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Schwur des Blutes

Titel: Schwur des Blutes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Madea Stephanie
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bemerkte er einen, nein, zwei Schatten. Er wirbelte geduckt herum. Eine Klaue zerriss ihm die Wange, bevor er den Arm packen und über seinem Oberschenkel brechen konnte. Heiße Flüssigkeit spritzte. Der andere floh.
    „Sie halten uns hin“, knurrte er Nyl zu.
    Ny’lane wehrte den Angriff eines Nesuferiten ab und drehte sich zu ihm um. Brodelnd wie ein Vulkan. Er hatte Nyl nie derart furchterregend empfunden, obwohl er selbst außer sich vor Zorn war.
„Die Angreifer sind willenlos, keine Gedanken“, fauchte Ny’lane und humpelte dem nächsten Gegner entgegen. Ein Gefühl wie das zarte Streicheln einer Feder über seine heile Wange ließ ihn auf die Knie gehen. Sein Herz schwoll wieder zur normalen Größe an. Cira musste erwacht sein. Er schloss kurz die Augen und dankte Gott.
„Was schon wieder?“, brüllte Nyl, während er eine Kreatur über die feindlichen Linien schleuderte.
„Sie kommt zu uns“, würgte Jonas hervor und sprang auf.
„Cira?“
„Ja.“
„Ist die verrückt?“
Wie ein Berserker versuchte Jonas erneut, durch die Reihen der angreifenden Teufelsarmee zu brechen, doch er wusste, dass spätestens die Himmelsgewalt sein Vorhaben unterbinden würde. Eine elektrische Entladung blendete ihn mit gleißendem Licht. Der Pulk, der gegen ihn kämpfte, sprengte auseinander. Flammen loderten an ihm, als wäre er in Benzin getränkt. Jonas wälzte sich panisch in einer nahen Ascheregenpfütze, erstickte das Feuer wie seine Qualen. Halb bewusstlos kam er auf die Knie.
„Er hat’s auf dich abgesehen.“ Die offensichtliche Frage, die mitschwang, lastete schwer auf Jonas. Warum? Warum wollte jemand Cira entführen und ihn tot sehen?
Immer mehr Wesen umzingelten sie, vereinzelte griffen aus der Meute an. Zwar kopflos und wirr, dennoch zwangen sie sie zur Verteidigung und hielten sie ständig in Schach. Mit der Zeit erlahmten ihre Kräfte. Gegen diese Übermacht hatten sie keine Chance. Es würde nicht mehr lange dauern, bis sie zu Sushi verarbeitet wurden.
Ein Schmerz durchzuckte Jonas, aber es war nicht sein eigener. Seine Haut brannte … nein, Cira brannte! „Cira!“, schrie er und wich einem Krallenhieb eines Werwolfes zu spät aus. Er schlitzte ihm die Brust auf. Andere Geschöpfe fielen über ihn her. Es waren zu viele. „Cira!“ Sie rissen ihn in Stücke.
Ein Getöse wie von einem abstürzenden Flugzeug schälte sich aus dem Angreifergebrüll und dem Sturm heraus. Mit einem Mal war er frei. Riesige Schwingen errichteten eine Art Käfig um ihn herum.
„Ela…“ Jonas blieb die Puste weg.
Elassarius knirschte mit den Zähnen. „Geht’s?“ Ein fieses Kratzen ließ den Gargoyle zusammenzucken. Krallen überkletterten seine Steinflügel.
„Ja. Du musst Cira finden!“
Elassarius schwang sich in die Lüfte, nicht, ohne vier Wesen mit sich zu reißen. Jonas blinzelte, um wieder eine klare Sicht zu erhalten. Er ballte die Fäuste, als er mit ansah, wie das mächtige Steinwesen vom Blitz getroffen zurück in ihre Reihen stürzte. Die unsichtbare Macht hielt nun auch Elassarius an diesem Ort gefangen.
Ein Stahlträger fiel plötzlich aus den Wolken auf ihn zu. Ein Schatten kam wie aus dem Nichts geschossen und rammte ihn zur Seite, stieß ihn aus der Gefahrenzone. Eine Hand zog ihn rasch hoch. Nicht erst bei der Berührung wusste er, wen er vor sich hatte. „Alexander!“ Jonas sah sich um. Josephine und Sitara kämpften Seite an Seite hinter ihnen und auch Gentarras hielt ihnen die Angreifer vom Leib.
Jonas schluckte und drückte die Hand. „Bruder.“
Alexander hob seine kräftigen Kampfarme und ließ die langen Degen wie Peitschen durch die Luft sirren. Die Körper der Angreifer fielen getroffen zu Boden oder flohen. Jonas war noch nie so froh gewesen, seinen Bruder zu sehen. Gleichzeitig … „Du hättest sie nicht mit hierher bringen dürfen.“
Alex grinste bitter, während er zustieß. „Jose und Mom können noch sturer sein als du.“
Und das aus dem Munde seines Bruders.
„Ich revanchiere mich nur für die Hochzeitsreise.“ Alex zwinkerte ihm zu.
„Was?“ Jonas hatte geglaubt, Sitara oder Alex hätten die Reise bezahlt.
Alexander hob einen Degen. „Mein Versuch, einen Witz zu machen.“
Jonas fuhr sich durch das nasse Haar. „Die kam nicht von mir.“
„Oh. Von Mutter auch nicht. Timothy?“
Jonas schüttelte den Kopf. Von Timothy mit seinen Schulden und Problemen gewiss nicht. Da hatte sie jemand über Wochen hinterhältig alle auseinandergebracht. Diese Gewitztheit traute

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