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Schwur des Blutes

Titel: Schwur des Blutes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Madea Stephanie
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ihren Haaren, als
wären sie urplötzlich von einem Tornado erfasst worden. Die grellen Schreie der Menschen auf den Straßen und in den Häusern verblassten zu einem Hintergrundgeräusch, sogar der tosende Sturm tönte nur dumpf, als zwei gezackte Blitze mit einem
gewaltigen Donnerschlag in die Hochhäuser neben ihnen einschlugen. Glas splitterte und regnete herab. Gesteinsbrocken
krachten auf die Asphaltstraßen, Fahrzeuge und Passanten. Ein Wolkenkratzer fing mit einer Detonation im oberen Bereich
Feuer, in dem anderen erlosch jegliches Licht. Es prasselten ascheschwere Tropfen nieder, die alles wie mit einem grauen Leichentuch bedeckten. Windböen schleuderten Funken umher, die entfachten, was brennen konnte. Sirenen schrillten durch
die gellende Panik sämtlicher Lebewesen.
„Heiliger …!“
„Weiter!“, schrie Jonas, spurtete los und stoppte keine Sekunde später.
„Was?“, brüllte Timothy gegen das Getöse an.
Jonas ballte die Fäuste. „Sie ist wieder weg.“ Er drehte sich im Kreis und wich einem umherwirbelnden Briefkasten aus.
Jonas wählte, doch scheinbar ging keiner ans Handy.
Nyl packte Jonas an den Schultern. „Was – passiert – hier?“
Ein Dröhnen wie ein Lachen erklang von überall. Das dumpfe Schallen ließ wie bei einem himmelsstarken Bass alles vibrieren. Blitze sprengten Bäume, setzten sie trotz Regen in Brand und ließen Betonbauten wie Luftballons zerplatzen. Autos
krachten ineinander. Alarmsirenen von nah und fern mischten sich mit dem Gekreische angsterfüllter Menschen, die mit
über die Köpfe erhobenen Armen umherrannten und verzweifelt Schutz suchten.
„Sie ist mein!“
Timothy blickte erschrocken empor, ebenso wie Jonas und Ny’lane und einige andere um sie herum. Jonas sank mit gefalteten Händen auf die Knie. „Bitte, bitte, tu ihr nichts!“
Erneut pulsierte ein donnerndes Lachen über sie hinweg, das die Erde zum Beben brachte.
Nyl zog Jonas auf die Füße und schlug ihm ins Gesicht. „Wir finden Cira! Vor dem da.“ Er zeigte nach oben. „Wie?“, stammelte Jonas. „Um Himmels willen, wie?“
Plötzlich packte Nyl Timothy am Kragen. „Hast du Samanthas Blut in dir?“
„Nein“, knurrte Timothy. Gott, hätte er sich doch nur ein Mal gehen lassen, dann wäre er jetzt in der Lage, sie, Cira und
Amy aufzuspüren.
Etwas Gewaltiges explodierte in ihrer Nähe. Die Druckwelle zerschmetterte Fensterscheiben. Regen und Scherben gingen
auf sie nieder. Scharfe Geschosse flogen sirrend durch die Gegend wie die Sensen des Todes. Blutgeruch tränkte die ascheschwere Luft.
„Ich kann Amy spüren, wenn ich nahe genug an ihr dran bin.“
„Du hast …?“
Nyl schnitt ihm mit der Androhung seiner Faust das Wort ab. Er begann zu laufen. Timothy packte Jonas am Arm und sie
hetzten dem silberschwarzen Mantel hinterher.
Sie kamen nicht weit. Ein Bus detonierte vor Ny’lane mit einer Feuersäule. Die Wucht schleuderte ihn in hohem Bogen zurück. Er rutschte über den Asphalt, sodass er beinahe vor Timothys Füßen zu liegen kam. Stöhnend richtete sich Ny’lane auf. Jonas zückte sein Handy und starrte es fassungslos an. „Leer!“
„Meins ist auf der ‚Silver Angel‘“, rief Timothy.
„Nyl“, forderte Jonas, „dein Handy!“
Nyl kramte in seiner Manteltasche und schmiss Jonas ein ramponiertes Minigerät zu.
Jonas drückte wild die Tasten. „Verd…“ Seine Verwünschungen blieben ihm im Halse stecken, als er wie auch Timothy
von allen Seiten Wesen witterte.
Keines verschleierte mehr seine Aura. Das Böse kroch Timothy wie ätzende Säure den Rücken herauf. Nesuferiten und
weitere niedere Kreaturen umzingelten sie, sogar Menschen.
„Geh Cira suchen, Jonas. Wir …“, Nyl warf Timothy einen Seitenblick zu, „werden uns hier vergnügen.“ Jonas nickte. Die Qual stand ihm ins Gesicht geschrieben. Cira war wichtiger als alles andere. Dieser grauenvolle Spuk
musste ein Ende haben, bevor die Erde zerstört wurde. Allerdings hatte Ny’lane keine Ahnung, wen er sich als Kampfpartner
ausgesucht hatte. Sein Blaues Blut würde Nyl all seine Kraft entziehen, wenn seine Gabe im Kampf zum Vorschein trat. „Sie werden auch mich nicht gehen lassen“, knurrte Jonas, als ein Einzelner aus den Reihen der Angreifer durch den dichten Qualm einer Seitengasse heraustrat und die Klauenhand wie zur Aufforderung zum Tanz in ihre Richtung neigte. Ein Satyr!
    ~~
    Sams Lungen brannten, ihr Puls donnerte in den Ohren, dennoch hielt sie Feuerzeug und Spray ruhig von sich gestreckt. Sie

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