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Schwur des Blutes

Titel: Schwur des Blutes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Madea Stephanie
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die Teppiche über.
„Nein!“, rief Fay, „nein!“ Sie löschte mit einem Handstreich die Flammen.
Ein Feuerblitz rauschte auf Cira und die Jungen zu. Jonas boxte sich vom höhnisch lachenden Satyr los und sprang. Fay riss den linken Arm hoch, doch sie beide reagierten zu spät. Timothy stellte sich der flammenden Magie in den Weg. Sie kollidierte mit ihm. Beide Zauber barsten wie zwei Kometen im grellen Licht, Feuer und Eis. Gesteinsbrocken brachen aus der Gewölbedecke, zerplatzten auf dem Boden. Ciras Schrei zerriss Jonas das Herz. Er sah sie nicht, katapultierte sich in ihre Richtung. „Cira! Nein!“
Hinter einem qualmenden Teppich stand sie, die Kinder in ihrem Rücken. Der Satyr im Sprung auf sie zu. Ein Schuss krachte, noch einer und noch einer. Der Teufel fiel getroffen auf sie. Jonas riss ihn von Cira herunter, doch die Munition hatte den Satyr nur für Sekunden kampfunfähig gemacht. Krallen und mentale Angriffe trafen Jonas.
Ein markerschütterndes Brüllen von der Holztür her ließ die Höhle erbeben. Timothy kämpfte wohl mit dem feuerspuckenden Wesen. Ein magischer Feuerball sauste auf die Jungen zu, die sich ängstlich aneinanderklammerten. Jonas wollte sie schützen, aber der Satyr schnitt ihn in Stücke, er kam nicht weg. Ihre Mutter stand plötzlich vor ihnen. Fay absorbierte die flirrende Kugel und sackte zu Boden.
Der Satyr entwickelte unglaubliche Kräfte. Jonas hätte es nie für möglich gehalten, doch er wusste ja, dass mächtige Verbündete aus dem Himmel in den Reihen ihrer Gegner waren. Auch anderes entzog ihm Muskelkraft. Der widerwärtige Teufel prügelte ihn giftig lachend zu Brei. Sein Schädel knackte, als er aufschlug, Schmerz ihn übermannte. Der Satyr hechtete Cira hinterher, schlug sie, bis sie benommen in seinen Klauen hing. Jonas roch ihr Blut. Bevor er aufspringen konnte, griff Timothy die Kreatur des Bösen an. Ein greller Schrei, und der Satyr löste sich in Luft auf. Timothy brach neben Cira zusammen. Jonas’ Sinne verschwammen, dennoch witterte er, dass sich kein fremdes Wesen mehr in der Höhle befand. Doch das Grauen des Todes erreichte sein Herz. Seine Kraft kehrte auf seltsame Weise zurück in seinen Körper.
    ~~
    Timothy kam zu sich. Sein Körper arbeitete unversehrt, aber seine Seele blutete. Er witterte den Tod. Vor Schreck richtete er sich auf und starrte durch den beißenden Qualm auf eine leblose Gestalt. Er sprang auf und keuchte vor Entsetzen. Langsam wich er zurück. Was hatte er getan?
    Jonas kam auf ihn zu. Timothy befürchtete das Schlimmste, doch Jonas legte ihm nur die Hand auf die Schulter. „Alles okay?“
Er schluckte schwer, bevor er imstande war zu nicken. Er kniff die Augen zusammen, verschaffte sich rasch einen Überblick. Die Jungen klammerten sich weinend an Cira, die leicht verletzt von zwei Gargoyles flankiert wurde. Diese verfluchten Blackouts! Wann waren die beiden aufgetaucht? Jonas beugte sich zu Fay hinab. Der Geist ihres Todes schwebte wie ein Albtraum durch die Höhle. Jonas schloss ihr die Lider. Seine Finger zitterten. Er hatte abscheuliche Wunden davongetragen, seine Regeneration setzte aber bereits ein. Timothy strich sich über die Arme, tastete seine Kleidung ab. Unversehrt. Hatte er tatenlos zugesehen? Er trat einen weiteren Schritt zurück. Der Gedankenteppich seines Vaters! Timothy raste zwischen den hängenden Teppichen hindurch und zog den seidigen Stoff an sein Herz. Er war nicht verbrannt. Gott sei Dank.
„Timothy?“ Jonas’ ernste Stimme hallte durch die Höhlengrotte.
Er zuckte zusammen. „Ethos? Was habe ich getan?“
„Oh Timothy, wenn ich das nur wüsste. Du hast bestimmt …“
„Timothy?“
Er gab sich einen Ruck und lief zurück. Vor Jonas blieb er stehen. Er würde nicht vor seiner Tat davonlaufen.
Jonas streckte die Hand aus. „Danke!“
Zögerlich griff Timothy zu. Jonas klang rau vor seelischem Schmerz. Auch Timothys Blick streifte immer wieder den zierlichen Körper der besonderen Gestaltwandlerin. Das leise Schluchzen der Kinder zerriss ihm das Herz.
„Was mach ich jetzt bloß?“ Jonas glitt vor Fay auf die Knie und presste sich die Hände vor die Augen. „Was mach ich nur …?“
Cira eilte zu ihm, sank auf den Boden und nahm ihn in die Arme.
„Fay wollte es mir sagen … den Weg … zum Ring. Oh nein, Cira. Was jetzt?“
„Ich kenne den Weg.“
Jonas und Cira wirbelten herum und sahen Timothy verdutzt an. Er wich vor Schreck zurück. Was hatte er da gerade gesagt? Jonas sprang ihn

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