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Schwur des Blutes

Titel: Schwur des Blutes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Madea Stephanie
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dran, das Handy jemandem an den Kopf zu werfen oder es auf den Pflastersteinen in Einzelteile zu zerschlagen. Der Bruder oder die Schwester, Mutter oder Vater namens Alex ging nicht dran. Falls es sich überhaupt um Jonas’ Familie handelte. Wenn nicht, würde Alex nichts mit ihrem durchgeknallten Gequatsche auf der Mailbox anfangen können, ihrer Bitte um Hilfe, weil ein Dämon sie jagte und nur ein Vampir helfen konnte. Egal!
„Sam?“
„Cira! Du bist wach. Das ist gut.“
„Dämon?“ Ciras Stimme klang schwächer als schwach. Ihre Lider flatterten. Sie war blass wie ein Blatt Papier. „Eingesperrt, abgehängt.“
„Wir müssen …“
„… zu Jonas, schon klar. Nur, wohin?“
„Ich sag’s dir.“
„Okay!“ Sam schob vorsichtig ihren zweiten Arm unter Ciras Körper. Gut, dass sie so stur war, ansonsten wäre sie wohl jetzt nicht mehr auf die Füße gekommen. „Halt dich in meinem Nacken fest, wenn du kannst.“
Wie ein Zombie ging sie einen schweren Schritt nach dem anderen dem Strom der panischen Menschen entgegen. Autos standen quer auf den Straßen zwischen den Schluchten der Hochhäuser, Alarmanlagen heulten gegen den Sturm an. Zeitungen, Blätter und Asche wirbelten umher, doch Sam versuchte, alles auszublenden, jedem Hindernis auszuweichen, immer Ciras rauen Worten folgend. Sam redete immerzu leise auf sie ein. Wenn Cira ohnmächtig wurde, würden sie Jonas nie finden und wenn Cira starb, war alles umsonst. Inzwischen schlich sich die aberwitzige Erkenntnis ein, dass von Cira das Schicksal der Welt abhängen könnte.
Mit Tränen vor Schmerz und Angst in den Augen sah sie auf Cira in ihren Armen hinab. Ciras Lider waren zu, sie sah aus wie tot. „Hilfe! Warum hilft mir denn niemand?“ Cira verlor so viel Blut … Sam konnte sich den Regen nicht aus dem Gesicht wischen, aber der Schnitt auf Ciras Wange hatte sich schon fast geschlossen. Befielen sie bereits Hallus? „Cira?“ Sie erwartete beinahe, keine Antwort mehr zu erhalten.
„Hm?“
Danke, Gott! „Heilst du schneller?“
„Ja.“
„Gut! Das ist gut.“ Sam war erstaunt, wie ruhig sie die Wahrheit hinnahm. Mannomann, hinter dem Vampirmythos verbarg sich weitaus mehr, als sie je gedacht hatte. Sanft drückte sie Cira einen Kuss auf die Stirn. Als sie aufblickte, sah sie vor sich ein Motorrad liegen, den Fahrer daneben. Sie legte Cira behutsam ab und fühlte den Puls des Fahrers. Er lebte. Sam zog irgendeine Karte aus seinem Portemonnaie, damit sie die Maschine irgendwann einmal zurückgeben konnte. So rasch wie möglich stemmte sie das Bike auf und setzte Cira auf den breiten Sitz. Ihr schien es mit jeder Minute besser zu gehen. Ein Wunder. Ein dringend benötigtes. Sie schob sich vor Cira. Der Schlüssel steckte, der Motor sprang an.
„Halt dich fest, Süße! Sag mir, wo es entlanggeht.“ Sam fuhr vorsichtig um die Trümmer herum, folgte Ciras Anweisungen an ihrem Ohr. Ihre Zuversicht stieg. Sie spürte, dass sie Timothy näher kam. Dass sie auf die Quelle des unfassbaren Unwetters zufuhren, auf die bedrohliche, schwarze Riesenwolke, aus der Blitze zuckten, ignorierte sie. Dort mussten sie hin.
Der Boden vibrierte. Eine gewaltige Explosion zerriss den Asphalt neben ihnen. Eine Feuerfontäne schoss empor. Die Druckwelle katapultierte sie hoch in die Luft.
    ~~
    Ny’lane flog wie ein weggesprengter Müllsack durch die Luft und prallte neben Jonas auf. Das Knacken seiner Knochen erfüllte den blutschwangeren Dunst, der nach Gas, Feuer und Tod stank und sich unheilvoll ausbreitete. Die Druckwelle einer Detonation hoch oben in einem der Hochhäuser donnerte über ihre Köpfe hinweg. Betonbrocken fielen vom Himmel. Jonas hechtete zu Nyl und riss ihn außer Reichweite. Das Gestein krachte auf und zerbarst. Wo Timothy sich aufhielt, wusste Jonas bei all dem Chaos und der schlechten Sicht nicht genau, aber er ahnte, dass er mit Absicht außerhalb ihres Aktionsradius kämpfte, um ihnen keine Stärke zu entziehen oder sie aus Versehen zu töten. Ab und zu sah er so etwas wie ein blaues Schimmern. Er fühlte, dass Timothy genauso am Ende seiner Kräfte war wie sie beide, doch er schlug sich weiterhin wie ein Ritter. Gott, wo sollte das alles enden?
    Der Satyr mit seiner übermächtigen Magie war mitten im Kampf einfach verschwunden. Jonas sorgte sich nun weit mehr als zuvor, als er sich gegen diesen Teufel hatte wehren müssen. Er befürchtete, dass dieser sich nun Cira schnappte, während er hier festgesetzt worden war. Aus dem Augenwinkel

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