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Schwingen des Vergessens

Schwingen des Vergessens

Titel: Schwingen des Vergessens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Auer
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Setaul. Er wurde getötet, was für eine Schande, aber man kann nichts machen. Man erkannte ihn nicht mehr unter den Toten und gab deshalb dir seine Fähigkeiten. Du musst wissen, Herrscher werden mit speziellen Gaben ausgestattet, damit sie über ihren Untergebenen stehen. Stell dir mal vor, du bist ein normaler Dämon und bist stärker als der Herrscher. Würdest du deinem König gehorchen? Ich glaube nicht. Das war schon einmal das Problem, damals, als der Krieg gegen die Engel in die letzten Runden gekommen war. Der Endkampf geschah zwischen den zwei Herrschern, was sehr selten ist. Normalerweise halten sie sich praktisch zurück und steuern alles von dem dunklen Kämmerchen aus, der Engelkönig Myres hat jedoch angefordert, sich mit dem damaligen König zu duellieren, er wusste, dass er siegen würde. So war es dann auch, der König starb. In dieser Zeit wurde ein Trank geschaffen, er wurde dem Herrscher überreicht, welcher ihn dann trank. Er verlieh ihm alle Kräfte, so sind sich die beiden Könige bis heute ebenbürtig, damit es nie wieder zu so einem Tod kommt. Dieser Trank fließt nicht im Blut derer, die den Thron besteigen, sondern in der Magie, so kann sie auch weitergereicht werden. Und rate jetzt einfach mal, wer diese Gabe besitzt.“ Eigentlich könnte Amelie gleich sagen, was sie dachte und bereits wusste, doch diese Möglichkeit erschien ihr erstens unmöglich und zweitens undenkbar.
    „Der jetzige König, ist ja klar. Wenn er die Magie nicht hätte, wäre er ja kaum Herrscher geworden, schätze ich zumindest“, meinte sie nachdenklich und drückte sich gedanklich die Augen, dass nicht sie diese Fähigkeit geerbt hatte.
    „Leider falsch geschätzt. Du bist es, durch dessen Adern diese Magie fließt. Und deshalb ist Lanicel auch so interessiert an dir.“ In Amelie drin drehte sich alles, panisch klammerte sie sich am Schrank fest, in der Angst, hinunter zu stürzen. Verängstigt kniff sie die Augen zusammen und blinzelte ein paar Mal, doch es bewirkte nichts. Der Schwindel blieb. Mit geschlossenen Augen begann sie, ihren Kopf zu massieren, die Kopfschmerzen ließen langsam nach, zumindest kurz. Genau diese Zeit nutzte Damian, um ihr runter auf den Boden zu helfen. Anscheinend hatte auch er Angst, sie könnte umkippen.
    „Ich kann das nicht, ich bin doch ein ganz normales Mädchen, warum erwartest du so etwas von mir? Warum? Warum erwartet dieser Lanicel das von mir? Ich bin normal, auch wenn ich diese Fähigkeiten habe, muss ich ihm nicht gehorchen. Wenn ich stärker bin wie er, sollte er eigentlich Angst haben“, stammelte Amelie nervös und setzte sich hin, mit dem Rücken an die Heizung gelehnt. Der Junge schlug die Hände über dem Kopf zusammen und sackte neben ihr zusammen. In seinen Augen spiegelten sich Tränen. Es war still im Raum, zitternd beobachtete sie die Fische, die wie wild hin und her huschten. Sie waren wohl genauso nervös wie alle anderen Lebewesen in diesem Raum.
    „Warum weinst du?“, krächzte das Mädchen leise und rückte etwas näher an Damian heran.
    „Ich werde große Probleme kriegen. Aber das kannst du nicht verstehen.“ Mit diesen Worten erhob er sich und verschwand aus dem Raum. Verdutzt torkelte Amelie ihm hinterher, doch sie sah nur noch, wie er sich aus dem Badezimmerfenster schwang und in der Dunkelheit verschwand. Fassungslos blieb Amelie zurück und blickte nur noch kurz auf das geöffnete Fenster, was hatte Damian auf einmal?
    „Wie, als hätte ich ein schlimmes Geheimnis aufgedeckt. Aber was hab ich denn bitteschön herausgefunden, was ich davor nicht wusste? Und warum hat er auf einmal solche Panik bekommen“, fragte sie sich kopfschüttelnd und setzte sich mit dem altbekannten Büchlein zurück in ihre Nische.
     
    Liebes Tagebuch,
    jetzt hab ich gerade keine Geduld, mich mit meinen täglichen Aktivitäten aufzuhalten, deswegen lasse ich diesen Teil jetzt einfach aus. Wenn ich irgendwann einmal ganz alt bin, wird es mich ohnehin nicht mehr interessieren, ob ich heute im Park war oder nicht. Und ob ich aufs Klo gegangen bin oder nicht. Wenn ich eine alte und graue Oma mit einer Krücke bin, wird mich wahrscheinlich nur noch interessieren, wo ich mein Gebiss verlegt hab… Jaja, ich schweife ab. Schon gut. Damian war eben hier, er hat mir erzählt, dass meine Fähigkeiten nicht von mir selbst stammen, sondern von dem früheren Herrscher. (Achja, genau. All meine Zweifel wurden weggeräumt, als er sich in einen wirklichen Dämon verwandelt hat. Auf

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