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Schwur des Blutes

Titel: Schwur des Blutes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Madea Stephanie
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allzu bewusst: sein Blaues Blut !
„Ich gebe es dir, lass sie da raus“, sagte Timothy.
Veyt lachte auf. Für einen Moment hatte Timothy das Gefühl, leichte Unsicherheit bei seinem Gegenüber ausgelöst zu haben. „Du bist also dahintergekommen, was ich von dir will. Erstaunlich.“ Veyt trat einige Schritte auf ihn zu und wirkte keineswegs mehr verunsichert. „Das glaube ich dennoch erst, wenn ich die Macht in mir spüre. Aber zuerst …“, er warf sich das lange, grau melierte Haar zurück, „… gibst du mir meinen Ring!“
Veyt musste den Diamantring mit dem Rubin meinen, von dem er geträumt hatte. Einen Ring mit außergewöhnlicher Zauberkraft. Selbst wenn er ihn hätte, würde er diesen Veyt nicht überlassen. „Ich habe ihn nicht.“
„Du musst ihn haben! Du hast ihn an dich gebracht, als du mir die schockgefrorenen Glieder abgerissen und in Splitter gesprengt hast.“
Timothy senkte den Kopf. Es musste Veyt durch die Explosion, die seine Gabe auslöste, um sich und ihren Wirt zu schützen, ziemlich zerrissen haben. „Du solltest froh sein, dass du überlebt hast.“
Veyt knurrte bedrohlich. „Alle, die ich einmal hypnotisiert habe, kann ich jederzeit wieder …“
Timothy lachte laut und bitter auf. Er hatte das sanfte Kribbeln eben schon verspürt und bemerkt, dass seine Augen einen zarten, hellblauen Lichtschein hervorriefen. Veyt hatte es bereits mehrfach bei ihm versucht. „Alle, Veyt, alle. Nur mich als Krýos nicht. Ich weiß inzwischen, dass du mir unter Hypnose schaden willst. Meine Gabe lässt das nicht zu. Also, vergiss es!“
Veyts verschrobenes Lächeln versetzte Timothy zuerst einen Schrecken, dann in Alarmbereitschaft. Was hatte der Kerl vor, wenn er ihn nicht hypnotisieren wollte?
Ein Geräusch hinter ihm ließ ihn herumfahren.
Ich liebe dich , formten Sams Lippen.
… bis zu meinem letzten Atemzug, beendete Timothy ihren Satz unweigerlich in Gedanken.
Sam rammte sich ein Messer in die Brust.
Nein. Nein! Das durfte nicht …! Oh Gott. Nein!
„Nun“, hörte er Veyts Stimme in seinem Rücken, „mit jeder falschen Bewegung von dir wird sie erneut zustoßen. Sie ist schneller als du bei ihr, um ihr das Messer abzunehmen. Beim nächsten Stich trifft sie das Herz. Du wirst ihren Tod beschleunigen, wenn du mir nicht freiwillig meinen Ring und dein Blut gibst.“
Timothy ritzte sich in die Handgelenksvene. Sein heilendes, aber gleichzeitig auch tötendes Blaues Elixier tropfte auf den Betonboden. Timothy focht einen inneren Kampf. Wie konnte er all das verhindern?
„Schlag ihn mit seinen eigenen Waffen!“
„Los!“, kreischte Veyt außer sich vor Gier.
Timothy reagierte blitzschnell und instinktiv. Er spürte und wusste, dass Veyt in der Sekunde Sam mental das Zustechen befahl, wenn er sich auf sie zubewegte. Er trat vor, streifte zeitgleich seine eisblau glühende Schutzaura ab und schenkte sie Veyt.
Timothy wandte sich zögerlich um.
Veyt umhüllte ein wundersam hellblaues Glitzern, doch seine grauen Augen lagen leer in den Höhlen. So leer wie die des Satyrs, so leer wie Sams, so leer wie 92 Jahre lang sicher auch seine Augen unter Hypnose ausgesehen hatten. Veyts Macht war nicht durch die blaue Schutzhülle gedrungen, sondern auf ihn zurückgeprallt. Er hatte sich selbst in Trance versetzt, sich befohlen, zuzustechen. Das Gurgeln klang ekelerregend.
Timothy fühlte, wie der Schutz verblasste, weil keine Gefahr mehr für ihn bestand.
„Es wird Zeit, die Welt von dir zu befreien“, sagte Timothy ruhig, während er zusah, wie Veyt sich seine langen Krallen immer wieder in sein Herz rammte. „Ich habe dir deinen Ring nicht gestohlen. Du aber hast meiner Familie beinahe alles genommen.“ Timothy schloss kurz die Lider. „Aber meine Schwester Josephine, dein eigenes Kind, hat überlebt. So wie ich.“
Timothy wandte der grausamen Szenerie den Rücken zu, eilte zu Sam und brach vor ihr auf die Knie. Ihr Blut quoll aus der tiefen Stichwunde, lief über ihren Bauch, tränkte den zerfetzten Stoff. Ihm war schwindelig vor Angst. Sein Körper zitterte. Es war unmöglich, ihr mit seinem Speichel das Leben zu retten. Er konnte zwar die Wunde verschließen, jedoch würde nur sein Blut ihre inneren Verletzungen heilen können.
„Hilfe!“, rief er. „Bitte, Hilfe!“
Er sandte starke, mentale Hilferufe aus, aber unter Tränen wurde er sich gewahr, dass die Stahlwände seine telephatische Kraft dämmten. Er war allein.
Hilflos sah er zu, wie Sam mit dem Tod rang. Sein Herz zerbrach in

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