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Schwur des Blutes

Titel: Schwur des Blutes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Madea Stephanie
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Oberkörper an und lehnte ihren Kopf fest an seine Brust. Seine tiefen Atemzüge beruhigten sie, während seine Arme sie fest an ihn drückten und seine warmen Hände sie streichelten. „Sei gewiss, ich werde immer für dich da sein. Egal, was passiert. Ich werde dich niemals vernachlässigen oder allein lassen. Ich gehöre dir, auf ewig.“
Obwohl Sam wusste, dass ihre Zukunft wahrscheinlich nicht rosig aussah, schmolz sie vor Glück dahin. Noch nie hatte sich ihr Herz so vollkommen angefühlt, trotz aller düsteren Vorhersagen. „Außerdem wirst du mich beim nächsten Mal schneller finden, wenn ich dein Blut in mir habe, oder?“
Timothy schob sie sanft von sich. „Beim nächsten Mal?“ Er sah ihr Lächeln und zog sie rasch wieder an seine Brust. „Mein Herz schmerzt bei dem Gedanken daran, dich jemals zu verlieren.“
Sam gab ihm einen Kuss auf das Schlüsselbein. „Haben wir uns im Blute verbunden?“
Timothy küsste liebevoll ihre Fingerspitzen, drückte sich ihre halb tauben Hände an die rauen Wangen. „Möchtest du es?“
„Ich wünsche mir nichts sehnlicher.“
„Dann werde ich dir demnächst deinen Wunsch erfüllen. Denn es ist auch meiner.“
Mit angehaltenem Atem sah Sam zu, wie sich Timothys Lippen zu einem wahren Lächeln ausbreiteten, wie sich das Glück über seine Wangen bis zu seinen faszinierenden Augen vorarbeitete und sie schließlich eisblau mit einhüllte. Er neigte sich zu ihr herab und sein Mund legte sich sanft auf ihren, liebkoste sie, schenkte und nahm Liebe und Glückseligkeit.
Nach einer viel zu kurz erscheinenden Weile löste er sich von ihr. „Wir sollten zurück zu den anderen.“
„Ja, du hast recht. Hilfst du mir?“
„Sicher.“ Er lächelte. „Aber zuerst muss ich dir noch etwas sagen.“
Sam setzte sich auf. Ihr ging es gut, dafür, dass sie in ihrer Blutlache lag. Sie durfte nur nicht darüber nachdenken.
„Ich weiß, dass Veyt endgültig tot ist, weil meine verloren gegangenen Erinnerungen zurückgekehrt sind.“
„Du kannst dich an die 92 Jahre in … in Gefangenschaft erinnern?“ Sams Herz zog sich zusammen. An die Folter und den Hunger, an die endlosen Qualen und … und … Ihr traten Tränen in die Augen, die Timothy sofort sah und sanft wegtupfte.
„Nicht weinen. Ich brach während dieser Zeit nicht wegen mir zusammen oder aufgrund dessen, was sie mir antaten, sondern weil ich meiner Mutter und Josephine versprach, zurückzukommen, weil ich meine Schwester einsperrte, um sie zu schützen und sie damit ihrem sicheren Tod ausgeliefert hatte. Ich hatte Dad geschworen, auf unsere Familie aufzupassen, sie zu beschützen. Ich gab auf, weil ich es nicht schaffte, mich aus der Hypnose und aus der Lage zu befreien, um meine Versprechen zu halten, um Jose zu retten.“ Timothy holte tief Luft. „Ich kämpfte so lange, doch 92 Jahre waren eine zu lange Zeitspanne.“
„Du hast all deine Schwüre gehalten“, wisperte Sam.
Timothy sah sie liebvoll an und nickte schließlich zögerlich. „Aber es ist Vergangenheit. Alles verlief gut, nur das zählt. Zudem lässt meine Liebe zu dir alles verblasst und lange her erscheinen. Sie überstrahlt das Zurückliegende. Was ich dir erzählen wollte, ist, was geschah, als Veyt meine Gabe in mir bei den Kindern und Dienern zum Explodieren brachte.“
Sam nickte ihm zu. Sie versuchte, genauso stark zu sein wie er.
„Ich erwachte nahe eines Waldrandes und konnte mich nicht erinnern, was sich ereignet hatte. Jeder Gedanke an das, was zurücklag, vernebelte unter einer Schicht aus undurchdringlichem Eis. Ich kniete auf einer kargen, toten Lichtung, als hätte ein Feuer in meiner Umgebung alles vernichtet. Unzählige winzige Diamanten lagen um mich herum. Sie glitzerten und funkelten eisblau wie verlorene Seelensplitter. Alles, was weiter entfernt lag, schmolz langsam dahin.“
„Die Wasserpfütze, in der du im Tanyana Canyon gelegen hast, nachdem die Werwölfe verschwunden waren“, hauchte Sam, gebannt von seiner Geschichte.
„Ich wusste nicht, was ich tat. Ich wusste nicht, was geschehen war, was ich getan hatte. Aber etwas in mir sagte, dass das niemals wieder passieren durfte. Also schaufelte ich beinahe panisch die Diamantensplitter mit den Händen zusammen, von denen ich ausging, dass es sich um Splitter der jungen Seelen handelte, die ich getötet hatte. Ich formte sie in meiner Hand zu einem großen Diamanten.“
Timothy zog an dem abgewetzten Lederband, holte den golfballgroßen Diamanten hervor. „Er sollte mich

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