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Schwur des Blutes

Titel: Schwur des Blutes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Madea Stephanie
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Beste, dass er fortging, sobald er geholfen hatte. „Wenn es unter uns bleibt?“
„Natürlich“, sagte Jonas und berichtete detailliert von seiner Verurteilung.
„Du darfst dich dein Leben lang den Menschen weder körperlich noch geistig nähern, nur um zu trinken?“, wiederholte Timothy ungläubig.
Jonas nickte. „Ja, ich verstehe es ebenso wenig wie du. Ich hätte Cira demnach niemals wiedersehen dürfen, geschweige denn, mich mit ihr verbinden können. Aber dem ist so. Gott sei Dank.“
„Sei froh“, sagte Timothy. „Ich meine es ernst. Ihr seid ein außerordentliches Paar. Meine Mutter hätte früher gesagt, Seelenverwandte.“
„Wie geht es Elena-Joyce?“
„Dank dir und deiner großzügigen Familie sehr gut.“ Timothy lauschte den starken Meeresböen, wartete auf Jonas’ Erwiderung, doch sie blieb aus. „Bei dem Immobilienverkauf ist übrigens irgendetwas dazwischengekommen. Tut mir …“
Jonas knurrte, dann lächelte er, als er sich Timothys voller Aufmerksamkeit sicher war. „Ich will’s nicht. Ja, immer noch nicht. Und jetzt rück raus mit deinem Schicksal.“
Bei Jonas klang das, als hätte er sich einen blauen Fleck zugezogen und kein Mal auf der Stirn, das jedem sagte, dass er den Tod brachte. „Ich soll mich auf ewig verbinden.“
„Was?“
„Jemanden heiraten, im Blute.“
„Schon klar. Wen? Warum? Was hat das mit dem Totenkopf zu tun?“
Timothy entwich ein Glucksen. Jonas reagierte ebenso verstört, wie er es gewesen war. Es war aber auch verwirrend. Die Fürsten verurteilten Zeemore dazu, niemandem sein Blut zu schenken und ihn zwangen sie regelrecht, sich auf ewig im Blute zu verbinden. Inzwischen sah er es nüchtern. Sein Schicksal war besiegelt. Er würde so weiterleben, einsam und zurückgezogen. Es gab Schlimmeres. Er blickte Jonas an.
„Ich bin ein Krýos. Mein sogenanntes Blaues Blut ist meine Gabe, aber eher ein Fluch, den ich nicht kontrollieren kann. Das Grausamste ist, dass ich mich an die Vorfälle nicht erinnere. Sonst könnte ich versuchen, sie zu unterbinden. Zum Glück schaffe ich es in einer vorhersehbaren Extremsituation, eine Warnung auszusprechen, sodass man sich vor mir in Sicherheit bringen kann. Doch was ist mit plötzlich auftretenden Situationen, in denen ich unvorbereitet ausraste?“
Er sah das Fragezeichen in Jonas’ Augen und sprach rasch weiter. Jetzt hatte er angefangen und wollte sich alles von der Seele reden. „Mein Blut ist eine schleichende Seuche. Wer damit in Berührung kommt, den übernimmt es über kurz oder lang, macht schwach und wahnsinnig …“ Ihm versagte die Stimme.
„Deine Mutter?“, fragte Jonas voll Argwohn und kniff die Brauen zusammen. „Wie kam sie an dein Blut? Hat sie dich angefallen, als Tribor? Ich meine, mir kannst du es sagen, ich weiß, wie es ist, es quälte mich ein Jahrhundert, bis ich Cira begegnete.“
„Meine Mutter litt darunter, dass ihr Clan und ihre Freunde sie verstießen und darunter, dass sie ein uneheliches Kind gebar. Zudem befürchte ich, dass sie schon länger dem männlichen Blut verfallen war, weil mein Vater Zeemore sie nicht nähren durfte. Vielleicht setzte auch ihr Verstand aus, als ihr Mann sich das Leben nahm. Ich aber gab ihr mein Blut freiwillig, als ich sie Ende letzten Jahres endlich fand. Sonst hätte ich sie nicht aus New Orleans fortschaffen können, wo sie lange Zeit wahllos von Männern trank und sie ab und an auch ausbluten ließ.“
„Byzzarus“, murmelte Jonas.
„Ja, wie du bereits weißt, meine Mutter tötete ihn 1919.“
„Verdammt! Eine Zwickmühle für dich.“
Timothy legte die Hände vor sein Gesicht. „Gott, hätte ich es nur gewusst. Hätte mein Vater es mir doch gesagt. Er war ein Krýos, übertrug den Fluch auf mich.“
„Du wirst dich also nie im Blute vereinen, weil du damit die, die du liebst, des Verstandes berauben würdest“, analysierte Jonas sachlich.
Timothy nickte.
„Das … da fehlen sogar mir die Worte.“ Jonas grübelte. „Aber denk an meinen Schuldspruch, an mein Schicksal. Ich dachte, mein Leben wäre vorüber, ich dachte, ich dürfte Cira nie wiedersehen. Ich konnte ihr nicht widerstehen, traf sie trotzdem und bemerkte, dass der Urteilsfluch der Fürsten nicht wirkt. Ich weiß nicht, weshalb. Doch ich danke Gott für jeden Tag.“ Jonas sah ihn an. „Der Rat der Wesen ist weiser, als ich jemals gedacht hätte. Sie legen keine unüberwindbaren Flüche auf jemanden. Schon gar nicht auf einen rechtschaffenen Vampir wie dich. Ich bin sicher,

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