

Titel: Schwingen des Vergessens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Auer
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der Sache wieder herauskommen würde, schon alleine ihr Wissen machte sie zu einer großen Gefahr. Entweder sie würde als Gefangene in Icasan bleiben müssen oder er würde überhaupt ihr Leben einfordern. Beides war kaum vorstellbar, schlimmer, als sie es sich ausmalen konnte. Die Worte, die Damian in der Dämonensprache gesagt hatte, kamen ihr wieder in den Sinn. Wie sollte sie überhaupt mit diesen Wesen reden? Schließlich konnte sie deren Sprache nicht und, was sie vermutete, war, dass nur die Beschützer wirklich so wie sie reden konnten. Zwar würde das bestimmt keine Hürde sein, doch es würde hoffentlich alles etwas erschweren und dadurch verlangsamen. Plötzlich ertönte unten die Glocke. Eilig rappelte Amelie sich hoch, ihre Mutter hatte es wohl nicht gehört, denn ein paar Augenblicke später klingelte es immer noch.
    „Mama, es läutet“, rief das Mädchen, während sie zur Tür stürmte und sie aufriss, bevor sie noch einen Blick durch das Guckloch werfen konnte. Sobald sie die Person draußen gesehen hatte, wollte sie sofort alles wieder verriegeln, doch es war zu spät.
     
     

2.7 ~*~ Unerwünschter Besuch
    Damian stand vor der Tür und hatte bereits seinen Fuß hinein geschoben.
    „Was willst du?“, flüsterte sie leise, in zischendem Ton, Caro sollte nichts davon mitkriegen. Anscheinend hatte sie es jedoch sehr wohl bemerkt.
    „Amelie, was ist los? Wer ist da vor der Tür?“
    „Niemand, schon gut. Falsches Haus. Die Frau war beim falschen Haus. Bleib ruhig dort, wo du gerade bist“, rief sie unruhig ins Schlafzimmer ihrer Mutter und versuchte, die Tür zuzukriegen, doch es funktionierte nicht. Damian schüttelte stumm den Kopf und packte Amelie fest am Arm. Mit einem Ruck zog er sie an sich und stolperte mit ihr die Treppen des Eingangs hinunter.
    „Was willst du von mir? Lass mich sofort los“, schrie das Mädchen sofort los, doch die Tür war bereits zugefallen.
    „Du weißt, was ich von dir will. Du musst mit nach Icasan kommen, sonst wird mein Auftrag für unerfüllt erklärt und ich bekomme eine schlimme Strafe.“
    „Na und? Was interessiert es mich, was mit dir geschieht? Du bist nicht meine Mutter, ich kann sehr wohl selbst entscheiden, was ich tue und was nicht.“ Erneut versuchte sie, sich loszureißen, doch sein Griff war eisern. Ihre Hand schmerzte bereits und wurde weißer und weißer.
    „Ich bin nicht deine Mutter, ich muss aber trotzdem auf dich aufpassen. Du verstehst das alles nicht. Deine Kräfte sind gefährlich, du hättest hohes Ansehen in Icasan. Und außerdem sieht es für mich so aus, dass du eben genau das nicht kannst. Du kannst dich nicht entscheiden, besser gesagt, du entscheidest dich falsch.“
    „Lass mich los. Ich rede nicht mit dir, wenn du mich nicht loslässt.“ Beschwichtigend hob der Junge beide Arme und ließ von Amelie ab. Stur starrte sie geradeaus, haute aber nicht ab. Zuerst wollte sie hören, was er tatsächlich zu sagen hatte.
    „Wenn sie mich in Icasan nicht töten, ja, dann wäre ich wahrscheinlich die wichtigste Person im Gefängnis.“ Damian legte ungläubig den Kopf schief.
    „Warum sollten sie dich dort töten? Hab ich dir nicht gesagt, wie man dorthin kommt? Man stirbt und wird auserwählt. Den zweiten Teil kannst du natürlich auslassen, doch der erste ist Pflicht. Anders kommst du nicht nach Icasan.“ Also hatte sie selbst recht gehabt, ohne den Tod könnte sie zu diesem Land kommen, es war einfach nur unmöglich.
    „Ich will noch nicht sterben, ich bin erst 16.“ Warum konnte Damian es nicht einfach verstehen? Amelie hatte noch ihr ganzes Leben vor sich, ganz bestimmt wollte sie es nicht schon jetzt aufgeben. „Wie kannst du überhaupt zwischen den zwei Welten hin und her gehen? Du bist doch ebenfalls tot. Und nicht in Icasan.“ Seufzend ließ er sich mitten im Gras nieder und blieb im Schneidersitz sitzen.
    „Das ist ganz einfach. Ich wurde persönlich von Lanicel herbeordert, deshalb hat er auch das Tor zur Erde für mich geöffnet. Eigentlich bin ich hier ja das erste Mal seit meinem Tod. Obwohl Icasan jetzt mein Zuhause ist, finde ich es hier trotzdem schön. Wenn ich meinen Auftrag erfüllt habe, werde ich das alles wahrscheinlich sehr vermissen, wirklich sehr.“
    „Das heißt, es gibt keine Chance für mich, von dem Dämonenland wieder zurück zu Karoline zu kommen, oder?“, fragte Amelie nochmals nach. Sie konnte es einfach nicht fassen, der Junge ihr gegenüber erwartete schlicht und einfach zu viel. Wäre

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