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Schwur des Blutes

Titel: Schwur des Blutes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Madea Stephanie
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war an die Grenze ihrer Belastbarkeit gegangen, als sie Amy und Cira auf einem Rennrad vom Hafen gefolgt war. Nur wegen des dichten Verkehrs und der Ampeln hatte sie immer wieder zum Motorrad aufschließen können. Als sie in einer schmalen Zufahrt verschwanden und sich offensichtlich in einer Garage versteckten, schloss sie den nächstbesten Jeep kurz und … Zum ersten Mal war sie dankbar, dass sie in ihrer Jugend manche Dummheit angestellt hatte.
    „Samantha! Was tust du? Ich wollte Cira gerade befreien.“ Amy machte einen Schritt auf sie zu.
Sam blinzelte. So ein Blödsinn. Amy hatte Cira entführt … oder etwa nicht?
„Cira ist verletzt. Wir müssen ihr helfen.“
Amy log. Sie hatte die Entführung doch mit eigenen Augen gesehen. Aber wieso sollte die beste Freundin … Sam nahm
    den Daumen vom Feuerzeug, die Flamme erlosch.
„Trau ihr nicht“, krächzte Cira vom Boden her.
Sams Blick flog hin und her. Sie hielt ihre einzige Waffe wieder drohend in Amys Richtung. „Warum?“ „Sie ist von einem Dämon besessen …“
Amy fing an zu lachen. Sam fühlte sich wie beim Schlammcatchen. Als würde sie mit beiden im Boxring stehen, aber nur
    gegen einen kämpfen müssen. Aber gegen wen, wenn man nicht mehr erkennen konnte, wer wer war? Wer sagte die Wahrheit?
„Was?“
„Cira ist wohl auf den Kopf gefallen. Wir müssen sie in ein Krankenhaus bringen.“
„… er will den Ring.“ Cira schien vor Schmerz ohnmächtig zu werden. Ihr Bein lag verdreht, Blut quoll aus einigen Wunden.
Amy sah nicht viel besser aus. „Ja, sicher“, Amy lächelte, „ich wollte mir den tollen Klunker mal ansehen. Mach kein Drama draus. Welche Freundin würde das nicht?“
Sam blickte Amy an. Es war doch wohl wichtiger, sich um Ciras Gesundheit zu kümmern als …
„Cira, nun lass den Mist. Wir müssen dich verarzten.“
Sams Gefühl sagte ihr, dass Cira trotz ihres Zustandes genau wusste, was hier abging und selbst ihr Verstand bläute ihr ein, dass sie Amys Verhalten seit Tagen seltsam fand. Dennoch, ein Dämon? In Amy? Das war sogar für sie zu abgedreht. Sie senkte die Waffen und lief zu Cira. Deren Lider flatterten. Sie rang um ihr Bewusstsein. Aber sie lebte. „Was ist pas…?“
Etwas Hartes krachte Sam auf den Kopf. Es riss sie zur Seite, sie schlug auf. Ihr Schädel dröhnte wie eine Glocke. Hören und Sehen vergingen unter einer schwarzen Schicht aus Nichts. Nur ihr Herzschlag und die Gewissheit, dass Cira sterben würde, wenn sie die Besinnung verlor, hielten sie wach. Ihr Magen drehte sich im Schleudergang, als sie sich abrupt aufsetzte und die Augen aufzwang.
Ihr blieb keine Zeit zum Nachdenken. Sie sprang auf und vor, rammte Amy, bevor die Axtschneide auf Ciras Handgelenk hinabsausen konnte. Die Rückseite des stählernen Keils traf ihre Schulter wie ein Rammbock. Sie durfte nicht an den Schmerz denken, musste einfach handeln. So wie in jeder Extremsituation. Noch im Fallen hob Sam den Arm und knallte den Ellbogen unter Amys Nase. Sie wusste, dass sie damit töten könnte, doch hier ging es um Ciras und ihr Leben. Es brach ihr sprichwörtlich das Herz, als sie das Knacken und Knirschen hörte.
Amy stand breitbeinig vor ihr, ehe Sam sich abgerollt und umgedreht hatte. Blut quoll ihr aus der schräg sitzenden Nase und lief ihr über den Mund. „Du starrsinnige Made!“
Sam wich auf dem Boden zurück, fühlte mit den Fingern hinter sich nach irgendetwas Brauchbarem, etwas zum Zuschlagen, zum Leben retten.
Amy hielt die Axt bedrohlich mit beiden Händen am langen Holzschaft. „Ich hole mir nur, was mir zusteht. Oder besser, du holst es mir. Steh auf!“
Einen Teufel würde sie tun. Als Amy auf sie zutrat, warf sie mit Sägespänen nach ihr, sprang rückwärts bis zur Wand. Schrauben und Werkzeug schepperten zu Boden. Rasch rutschte sie mit dem Rücken an der Mauer bis zur Ecke der Garage. Blind tastete sie nach dem Schalter für das Rolltor und erwischte den falschen. Plötzlich ging das Licht aus. Panisch schmiss sie die Nägel, die sie in der anderen Hand behalten hatte, in die Richtung, in der Amy eben noch gestanden hatte.
Die Halogenstrahler blinkten auf, dann blieben sie endlich wieder an. Das Garagentor ratterte ächzend hoch. Doch Amy stand nicht mehr vor ihr.
„Nein!“, schrie Sam und rannte vor, hechtete auf Amy zu und stieß sie zur Seite. Aber dieses Mal kam sie zu spät. Die Axt sauste hinab. Amy taumelte, die Schneide verfehlte Ciras Handgelenk, traf aber ihren Oberschenkel. Sam landete auf einigen

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