Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Schwingen des Vergessens

Schwingen des Vergessens

Titel: Schwingen des Vergessens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Auer
Vom Netzwerk:
färbten seine Augen sich schwarz, seine Pupillen wurden größer und größer, seine Haare wurden silbern. Wie Schlangen wandten sie sich dem Himmel entgegen. In diesem Moment ertönte eine schreckliche Stimme, aus dem Mund des Jungen, doch es war nicht seine: „Damian, du hast nicht mehr lange Zeit, dir bleibt eine Woche. Vier Jahre hattest du Zeit, jetzt reicht es. Hätte ich einen besseren Beschützer losgeschickt, wäre der Auftrag bereits seit 4 Jahren beendet worden. Ich bin enttäuscht von dir, allerdings gebe ich dir noch eine einzige Chance. Wie bereits gesagt, eine Woche. Danach komme ich persönlich und führe deinen Auftrag zu Ende, dabei wird es für dich aber nicht mehr gut ausgehen.“ Die Luft vibrierte regelrecht als der verwandelte Junge den Kopf hob. Seine Augen waren geschlitzt, seine Zähne geschleift, scharf wie bei einem Tiger. Nun begann sich auch noch seine Kleidung zu enden, Platten schoben sich über seine Beine, wanderten hinauf bis zu seinem Hals. Ängstlich sprang er auf und stürzte hinter das Haus, ein Schrei entwich aus seiner Kehle. Zu Tode geschockt rappelte Amelie sich hoch und blickte ein paar Sekunden auf den Fleck, auf dem Damian gerade noch gestanden hatte. Was war los?
    „Was ist los? Was ist mit dir?“, schrie sie hinter das Haus, doch sie hatte solche Angst davor, sich zu zeigen, so dass sie es einfach nicht machte. Ohne eine Antwort trat ein Wesen aus dem Schatten hinter dem Haus. Seine Augen waren nur noch schmale Schlitze, die Haut blasser als zuvor. Doch das auffälligste an seinem Körper waren die riesigen Flügel, die auf jeder Seite zirka 2 Meter wegstanden. Langsam hoben und senkten sie sich und erschufen einen kühlen Wind. Seine Hände waren voller Metallplatten, zwischen den Fingern verliefen enge Streifen, genauso wie am Rest seines Körpers. Es war Damian! Doch er war ein Dämon. Erschrocken stolperte Amelie rückwärts, prallte gegen die Hauswand und klammerte sich zitternd an den Ranken fest.
    „Was bist du?“, stotterte sie leise und schüttelte verzweifelt den Kopf. Diese Frage konnte Amelie sich bereits selbst beantworten, doch sie wollte es aus seinem Mund noch einmal hören. Was war hier tatsächlich los? Das Mädchen hatte keine Ahnung und im Grunde genommen wollte sie es auch nicht wissen. Diese Stimme, von wem stammte sie? Die Worte mussten von Damians Anführer sein, er würde in einer Woche kommen und sie holen. Darin war sie sich fast hundertprozentig sicher, anders konnte es schließlich nicht sein.
    „Ich bin Damian. Ein Dämon, so sehe ich aus. Es tut mir leid, ich hätte es dir vorher sagen sollen, aber ich kann es nicht immer kontrollieren“, sprach der Dämon nun in der normalen Stimme des Jungen.
    „Was ist mit dir passiert? Und wer war diese Stimme? Was will der von dir? Und warum kannst du es nicht mehr kontrollieren? Bitte, was ist los? Sag mir, was los ist!“ Aus ihrem Mund kam nur mehr ein leises Hauchen, es überforderte sie völlig.
    „Es ist mit mir nichts passiert. Ich hab mich verwandelt, ich war zu abgelenkt, ich war nicht mehr ich selbst. Aber ich tu dir nichts.“ In diesem Moment legte er seine schwarzen Flügel an und verbarg seinen gesamten Körper darunter. Wie ein Schmetterling stand er vor ihr, beinahe unsichtbar.
    „Wer war das vorhin? Diese Stimme…“ Immer noch voller Angst wich Amelie weiter zurück, doch mehr als einen Schritt schaffte sie nicht. Er sollte sich zurück verwandeln und ihr alles beweisen. Ihr Wunsch wurde sogar wahr, die Flügel verschwanden und Damian sank zu Boden. Er hatte wieder seine frühere Kleidung an und das ganze Metall war verschwunden. Kurz warf sie einen Blick in seine Augen, sie wurden kleiner und kleiner bis sie schlussendlich wieder normal waren.
    „Es tut mir leid“, wiederholte der Junge und rappelte sich kraftlos hoch.
    „Du hast meine Frage nicht beantwortet! Hau ab, verschwinde von meinem Haus, lass mich in Ruhe.“
    „Das vorhin war Lanicel, der Herrscher von ganz Icasan. Er kommt in einer Woche und er wird keine Sekunde verstreichen lassen, in der er dich nicht töten könnte. Wir müssen freiwillig dorthin kommen, sonst haben wir keine Chance, versteh das doch.“
    „Ich kann nicht verstehen, was der von mir will. Ich kann nichts, ich hab keine Fähigkeiten, du vielleicht, aber ich nicht.“
    „Hmm… Ich weiß nicht, wovon du redest. Du hast größere Fähigkeiten als irgendjemand anderer. Um genau zu sein… Ich hab dir verschwiegen, von wem du deine Kräfte

Weitere Kostenlose Bücher